Links zur Rezension www.merregnon.com
MerregnonEin Blick auf die im Beiheft abgedruckten Produktionsbilder lässt es schon erahnen, dieser Soundtrack unterscheidet sich klanglich stark von vielen anderen RPG Soundtracks. Für die Vertonung der Musikstücke zeichnete sich nämlich kein Synthesizer, sondern das Prague Symphony Chamber Orchester verantwortlich, sowie weitere Musiker und Chöre. Die Komponisten der einzelnen Stücke sind auch Schaffer von Spielesoundtracks wie z.B. für das offizielle Herr der Ringe Spiel oder dem Arcadeklassiker Turrican. Auch einige Filmmusiken fallen in ihr Portfolio.
Titelübersicht: 1. Prologue 2. Unintentional Descension (Fabian Del Priore) 3. Searching For Help (Gustaf Grefberg) 4. Legend Of Magic (Yuzo Koshiro) 5. Answers Unearthed (Olof Gustafsson) 6. Forgotten Memories (Jonne Valtonen) 7. Sedulous Escape (Allister Brimble) 8. Into The Horizon (Markus Holler) 9. Cheerless Inn (Fabian Del Priore) 10. Lake Showdown (Andy Brick) 11. Noise Of Lights (Chris Hülsbeck) 12. Familiar Dread (Allister Brimble) 13. Summit Of Serenity (Gustaf Grefberg) 14. Enraged Phantoms (Jonne Valtonen) 15. Remembering Orgopta (Yuzo Koshiro) 16. Firelit Council (Markus Holler) 17. Danger's Lair (Andy Brick) 18. Grand Finale (Olof Gustafsson) 19. Leaving The Scene (Chris Hülsbeck) 20. Epilogue 21. Bonus Track – Mysterious River (Any Brick) Gesamtzeit 76:53 Minuten
Rollenspieltauglichkeit: Mit Ausnahme von „Prologue“, „Searching For Help“ und „Epilogue“ eignen sich alle Stücke bestens als Hintergrundmusik oder für bestimme Szenen. Die musikalische Bandbreite reicht von gemächlichem Streichkonzert bis zu volltönendem orchestralem Einsatz, von düster bis heiter.
Zu den Titeln: Am Anfang steht der „Prologue“, der die Hintergrundgeschichte einleitet und mit „Unintentional Descension“ eigentlich erst zum Abschluss kommt. „Searching For Help“ beginnt traurig und düster, beginnt dann aber ein wenig Tempo aufzunehmen. Mit „Legend Of Magic“, darf man eines der besten Stücke auf dieser CD genießen, dass sich aus schönen Klängen von Streichinstrumenten und Choreinlagen zusammensetzt. Auf zum nächsten Titel. Durch „Answers Unearthed“ wird man plötzlich dank rauer Männerstimmen auf ein Wikingerschiff oder in die Zwergenminen verstetzt und hört die förmlich Schätze glänzen. „Forgotten Memories“ steht für ein düsteres Zusammenspiel von Streichinstrumenten. Unheilsvoll geht es auch weiter mit „Sedulous Escape“, dass in der Mitte einem Happy End entgegennaht. Bei „Into The Horizon“ bleibt kaum mehr etwas hinzuzufügen. Man stelle sich einfach, vor wie eine Gruppe von Helden am Ende eines Films in den Sonnenuntergang reitet. „Cheerless Inn“ klingt wirklich ein wenig trostlos und traurig, ist aber trotzdem sehr schön. Mit „Lake Showdown“ erwartet einen da zur Abwechslung ein lustigeres Stück mit einigen Fanfaren und wilden Klängen von Blasinstrumenten. „Noise Of Lights“ macht da wieder eine komplette Kehrtwende. Es klingt bedrohlich und dunkel. Ideal für eine Session Vampires, aber generell gut bei fehlendem Tageslicht. „Familiar Dread“ ist dagegen wieder heiter und man kann sich vorstellen wie die Helden eine Straße entlangreiten, die mal ansteigt und wieder abfällt. Und plötzlich öffnet sich der Wald für ein breites und schönes Tal: Wenn die Gruppe weiterleitet fühlt man sich durch „Summit Of Serenity“ in die Elfenlande versetzt und sieht noch den Morgentau auf den Gräsern. „Enraged Phantoms“ hingegen bildet die Vorstellung eines Waldes, mal mit etwas dunkleren Pfaden, mal in einer Lichtung öffnend. „Remembering Orgopta“ ist wieder ein wunderbares Streichkonzert mit schöner Choruntermalung und eignet sich gut für dramatische Momente mit Happy End. Mit „Firelit Council“ kann sich der Zuhörer anschließend auch sehr gut von einem aufregenden Kampf erholen, während er wieder über die schöne Landschaft reitet. „Danger´s Lair“ klingt nicht so gefährlich wie es sich liest, es weckt eher die Assoziation eines listigen und flinken Babydrachen in einer bedrohlichen Drachenhöhle. „Grand Finale“ ist dagegen ganz das, was man vom Namen erwartet: Ein Stück voller imaginärer Schlagabtausche mit anschließendem Abgang des Oberbösewichts. Auch „Leaving The Scene“ ist richtig benannt und bildet den Übergang zum „Epilogue“. Der Bonus Track „Mysterious River“ bildet einen guten Abschluss, auch hier ist der Titel wieder sehr gut gewählt. Man hört wirklich die dunklen hohlen Höhlen, in denen der Fluss durch den Berg fließt und Fahrt aufnimmt. Auch gut der Übergang wenn er aus dem Gebirge kommt und fröhlich im in seinem Bett plätschert.
Gestaltung: Die CD und das Booklet sind qualitativ hochwertig und dekorativ Bedruckt. Das Layout muss sich also keineswegs vor anderen Titeln verstecken. Das Besondere an dem Beiheft: Zu jedem Musikstück wird eine kurze Geschichte erzählt, die sich durch das ganze Booklet hin zu einer kompletten Hintergrundstory zusammenfügt. Für die dem englischen mächtigen eine nette Dreingabe.
Fazit: Im Vergleich mit anderen RPG Soundtracks liegt dieser hier ganz weit oben und kann sich in meiner persönlichen Musikliste auch mit groß angelegten Hollywoodproduktionen messen. Da er dank echter Instrumente und guter Komposition sehr gut klingt und vor allem sehr abwechslungsreich ist, verdient er – im Vergleich mit dem offiziellen Dungeons&Dragons Soundtrack, welcher dem Autor bekannt ist – mindestens 4.8 Punkte in dieser Kategorie. Dennoch sollte jeder dem Rat folgen, die offizielle Seite zu besuchen (siehe Links zur Rezension), um sich die angebotenen Hörproben herunter zu laden. Allein schon um die Wartezeit zu verkürzen.
|
||||||||||||||||||