Zum Interpreten:
Hans Zimmer wurde am 12.09.1957 in Frankfurt am Main geboren. In den 70ern produzierte er mit „The Bangles“ den berühmten Hit „Video killed the Radiostar“. Seit den frühen 80ern komponiert Hans Zimmer Filmmusik in Hollywood. Sein berühmtestes Werk ist die Mitarbeit an der Filmmusik zu „Der König der Löwen“, für die er den Oscar bekam und welche als meistverkaufteste Filmmusik der Welt gilt.
Zur CD...
Michael Bay, der Regisseur von „The Rock“ war mit der Musik seines vorigen Komponisten derart unzufrieden, dass er sich 4 Wochen vor Fertigstellung noch auf einen Wechsel einließ. Seine Wahl fiel auf Hans Zimmer, der diese Filmmusik innerhalb von nur vier Wochen komponiert hat, was jedoch nicht heißt, dass sie dadurch in irgendeiner Weise unfertig, oder flüchtig erscheint.
Bei „The Rock“ handelt es sich im Allgemeinen um Orchestermusik, die in der von Hans Zimmer typischen Art mit Synthesizer-Klängen durchmischt wurde. Es handelt sich dabei um die rein instrumentale Hintergrundmusik des Films. Für diese CD wurde die Musik einer Auswahl von charakteristischen Szenen zusammengetragen und jemandem der den Film vor Augen hat ist es möglich diese direkt den Szenen aus dem Film zuzuordnen. Sie umfasst 8 Titel mit einer Spielzeit von gut einer Stunde.
Zu den Titeln
1. Hummel gets The Rockets
Der Auftakt beginnt zunächst sehr klassisch mit Perkussionsinstrumenten und Streichern. In der Mitte des Stückes folgt eine kurze Ruhepause, die jedoch abrupt mit Einsatz des Synthesizers endet. Dieses Stück bietet einen mehr als gelungenen Einstieg in die folgende Action.
2. Rock House Jail
Die Melodie des Anfangs wird hier wieder aufgegriffen und es geht nahtlos mit elektronischen Klängen weiter. Dieser Titel lebt von den Spannungswechseln und der Hauptmelodie, die hier mit vielen verschiedenen Instrumenten wiederholt wird. Zum Ende des Stückes nimmt Hans Zimmer die Spannung langsam raus und es entsteht ein gelungener Übergang zu dem nächsten Stück.
3. Jade
Dieses zweiminütige Zwischenspiel ist geprägt von ruhigen Flötenklängen, die mit Steichmusik untermalt wird.
4. In The Tunnels
Wie ein Zug, der allmählich wieder an Fahrt aufnimmt beginnt dieser Titel. Hans Zimmer verwendet hier schnelle Trommelwirbel und kurze Synthesizer-Einspielungen, mit denen er nach und nach wieder die charakteristische Titelmelodie aufnimmt. „In The Tunnels“ ist sehr durchwachsen und präsentiert dem Hörer eine ganze Reihe verschiedener Klänge aus Hans Zimmers Arsenal.
5. Manson’s Walk – First Launch
Dieser Titel wirkt zunächst bedrohlich und militärisch. Doch die kurzen Trommelsoli werden von langen Pausen auseinander gezogen, die das Gesamtbild leider etwas trüben. Dagegen wirken die Einspielungen der Titelmusik umso kontrastreicher.
6. Rocket Away
Das mit gut 14 Minuten längste Stück dieser CD ist tatsächlich sehr in die Länge gezogen und ebenso, wie „First Launch“ sehr von langatmigen Pausen durchsetzt. Allerdings wird diese Schwäche mit der eingängigen Titelmusik mehr als wettgemacht. Da Zimmer hier die volle Bandbreite des Orchesters nutzt und gegen Ende noch einmal das Thema von „Jade“ aufgreift, ist dieser Titel einer der Gelungensten der CD.
7. Fort Walton – Kansas
Dieses 90 Sekunden lange Zwischenspiel bringt ein neues Thema auf, das man als Triumphmusik charakterisieren könnte. Tatsächlich wirkt diese „Happy End“–Musik äußerst entspannend auf die Atmosphäre.
8. The Chase
Action pur verspricht dieser krönende Abschluss der CD. Von Anfang bis zum Ende fährt Hans Zimmer hier noch einmal alle Geschütze auf und überzeugt mit schnellen Synthesizerklängen.
Fazit:
Orchester meets Synthesizer. Hans Zimmer führt hier einige eingängige Melodien vor, die er in vielen Variationen abmixt und mit vielen Spannungswechseln durchsetzt. Leider fallen hier einige Spannungslöcher in den Titeln 5 u. 6 negativ auf. Ansonsten bekommt man hier für rund 18€ eine solide Filmmusik, die jeder Erwartung gerecht wird. Die spannungsgeladenen Titel sorgen für reichlich Adrenalin und die ruhigeren Stellen bieten Zeit zum Besinnen. Die Übergänge sind sehr flüssig und die Instrumente sehr gut aufeinander abgestimmt, sodass ein runder Gesamteindruck entsteht. Wer unter den Filmmusik eine mitreißende Actionmusik sucht, ist mit „The Rock“ auf jeden Fall gut bedient.
RPG-Tauglichkeit:
Mit den actionlastigen Titeln 1,2,4 und 8, die für reichlich Adrenalin sorgen, lassen sich Begegnungen sehr passend untermalen. „Fort Walton – Kansas“ ist eine schöne Melodie für die Feier nach der gewonnenen Schlacht, jedoch wegen der kurzen Spielzeit und in der Repeat-Schleife nur bedingt zu empfehlen. „Jade“ ist bei Reisen durch Wälder oder über beschauliche Wiesen passend, jedoch ebenfalls durch die Spielzeit etwas kurzatmig. Die Qualitäten dieser CD liegen daher deutlich im Actionbereich und in der Schlachtenuntermalung. Für ruhigere Situationen gibt es z.B. von „Herr der Ringe“ passendere Klänge.