Enemies and Allies beschäftigt sich, anders als die bisher erschienenen Klassenbücher, mit Nichtspielerfiguren, die dazu gedacht sind, dem Spielleiter in allen Spiellagen passende Charaktere für interessante und mitunter auch gefährliche Begegnungen zu geben. Die NSCs sind in Gruppen eingeteilt und nehmen in ihrer Gefährlichkeit stetig zu. So beginnt die Sektion für Diebe recht sacht mit einigen Schlägern und Trickbetrügern und gipfelt schließlich in mehr als ungewöhnlichen Meuchelmördern und Gildenmeister. Charaktere gibt es für alle Hauptkategorien, also für Magier, Diebe, Krieger und auch Priester. Die Priester sind ein wenig eingschränkt in ihrem Nutzen, da sie auf Greyhawk Götter ausgelegt sind. Alle Charaktere sind jedoch so gestaltet, daß man sie relativ problemlos in anderen Kampagnen verwenden kann. Der Fokus wurde klar auf die Spielwerte gelegt, wobei absichtlich von tiefgreifenden Geschichten abstrahiert wurde, um die Einsetzbarkeit der Charaktere nicht einzuschränken. Die Challenge Rating der Charaktere rangiert zwischen 1 und 18 und ist in einer eigenen Tabelle übersichtlich ausgewiesen. Als besonderes Feature beinhaltet das Buch einige Abenteurergruppen und die Charaktere aus dem Spielerhandbuch (Tordek und seine Kumpanen) mit ihren Spielwerten für verschiedene Stufen.

 

Was bei dem Buch ins Auge fällt ist die doch recht schmale Form. 64 Seiten sind nicht wirklich viel im Vergleich mit anderen Büchern, jedoch ist der Preis mit knapp 30 DM angemessen. Die Aufmachung und Gestaltung des Buches ist in typischem WotC Stil und von sehr ansehnlicher Qualität. Inhaltlich ist es schwer zu beurteilen, ob die Charaktere wirklich in der eigenen Kampagne einsetzbar sind - nicht alle werden jedem Spielleiter gefallen, jedoch sollte andererseits für jeden etwas dabei sein. In jedem Fall beflügelt das Buch beim Lesen die Fantasie und bringt einen auf so manche Idee für ein Abenteuer. Ich habe das Lesen des Buches sehr genossen und vor allem die Pale Grin, eine recht tote bzw. untote Abenteurergruppe ins Herz geschlossen. Das Buch bietet eine Menge Charaktere, auf die man so sicherlich nicht ohne weiteres kommt, was auch klar zu den Stärken des Werkes zu rechnen ist. Es wurde bewusst auf die typischen Charaktere verzichtet, um dem Leser wirklich außergewöhnliche Figuren zu präsentieren.