Links zur Rezension Book of Nine SwordsDer erste Eindruck: Das Cover des Buches behält den bewährten Stil der complete-Reihe bei, obgleich die Zierränder der 158 Seiten im Stil des Tome of Magic gehalten sind. Auffallend sind auch die kurzen bebilderten Einleitungen zu jedem Kapitel, die insgesamt eine kurze Geschichte erzählen.
Der Inhalt: Die Einleitung erklärt zunächst das neue System der "Maneuver" und "Stances". Besonders die Maneuver erinnern in ihrer Art der Anwendung und der Effekte an Kampfzauber, welche jedoch nur in Verbindung mit bestimmten Nahkampfwaffen und meist auch nur im Nahkampf selbst anwendbar sind. Stances hingegen wirken ständig während eines Kampfes und bringen einen Verbesserungsbonus im Kampf. Anschließend wird noch auf die Beweggründe des Autors eingegangen, welcher sich mehr Optionen und verschiedene Kampfstile gewünscht hat, im Sinne der Martial Arts Filme und diverser Videospiele wie z.B. Final Fantasy.
Das 1. Kapitel beschreibt die drei neuen Grundklassen: den Crusader, den Swordsage und den Warblade. Alle drei Klassen nutzen das System von Maneuvern und Stances auf ihre Art. Wie in den neueren Büchern üblich, wird nach den Klassenmerkmalen nun auch auf die Hintergründe der Klassen eingegangen, also ihr Platz in der Welt, ihre Art und was andere über sie Wissen.
Crusader: Der Crusader, nutzt seine verbundenheit zu einem Gott um von ihm Maneuver und Stances zu erhalten für die er beten muss. Neben einem W10, Kämpfer GAB und Fähigkeiten wie Smite, nutzt der C. auch den sogenannten "Furious Counterstrike", durch den er erlittenen Schaden ansammelt und ab einer bestimmten erreichten Zahl von Schadenspunkten für eine Runde, einen festgelegten Bonus auf Angriffs- und Schadenswürfe erhält. Jedoch ist seine Auswahl an Maneuverstilen ziemlich begrenzt, auch wenn er der einzige ist, der den "Devoted Spirit"-Stil beherrscht.
Swordsage: Der Swordsage ähnelt einer Mischung aus Mönch und Schurke, welche über viele Klassenfertigkeiten und die größte Vielzahl an Maneuvern, Stances und Maneuver-Stilen beherrscht. Nur er kann neben einigen anderen, den Stil der "Setting Sun", des "Desert Wind" und der "Shadow Hand" erlernen. Dafür hat er nur einen W8 und einen mittelmäßigen GAB. Wie der Mönch erhält er seinen Weisheitsbonus auf die RK und Evasion. Außerdem legt er seinen Fokus auf eine bestimmte Stil-Richtung, in der er immer mehr Vorteile erhält.
Warblade: Der Warblade ist mit seinem W12 und dem guten GAB für das Schlachtfeld geboren. Im laufe seiner Karriere kann der W. zwar zwichen einigen Stilen wählen, erlernt in dieser Zeit jedoch nur halb so viele Maneuver wie der Swordsage. Der "Iron Heart"-Stil wird nur ihm zuteil. Neben diversen Bonusfeats erhält er mit steigendr Stufe auf verschiedene Situationen, beidenen er seinen Intelligenz-Bonus anwenden darf.
Alle drei Grundklassen scheinen interessant, neu und innovativ. Was ihre spielbalance angeht, ist es jedoch schwer eine Aussage zu treffen, da ein komplett neues System eingeführt wird.
Kapitel 2 zeigt einige neue Verwendungen für die Fertigkeiten Einschüchtern und Wissen (Lokales), so wie einige neue Talente, welche meistens an einen der Stile angelehnt sind, oder aber anderen Klassen ermöglichen, einige Manöver nutzen zu können.
Kapitel 3 beschreibt den genauen Einsatz von Maneuvern und Stances. Außerdem werden die Stile vorgestellt: Der "Desert Wind" arbeitet viel mit Feuerverzauberungen und setzt auf Bewegung im Kampf. Krummsäbel, leichte Picke, Speer und andere eher leichte Waffen machen diesen Stil möglich. "Devoted Spirit" ist ein Stil, der Vorteile gegen anders Gesinnte bringt und ausdauer im Kampf beschert. mit ihm in Verbindung stehen wuchtige Waffen wie Langschwert, zweihändige Keule oder Krummschwert. Die Schule des "Diamond Mind" ermöglicht es mit leichten Waffen wie dem Rapier, Kurzspeer oder Katana, blitzschnelle Angriffe durchzuführen, oder sämtliche Rettungswürfe durch Konzentrationswürfe zu ersetzen. "Iron Heart" setzt auf das Verschmelzen des Kriegers mit seiner Waffe, was Angriffe mit hohem Schadenspotential ermöglicht. Nur Klingenwaffen wie Bastardschwert oder Langschwert ermöglichen diesen Stil. Der Weg der "Setting Sun" setzt darauf die Stärken des Gegners in seine Schwäche zu verwandeln und nutzt unter anderem verschiedene Würfe. Nur das Kurzschwert und einige Mönchswaffen sind hierfür Anwendbar. Meister der "Shadow Hand" setzen ganz auf die Kraft der Schatten und der Heimlichkeit um einen Feind hinterrücks zu Meucheln. Stachelkette und Dolch sind einige der Waffen die hierbei zum Einsatz kommen. Die "Stone Dragon"-Technik setzt auf pure Kraft und Ausdauer und verstärkt diese beiden Punkte außerdem noch. Zweihänder und Zweihändige Axt sind typische Waffen. Auf ihre Instinkte und den Kampf mit zwei Waffen verlassen sich Meister der "Tiger Claw". Durch ihre Techniken setzen die Krieger das Tier in ihnen frei. Der Kukri und primitive Waffen wie die Hanaxt sind nennenswerte Werkzeuge. Zuletzt bleibt noch der "White Raven"-Stil zu nennen, der auf Teamwork setzt und bei einer Gruppe von mehreren Nahkämpfern sehr mächtig wird. Kriegshammer und Hellebarde sind zwei der erwählten Waffen heirfür.
Kapitel 4 beschreibt nun die einzelnen Maneuver und Stances jedes Stils vom 1. bis zum 9. Grad, was die Ähnlichkeit zu Zaubern aufzeigt, obwohl sie im Vergleich zu Zaubern nur Fünf Minuten vorbereitungszeit brauchen und noch schneller wieder einsatzfähig sind. Zunächst werden alle Techniken nach Grad und Stil geordnet aufgelistet. Anschließend gibt es zu jeder technik eine Beschreibung zur Anwendungsdauer, Reichweite und Dauer, so wie eine physikalische und spieltechnische Beschreibung des Maneuvers und dessen Auswirkung.
Kapitel 5 zeigt einige Prestigeklassen, die sich auf einen Stil spezialisiert haben, Stile vereinen, oder aber Multiclass-Konzepte darstellen. Der Bloodclaw Master z.B. ist spezialisiert auf den Tiger Claw Stil, während der Deepstone Sentinel ein zwergischer Meister des Stone Dragon-Stils ist. Der Jade Phoenix Mage vereint Arkane Magie mit der Magie verschiedener Stile. Der Shadow Sun Ninja vereint der Stil der Setting Sun mit dem der Shadow Hand.
Kapitel 6 beschäftigt sih mit den "Nine Swords", neun Schwertern, welche alle einen anderen Stil repräsentieren und allesamt "Weapons of Legacy" sind. Besonders der Kukri "Tiger Fang" zeigt dabei meiner Meinung nach, wie mächtig eine solche Legacy-Waffe sein kann.
Kapitel 7 ist sehr kurz und beschreibt ein paar neue Waffeneigenschaften und magische Gegenstände, welche die Kräfte eines Stils erhöhen.
Kapitel 8 ist das letzte Kapitel und bringt eigentlich nur drei neue Monster, welche auf Maneuver und Stances zugriff haben.
Fazit: Die Idee von verschiedenen Stilen mit verschiedenen Waffen hat mir schon lange als Regelwerk gefehlt. Mit diesem Buch ist es endlich da und ich muss sagen, ich halte es für sehr gelungen. Wo Kämpfertalente lediglich bestimmte Werte erhöhen, ist jedes Maneuver für sich eine ganz eigene Technik, wie man es eben aus "Tiger and Dragon" oder anderen Eastern kennt. Die neuen Klassen haben sehr viel Charme und stellen dadurch den gewöhnlichen Kämpfer ein wenig in den Schatten. Die Kapitel die die Verschiedenen Stile beschreiben sind glücklicherweise sehr ausführlich und lassen kaum Fragen offen. Außerdem ist für jede Art von Krieger ein passender Stil geboten: Ob für den Wilden aus dem Urwald, dem strahlenden Ritter, dem der so viel einsteckt wie ein Elefant, oder dem flinken Flitzer, der seine Feinde im Vorbeirennen vernichtet, jeder findet hier was er sucht. Auch die neun Schwerter haben mir gut gefallen. Die Prestigeklassen sind ganz nett, abe r nicht unbedingt nötig. die beiden letzten Kapitel hätte man sich eher sparen können und vielleicht noch mehr auf die Kompatibilität des Buches mit anderen erweiterungen wie dem "Buch des Krieges" eingehen können. Alles in allem finde ich das Werk aber sehr gelungen und bin nun echt heiß darauf, in Zukunft mal einen "Disciple of the Sword" spielen zu können.
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