D&D GazetteerKurz nach Erscheinen der 3. Edition des Dungeons and Dragons Spiels bescherten WotC den Spielern ein erstes kleines Hintergrundheftchen, das den schlichten Namen "Gazetteer" trug.
In diesem D&D Gezetteer wird nun auf 32 Seiten laut Coveraussage (welches im übrigen recht lieblos zusammengeschustert aussieht und das wohl irgendein Designer in einer freien Minute gemacht hat) die "D&D Hintergrundwelt" dargestellt - "everything you need to launch your own Version of the first campaign world". Ein schönes Versprechen.
So weit so gut. Nun zum Inhalt. Auf 32 Seiten wird nun eine abgespeckte Version der Welt Greyhawk, die hier aber unter dem Namen "The D&D World" läuft, vorgestellt. Anhand der Seitenzahl kann man eigentlich zu diesem Zeitpunkt das Vorhaben als zum Scheitern verurteilt vermerken. Das Heftchen enthält eine vollfarbige Karte im A2 Format und einen Kalender der Welt nebst Geschichte. Doch es ist, wie alles andere, einfach zu kurz. Dort werden dann Unmengen an Ländern und Königreichen eingeführt, doch 8-10 Zeilen Text, dazu noch einmal die selbe Menge an Statistiken, die kein Anfänger braucht und kaum ein SL jemals verwendet, sind einfach eher schlecht als recht. Dann folgt noch eine Beschreibung geographischer Besonderheiten, diverser Hügellandschaften, Wälder und Gebirgszüge, um schließlich mit der Beschreibung von diversen Gruppierungen zu gipfeln.
Und dann ist das Heft voll und der Leser fragt sich, wieso er dafür Geld bezahlt hat.
Und da liegt dann das Problem des Ganzen. Die Kürze der Information kann man niemandem ankreiden, 32 Seiten sind nicht viel und der Inhalt wäre für einem der Materie völlig neuen Spielleiter bestimmt noch 1-2 Wochen nützlich. Doch die Tatsache, dass man dafür gut 10 Euro bezahlen kann, ist einfach nur atemberaubend und zwar im negativen Sinne.
Vergleicht man dieses Heftchen, mit dem ebenfalls die Welt Greyhawk behandelnden (und in etwas zeitgleich erschienenen) "Living Greyhawk Gazetteer", dann stellt man fest, daß man mit dem 192 Seiten starken Produkt, sechs mal (6!) mehr Informationen bekommt, zu einem Preis von rund 30 Euro, was also nur dem dreifachen des dünnen Heftchens entspricht.
Meiner Meinung nach ist das Heft nicht wegen des Inhalts, sondern wegen des für das Geld Gebotenen eine Frechheit. Man hätte erwarten können, dass diese Informtionen mit dem Spielerhandbuch einhergegangen wären oder aber das sie gar nicht separat veröffentlicht worden wären und der Käufer somit nur den "Living Greyhawk Gazetteer", welcher ein sehr empfehlenswertes Produkt ist, zur Auswahl gehabt hätte. Somit ist dieses Heft aber nicht mehr als ein 32 Seiten schwaches Ärgernis - vor allem für Spieler, die später den Greyhawk Gazetteer erstehen und feststellen, dass die Informationen praktisch vollkommen redundant sind. |
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