Der Liberty Völkerband für Lodland kommt als knapp 100 seitiges Softcover ins Händlerregal. Das Layout ist Lodland typisch 3 spaltig gehalten und mit Ausnahme der neuen Schiffe und Archetypen in schwarz weiß gehalten. Das Softcover macht einen hochwertigen Eindruck, das Cover selbst würde ich als gelungen bezeichnen.
Nachdem in den vorhergegangen Publikationen der Schwerpunkt mehr auf dam Leben in der Tiefe und den Schiffen lag, wird nun erstmals ein neuer Teil der Welt vorgestellt. Dass die Länder der RDL nicht die einzigen Überlebenden sind, wurde schon öfter erwähnt, und so war es nur eine Frage Zeit, bis es ein erster echter Regionalband erscheint.
Die Region trägt dann auch den gleichen Namen wie sich das Volk selbst nennt, dem Titel entsprechend Liberty. Die Libertys sind ein stark militärisch, zentralistisch denkendes Volk, mit einer starken Glaubenskomponente. Der GreatFather, von den Libertys als Sohn Gottes angesehen, ist der Führer der Nation. Ihm untersteht ein Rat aus 5 Ministern, die aber nur ausführende Funktionen haben. Die Menschen selbst leben in einer Klassengesellschaft, die den einzelnen Menschen anhand seines Wertes für die Gesellschaft mit einem entsprechenden, Rang bewertet. Auf 32 Seiten werden Geschichte, Regierung, Religion, Bildungssysteme bis zur Freizeitgestaltung und Rangwesen alle relevanten Aspekte des Lebens eines Liberty angesprochen und mit Beispielen unterlegt.
Im zweiten Teil werden die Renegades, Rebellen die sich vom GreatFather losgesagt haben, beschrieben. Es handelt sich um einen Haufen von Menschen, die in der Bay leben und einen täglichen Kampf gegen die Libertys und ums Überleben führen. Ohne die Ressourcen ihres Erzfeindes Liberty können sie nicht überleben und sind deshalb auf Piraterie angewiesen. Viele der Renegades sehen im Greatfather immer noch den Sohn Gottes, der aber dem Größenwahn verfallen ist, und sich nun gegen Gott gestellt hat, andere halten den ganzen Kult um den GreatFather für einen großen Schwindel. Wie dem auch sei, mit den Rengades hat die Regierung der Liberty Freiheitskämpfer direkt vor der Tür. Ein Aspekt der viel Raum für Abenteuer bietet. Sie werden auf 12 Seiten nach dem gleichen Muster wie zuvor die Libertys vorgestellt.
Den dritten Teil bilden die Archetypen, Ausrüstung und Schiffe, die in Liberty üblich sind, und sich doch von denen der RDL durchaus unterscheiden, vorgestellt. Hier wurde zu Farbseiten gegriffen, an denen ich mittlerweile immer mehr gefallen finde, auch wenn sie weiterhin ein Preistreiber sind.
Den Abschluss bilden 2 Abenteuer, ein paar Szenariovorschläge und eine kleine Kurzgeschichte. Die Abenteuer handeln zum einen von der Zusammenkunft der beiden Völker, zum anderen von einer kleinen Sekte mit großen Zielen. Nett zu lesende Abenteuer, die sich sehr gut in den Quellenband einreihen.
Fazit: Ein sehr gelungenes Quellenbuch, dass einem neuen Teil der Weltkarte Leben einhaucht. Der Text ist flüssig geschrieben und die Region ist interessant gestaltet. Man merkt den Autoren an, dass sie mit viel Herzblut und einem schlüssigen Gesamtkonzept die Welt von Lodland langsam wachsen lassen und wenn die anderen regionalen Quellenbände weiter diese Qualität halten, steht Lodlandfans eine rosige Zukunft bevor. Ein sehr gelungenes Quellenbuch, dass wenig Regeln enthält und statt dessen viel mehr Wert auf eine glaubhafte und nachvollziehbare Regionsbeschreibung legt. Aber das war schon immer eine Stärke vom Lodland.
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