Links zur Rezension Where Evil Lurks...„The house felt them descend and waited…“
“Where Evil Lurks” ist eine Neuauflage des gleichnamigen Grusel-Soundtracks, den Alex Otterlei bereits 1994 komponierte und veröffentlichte. Schon damals war die CD ein echter Hörgenuss. Nachdem es einige Jahre still wurde um Alex, ist er in den letzten zwei Jahren wieder aktiver auf dem Gebiet der rollenspieltauglichen Musik geworden. Zu seinen ersten großen Projekten gehörte beispielsweise der „Cthulhu: Horror in Orient Express“-Soundtrack (Rezi hier im Gate). In den letzten Monaten hat Alex sich mit der Überarbeitung seines Klassikers „Where Evil Lurks“ beschäftigt und dabei eingesehen, dass die heutige Technik viel mehr hervorbringen kann. Letztendlich ist aus der reinen Überarbeitung mehr eine Neukomposition geworden, die in der vorliegenden Special Edition ihre Präsentation findet.
Erster Eindruck: Wow, kann ich nur sagen. Das kleine, etwa DIN A5 große Hardcoverbuch macht einiges her und präsentiert diese Audio-CD in einem wirklich coolen Look. Aber im Inneren des Buches befindet sich nicht nur die CD mit der Musik, sondern auch - ebenfalls sehr schick in Szene gesetzt – eine Kurzgeschichte von Rhianna Pratchett.
Die Musik und die Geschichte: (Vorsicht Spoiler im ersten Absatz!) „Where Evil Lurks“ ist die musikalische Geschichte eines altes Herrenhauses, das seit Jahren verlassen steht und verwahrlost. Die Geschichte spielt im späten 19. Jahrhundert, zu jener Zeit, als die Europäer in Scharen nach Amerika übersiedelten, um dort nach Gold zu suchen. Durch einen glücklichen Umstand kommt das Haus, das in England steht, in den Besitz der Jeffersons, die Amerika entfliehen und sich in England zur Ruhe setzen wollen, um ihre Kinder Victor und Emmeline groß zu ziehen. Die Familie reist nach England und findet das Haus in schlechtem Zustand vor. Doch sie machen sich daran, das alte Gemäuer auf Vordermann zu bringen. Was sie nicht wissen, ist, dass das Haus eine Art Bewusstsein hat und sich der Anwesenheit der Jeffersons gewahr ist. Zuerst findet das Haus es jedoch toll, dass die Jeffersons sich um seinen Zustand kümmern, und alles ist toll. Doch das Haus birgt ein grausames Geheimnis, auf das die Familie letztendlich stößt, und damit erwecken sie das Böse, welches tief in dem Haus lauert.
Diese Geschichte, die sich noch weiter entfaltet, wird sowohl auf musikalische Weise erzählt, als auch durch die Kurzgeschichte von Rhianna Pratchett (Tochter von Terry „Scheibenwelt“ Pratchett). Letztendlich ergänzen sich beide Medien hervorragend, denn liest man die einzelnen Kapitel der Geschichte, die genauso eingeteilt ist, wie die Tracks auf der CD, parallel zur Musik, so merkt man, wie hervorragend sich der Komponist mit seiner Musik auszudrücken vermag. Auf der anderen Seite visualisiert die Musik auch die Geschichte und untermauert so das geschriebene Wort. Eine Symbiose, die erstklassig funktioniert.
Die Musik an sich stammt aus Synthesizer und Computer, aber man merkt, dass der Komponist auf hochwertiges und professionelles Equipment zurückgreift, wodurch die Musik dadurch nicht gekünstelt wirkt. Die Arrangements sind gut ausgearbeitet und die verschiedenen Stimmungen, anfänglich fröhlich bis letztendlich düster und gruselig, werden toll rübergebracht.
Fazit: „Where Evil Lurks“ ist ein rundum gelungenes Werk, das mich zu überzeugen weiß. Die Musik ist fröhlich bis schaurig und erzählt eine schaurige Geschichte um ein düsteres Herrenhaus. Dabei wird das Ganze von der Kurzgeschichte, die in dem aufwändig gestalteten kleinen Hardcoverbuch zu finden ist, untermalt und miterzählt. Die Musik geht mit der Geschichte und umgekehrt. Eine tolle Symbiose. Das musikalische Werk ist auf höchstem Niveau und die Musik an sich taugt sicherlich für die eine oder andere Rollenspielrunde als Untermalung oder für das eine oder andere Abenteuer. Aber auch zum einfachen Zurücklehnen und Anhören ist diese CD hervorragend geeignet.
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