"The Forge Of Fury" (im Folgenden TFOF genannt) ist das zweite Abenteuer der "Adventure Path"-Reihe von Wizards Of The Coast. Es handelt sich um ein Verliesabenteuer für vier Charaktere der Stufe 3.

 

TFOF ist - wie immer- ein 32-Seiten-Softcover. Das Titelbild von Todd Lockwood ist mit Abstand das Beste der Reihe und sprüht vor Dynamik und Spannung. Leider verrät es zuviel über das Abenteuer; die Spieler sollten es erst sehen, wenn sie mit dem Abenteuer fertig sind (oder das Abenteuer mit ihnen). Die Innenillustrationen können da nicht ganz mithalten, erfüllen jedoch ihren Zweck. Die Karten sind nicht zu beanstanden, hier und da hat sich jedoch ein Fehler eingeschlichen (z.B. wird die Position der Gegner in Raum 33 nicht angezeigt). Auch die Statistiken sind fehlerhaft; etwas sorgfältigere Korrektur hätte nicht geschadet.

 

Im Mittelpunkt von TFOF stehen die Glitzerhallen, ein unterirdischer Komplex von Kammern und Höhlen. Hier lebte dereinst der berühmte Zwergenschmied Durgeddin und schmiedete seine meisterhaften Klingen. Allerdings wurden die Glitzerhallen bald von Orks belagert und schließlich überrannt. Auch andere, noch finsterere Wesen nisteten sich bald dort ein. Die Glitzerhallen gerieten in Vergessenheit.

 

Bis heute.

 

TFOF ist nach "The Sunless Citadel" ein weiteres Verliesabenteuer. Die Spieler werden die Glitzerhallen erforschen und dort garstige Feinde, tödliche Fallen, widerwärtige Monster, alte Geheimnisse und große Schätze vorfinden. Als Einstieg in das Abenteuer bietet der Autor mehrere Möglichkeiten an; jeder Abenteurer, der diesen Namen verdient, dürfte interessiert sein, diesen Ort zu besuchen.

 

Die Glitzerhallen sind in fünf Ebenen unterteilt. Auf der ersten werden die Charaktere mit dem Orkstamm konfrontiert, der diesen Bereich nun sein Eigen nennt. Spätestens seit dem großartigen "Herr der Ringe"-Film weiß jeder, dass der Kampf gegen Orks in einer ehemaligen Zwergenmine zu den ganz großen und klassischen Momenten des Rollenspiels gehört.

 

Im weiteren Verlauf warten noch größere Herausforderungen. Manchmal ist es möglich, zu verhandeln, aber machen wir uns nichts vor: TFOF ist ein altmodischer Dungeon Crawl im besten Sinne: spannend, aufregend, keine Sekunde langweilig und ungemein atmosphärisch. Zwar wirken einige der Begegnungen etwas gekünstelt (Raum 49 z.B.), insgesamt überwiegt jedoch der positive Eindruck.

 

Ein Problem ist (wie bei fast allen Abenteuern der Reihe) der ungemein hohe Schwierigkeitsgrad. Ich weiß, wovon ich rede: ich selbst habe als erfahrener Rollenspieler an einem Abend drei (!) Charaktere in TFOF verloren. Insbesondere der Endkampf ist selbst mit Stufe 5-Charakteren kaum zu schaffen, höchstens mit minutiöser Planung. Hinzu kommt, dass die Taktiken der Gegner überaus effizient sind und vom hohen Regelverständnis der Autoren zeugen ? so soll es ja auch sein. Meine Empfehlung: Nicht unter Stufe 4 anfangen.

 

Insgesamt kann man aber guten Gewissens sagen, dass "The Forge Of Fury" durchaus das Zeug zum Klassiker hat und insbesondere im Bereich der Verliesabenteuer Maßstäbe setzt. Wer Dungeon Crawls mag, wird TFOF lieben. Wer Dungeon Crawls nicht mag, sollte mal einen Blick riskieren. Auf höherem Niveau kann man derzeit kaum "crawlen".