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Munchkin 4: Rasende Rösser
Bewertung:
(4.6)
Von: Ingo Schulze
Alias: Greifenklaue
Am: 12.10.2006
Autor:Steve Jackson & John Kovalic
Typ:Erweiterung
System:Munchkin Kartenspiel
Setting:Munchkin Fantasy
VerlagPegasus Press
ISBN/ASIN:3937826645
Inhalt:128 Karten, Regelbogen
Sprache:Deutsch

Rasende Rösser

Die vierte Erweiterung des auch hierzulande erfolgreichen Munchkinspiels nennt sich "Rasende Rösser" und ist rund um den neuen Kartentyp des "Rosses" konzipiert, denn was ist ein Held ohne sein Reittier?

 

Unter den 94 Türkarten, insgesamt sind es 128, wovon wiederum acht speziell für den deutschen Markt konzipiert wurden, sind insgesamt zwölf Rösser. Vom wertvollen +5-Drachenross, von dem schon jeder Munchkin geträumt hat, über Tiger, Wölfe und Dinosaurier bis hin zum +1-Hühnerross, welches aber immerhin automatisch die Flucht ermöglicht. Regeltechnisch werden Rösser als "große Gegenstände" gewertet, was den Vorteil hat, dass Diebe sie nicht einfach stehlen können. Da sie einen eigenen Slot ("Ross") belegen, dürfen sie auch zusätzlich zu einem anderen großen Gegenstand getragen werden, sogar im Gegenteil: Manche bieten Transportkapazität und ermöglichen den Einsatz weiterer großer Gegenstände oder eine erweiterte Kartenhand.

 

Dazu gibt es erstmals Mietlinge, wie man sie schon von Munchkin beißt! (als Lakaien) oder StarMunchkin (als Handlanger) kennt, auch in der ursprünglichen Munchkinreihe. Dreizehn Mietlinge, zuzüglich zweier Rösser, die alternativ auch als Mietling einsetzbar sind, sind im Kartensatz vorhanden. Sie geben maximal einen +3-Bonus und ermöglichen, je nach eigener Rasse und Klasse, dem Helden, einen Gegenstand einzusetzen, der sonst nur von dieser Rasse bzw. Klasse eingesetzt werden kann.

 

Dementsprechend sind auch die Regeln für die beiden neuen Kartentypen auf dem Beiblatt eingeführt. Interessant ist, dass man Monsterverstärker zwar auf Mietlinge spielen kann, diese jedoch mit "durch 5" modifiziert werden, so dass also z.B. aus einem +5 ein +1 wird.

 

Natürlich warten auch dreißig neue Monster darauf, den Helden einzuheizen, angefangen vom Wirbel Katrina über die Kamikatze, Hairy Potter, dem Bipolarbär bis zu den eher schwächeren Vertretern wie dem Ei, dem Plüschschädel oder der klitzekleinen Spinne. Die Monsterverstärker hier sind immer Ergänzungen, z.B. "... mit Dudelsack", "1/2-..." oder "... in Rüstung", so dass dann das "uralte Halb-Ei in Rüstung" entstehen könnte...

 

Dazu kommen noch die Rassen und Klassen der ersten drei Boxen, damit man im Riesenstapel auch weiterhin noch realistische Chancen hat, eine zu ziehen, sowie Flüche, die hauptsächlich den Mietlingen und Rössern zusetzen.

 

In den Schatzkarten finden sich wieder einige originelle Gegenstände und Stufensteigerungskarten. Ob die Belehrungshilfe (eine Latte mit rostigem Nagel), das heiße Eisen oder die chemische Keule, begehrenswert-skurile Heldenträume werden hier wahr.

 

Die Illustrationen von John Kovalic sind wie immer einfach gehalten, in seinem comichaften, für ihn typischen Stil, der eigentlich immer einen Lacher wert ist. Er bringt den Witz der Karte zumeist auf den Punkt, auch bei den eher ernsten Karten wie Priester oder Zwerg. Entgegen den Voreditionen sind die Türkarten außen aufgehellt gegenüber den Schatzkarten, auch trägt jetzt jede Karte innen ein Rosssymbol, so dass man diese Erweiterung schnell wieder aus den restlichen aussortieren kann.

 

Ins Spiel fügen sich die Karten gut ein und geben alten Munchkinhasen den Kick des Neuen. Erwähnenswert ist noch, dass man nicht wie viele Sammelkartenspiele auf das "schneller, höher, weiter"-Prinzip setzt, sondern die Boni und Mali im Rahmen der bisherigen Spiele bleiben und man stattdessen mit frischen Ideen überrascht.

 

Fazit:

Gelungene Erweiterung des klassischen Munchkinspiels, das auch nach dem vierten Mal noch nicht langweilig wird.