Der amerikanische Comic-Publisher Devils Due (DDP) produziert sein einigen Monaten recht erfolgreich Dungeons & Dragons Comics, die auf originalen und erfolgreichen Roman-Vorlagen beruhen. Angefangen mit dem Drachenlanze-Comic „die Legende von Huma“ (Rezension auch hier im Gate) haben sie sich an die Dunkelelfen-Reihe von R.A. Salvatore gesetzt, die sich auf der ganzen Welt allergrößter Beliebtheit erfreuen. Als Auftakt wurde das erste amerikanische Buch „Homeland“ (im Deutschen in zwei Bände (1. Band: Der dritte Sohn) unterteilt) umgesetzt und diente als Vorlage zur Comic-Adaption. Mit „Exil“ folgt nun der zweite Band.

Der Panini Verlag hat sich jüngst der D&D Comics angenommen und übersetzt sie ins Deutsche.

 

Die Story: (Achtung Spoiler!)

Seit „Heimatland“ sind 10 Jahre vergangen in denen Drizzt und seine Pantherin Guenhwyvar in den weiten des Unterreichs gelebt haben. Der Jäger hat sich mehr und mehr dem guten Dunkelelfen bemächtigt und er überlebt nur noch durch seine besonderen kämpferischen Fähigkeiten. Als ihm klar wird, das seine Persönlichkeit durch die Einsamkeit immer mehr dahinschwindet und er durch das plötzliche Auftauchen von Dunkelelf-Patrouillen dazu gezwungen wird seine Wohnhöhle zu verlassen, macht er sich auf nach Blingdenstein, der Heimat der guten Tiefengnome, die allerdings die Dunkelelfen zutiefst wegen ihrer Grausamkeit hassen. Doch Drizzt hat 10 Jahre zuvor einen Tiefengnom namens Belwar vor dem Tod gerettet und so wird er von diesem aufgenommen.

Währenddessen versucht das Haus Do’Urden wieder die Gunst der Spinnenkönigin zurückzuerlangen und das geht nur wenn sie den abtrünnigen zweiten Sohn einfangen und opfern. Doch das ist leichter gesagt als getan. Weil sie verzweifelt ist, erbittet die Oberin Malice das Geschenk von Zin-Carla und erweckt Zaknafein als Todesalb wieder um Drizzt zu schnappen.

Als die Tiefengnome herausfinden das die Drow nach Drizzt suchen und auf dem Vormarsch sind, werfen sie den Dunkelelfen aus ihrer Stadt. Belwar begleitet ihn und zusammen kämpfen sie gegen Drow, Illithiden und andere Kreaturen des Unterreichs ums nackte Überleben.

 

Zeichnungen, Qualität & Übersetzung:

Für das Artwork und die Qualität gilt bei „Exil“ das gleiche wie für den ersten Band. Die Umsetzung in die Comicform ist sehr gut gelungen. Die Zeichnungen passen sehr gut zum Flair von D&D und den Vergessenen Reichen. Dabei ist das Artwork schön düster gehalten. Die Geschichte ist spannend in Szene gesetzt und die Charaktere haben durchaus Tiefgang. Selbst die Melancholie von Drizzt wird gut rübergebracht.

 

Der deutsche Comic selbst kommt mit einem schmucken Softcover-Einband und beinhaltet alle drei englischen Einzelhefte inklusive diverser US-Covers. Es ist gut das Panini den Comic sofort als Sammelband herausbringt, denn zum einen hat man das erste Buch dann direkt komplett und zum anderen macht sich so ein schönes kleines Büchlein doch viel besser im Regal. Der Druck an sich ist ebenfalls von hervorragender Qualität, das war aber von Panini auch zu erwarten.

 

Auch die Übersetzung ist ebenfalls sehr gut gelungen. Die Übersetzung ist flüssig und die Texte sind klar und verständlich formuliert und man hat das Gefühl, dass sich die Übersetzer gut auf dem Gebiet auskennen bzw vorbereitet haben, denn auch D&D spezifische Termini wurden korrekt übersetzt.

 

Fazit:

Auch „Exil“ ist hervorragend geworden und steht der Güte des ersten Bandes in nichts nach. Das ist allerdings auch nicht verwunderlich, denn die Zeichner und die Autoren sind dieselben geblieben. Die Übersetzung durch Panini ist weiterhin erstklassig und auch der Druck ist super. Wie schon beim ersten Sammelband ist es schön, dass die Comics hierzulande als ein dickes Softcover erscheinen und nicht als drei Einzelhefte. Drizzt-Fans und Fantasy-Comicliebhaber werden mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen, aber auch Neulinge können einen Blick riskieren.

 

Info:

Der dritte Band zur Reihe wird ebenfalls in Kürze erscheinen und bei DDP ist bereits eine Fortsetzung der Dunkelelfen-Reihe in Form der danach spielenden „Icewinddale Trilogie“-Reihe von Salvatore erschienen. Salvatore hatte diese Reihe, in der Drizzt zum ersten Mal in Erscheinung tritt, damals zwar vor der eigentlichen Dunkelelfen-Saga geschrieben, aber zeitlich gesehen spielt sie nach den ersten drei Dunkelelfen-Büchern.

 

Irgendwann Ende 2006 soll dann auch der erste Band der „Chronik der Drachenlanze“ erscheinen. Diese Reihe feierte in den USA große Erfolge und wird dort auch schon fortgesetzt. Außerdem ist bei DDP auch das erste Eberron Comic bereits erschienen, das voraussichtlich nächstes Jahr in Deutsch kommen wird. Rosige Zeiten für D&D und Comic-Fans.