Inhalt:

Nachdem Akhlaur zurückgeschlagen wurde und das Königreich Halruaa wieder einmal vor den anrückenden Feinden gerettet wurde, entschwinden die Kräfte des alten Königs Zalathorm mehr und mehr. Ein Wechsel in der Regierung von Halruaa zeichnet sich ab. Matteo, der mittlerweile zum Jordain, dem obersten Ratgeber des Königs, aufgestiegen ist, bekommt aufgrund seiner Position alles hautnah mit und hat zudem noch die Aufgabe, die des Verrats angeklagte Königin, zu verteidigen. Dabei deckt er ein Geheimnis auf, zu dem selbst der König schweigen muss. Daneben geht es auch in diesem Buch wieder um das Beziehungs- und Familienspiel zwischen dem Jordain Matteo und seiner Freundin Tzigone. Tzigone, die bei der Schlacht in Akhlaurs Sumpf eine gewichtige Rolle gespielt hatte, ist in einer finsteren Welt gefangen, aus der sie verzweifelt einen Ausweg sucht, den sie vielleicht aber nie finden wird. Währenddessen wartet die ehemalige Bluthündin Kiva geduldig auf ihre Rache, die sie schon bald anbringen wird. Mit Hilfe ihres alten Lehrers Aklhaur, der seine ganz eigenen Ambitionen hat, plant sie Gewaltiges und zusammen sind die Beiden mächtiger und gefährlicher denn je zuvor.

 

Über den Inhalt:

Mit "Krieg der Magier" schließt Elaine Cunningham gekonnt ihren grandiosen "Ratgeber und Regenten" Zyklus ab. Nahtlos knüpft die Geschichte an das Ende der vorigen Bücher an und der Leser schlüpft schnell in das Verwirrspiel um Matteo, Tzigone und den Thron von Halruaa. Dabei ist dieses Buch nicht als eigenständiges Buch geeignet, denn das Buch ist mit den ersten beiden Bänden eng verknüpft und viele Handlungsstränge und auch die Ambitionen und Motive der Protagonisten, können nur vollständig verstanden werden, wenn man die anderen Bücher zuvor gelesen hat. Dies ist aber nicht schlimm und eigentlich für eine Trilogie auch sehr logisch. Wer sich in den Vergessenen Reichen auskennt, wird schnell viele Dinge wieder erkennen, denn Elaine Cunningham ist ein Profi auf diesem Gebiet und hat ein tiefgehendes Wissen über die Reiche. Dies merkt man in ihrem Roman (und auch den vorigen) fast augenblicklich, denn die Autorin versteht es hervorragend immer wieder wichtige Hintergründe aus den Vergessenen Reichen in ihre Erzählung und in die Handlung einfließen zu lassen. D&D Rollenspieler die die "Vergessenen Reiche" spielen, werden einen hohen Wiedererkennungswert erfahren und so ziemlich jede Wesenheit, wichtige Person oder Zauber erkennen. Dabei ist das größte Vergnügen sicherlich, die geliebte Spielwelt, lebendig und glaubhaft aus der Sicht eines Romans zu erleben.

 

Stilistisches:

Stilistisch gesehen hat Cunningham schon mehrfach bewiesen, das sie durchaus einen brillierenden Schreibstil hinlegen kann und eben mit einem solchen glänzt sie auch in diesem Buch. Dabei zeigt sie ein wahres Händchen, wenn es darum geht ihre Geschichte farbig und schillernd zu erzählen und dabei keine Langeweile aufkommen zu lassen. Der Plot ist durchweg spannend gehalten und langatmige Szenen kommen gar nicht erst auf, denn die Autorin scheint genau zu wissen, wann Action angesagt ist und platziert diese punktgenau. Das macht die gesamte Geschichte erfrischend. Außerdem wirken die Protagonisten lebendig und gut ausgearbeitet. Allein die Tatsache das es keine übermächtigen Superhelden oder Übercharaktere gibt, lockert das Ganze schon mächtig auf und der phantasiereiche Handlungsfaden mit den vielen Nuancen und Details tut sein übriges dazu.

 

Layout & Übersetzung:

Das Buch kommt im üblichen Taschenbuchformat und bietet 360 Seiten Lesespaß. Das Layout ist ansprechend und schick und richtet sich am amerikanischen Original, was gerade für Fans und Sammler absolut klasse ist. Bei Feder & Schwert muss man sich nicht über liebloses Layout oder unterschiedliche Designs innerhalb einer Reihe ärgern. Leider gibt es aber auch ein Manko. Zwar ist die Übersetzung von Ralph Sander sehr gut gelungen und gerade in "Dungeons & Dragons" spezifischen Bereichen und bei Fachausdrücken wurde sehr gut recherchiert (hier merkt man den Jungs an, das sie sich auf dem Gebiet und in der Szene auskennen), aber das Lektorat, falls es denn überhaupt stattgefunden hat, hinkt doch sehr. Überall finden sich dumme Schreibfehler, welche durch ein vernünftiges Lektorat hätten vermieden werden können. Feder & Schwert hat mir jedoch versichert, das für die zweite Auflage der Bücher, die Bücher noch einmal komplett lektoriert werden.

 

Fazit:

"Der Krieg der Magier" schließt die "Ratgeber und Regenten" Reihe stilgerecht ab. Das Buch gehört, in Verbindung mit den anderen beiden Bände des Zyklus', zu den besten "Vergessene Reiche"-Romanen, die ich bis heute gelesen habe. Die Handlung ist durchweg spannend und wird bunt und professionell erzählt. Die Protagonisten sind tiefgehend und können überzeugen. Elaine Cunningham ist eine Expertin auf dem Gebiet der "Vergessenen Reiche" und das zeigt sie in diesem Buch ohne Zweifel. Die Übersetzung und das Layout sind spitze, das Lektorat eher schwach, soll aber verbessert werden. Alles in allem ein Roman der Extraklasse und mehr als nur lesenswert.