Links zur Rezension Mit Äpfel zu Äpfeln – Erweiterung 1 kauft man die erste Erweiterung des erfolgreichen Basisspiels Äpfel zu Äpfeln. Was man von der Erweiterung, die auch alleine spielbar ist, halten kann, lest ihr in der Rezi.
Erster Eindruck: Das Spiel kommt in einer relativ großen Schachtel daher. Geziert wird die Schachtel vom peppigen Logo sowie zwei farbigen Äpfeln. Kenner werden hier schon John Kovalic als Zeichner ausmachen können. Allerdings sind diese beiden Äpfel die einzigen Zeichnungen von ihm im ganzen Spiel. Der Grund für die große Schachtel wird beim erstmaligen Öffnen klar: In ihr befindet sich ein großer Kartenhalter, in den die verschiedenen Karten gelegt werden. Eine Spielanleitung in gedruckter Form sucht man vergeblich. Allein die Kurzregeln auf der Schachtelaußenseite erklären das Spiel. Doch diese Regeln sind, wie der Name schon impliziert, wirklich kurz. Erst auf der Internetseite von Pegasus Spiele findet man die vollständigen Regeln in Form einer pdf-Datei. Sehr schwach für ein Spiel, das sich als „eigenständig spielbar“ verkauft.
Karten: Im Spiel gibt es nur zwei verschiedene Kartenarten: Rote und grüne Karten. Auf den roten Karten steht immer ein Begriff und eine teils lustige Erklärung dazu. Beispiel:
Prinz Charles (Britischer Monarch im Wartestand – und das schon seit Langem) Gehirnchirurgen (Nur nicht zittern...nur nicht zittern)
Auf den grünen Karten steht ein Oberbegriff, sowie drei weitere, die ihn genauer definieren. Beispiel:
Eckig – kantig, gezackt, uneben Technisch - wissenschaftlich, futuristisch, mechanisch
Spielregeln: Die Regeln sind schnell erklärt: Am Anfang jeder Runde bekommt jeder Spieler sieben rote Karten. Der älteste Spieler übernimmt als Erster den Spielleiter. Dieser deckt nun eine grüne Karte vom Stapel auf, liest sie vor und legt sie dann in die Mitte. Nun sind die Spieler gefragt. Sie müssen aus ihren Handkarten jeweils die rote Karte auswählen, von der sie glauben, dass sie am besten zu dem in der Mitte liegenden Begriff passt. Wenn jeder Spieler seine Karte in die Mitte gelegt hat, nimmt der Spielleiter sie in die Hand, mischt und legt sie dann nacheinander aus. Der Spielleiter muss sich jetzt für die rote Karte entscheiden, die seiner Meinung nach am besten zu dem grünen Begriff passt. Dabei darf er rein subjektiv wählen. Die anderen Spieler haben dabei die Möglichkeit, „Werbung“ zu machen. Ob sie ihre eigene Karte anpreisen oder die eines Gegners (weil sie die passender finden), bleibt dem Spieler überlassen. Wenn der Spielleiter eine Karte ausgewählt hat, bekommt der entsprechende Spieler, der die Karte gelegt hat, einen Punkt. Der Kartenhalter wird nach links weitergegeben. Dieser Spieler ist nun Spielleiter und verteilt an jeden Spieler so viele rote Karten, dass jeder wieder sieben davon hat. Gewonnen hat der Spieler, der als Erstes eine bestimmte Punktzahl (die sich nach der Spieleranzahl richtet) erreicht hat.
Spielerlebnis: Das Spielerlebnis kann hier schlecht verallgemeinert werden, da es, wie bei jedem Partyspiel, maßgebend ist, welche Personen mitspielen. Das Spiel wird besonders spaßig, wenn man seine Mitspieler kennt und so die Vergleiche auf eine persönliche Ebene herabrutschen. Denn es ist ein Unterschied, ob man halt irgendeine Karte hinlegt, die logisch gedacht dazu passt, oder man genau weiß, dass der Spielleiter den Begriff, den man hinlegt, besonders cool findet oder gern mag.
Obwohl die Spielanleitung deutlich das „Werbung machen“ für die eigene Karte empfiehlt, ist es keine wirklich gute Idee. Wenn einer anfängt, über den Wert einer Karte zu sinnieren, so weiß der Spielleiter sofort, wem welche Karte gehört, und die Anonymität geht flöten. Es ist sogar dann der Vorwurf der gezielten und unfairen Manipulation des Spielleiters am Spieltisch aufgetreten, was dem Spielspaß nicht wirklich zu Gute kam.
Fazit: Äpfel zu Äpfeln (bzw. Äpfel zu Äpfeln – Erweiterung 1, was an sich aber nicht unterschiedlich sein dürfte) ist kein schlechtes Spiel. Doch ein absoluter Knüller und „Must play“-Titel auf jeder Party ist es auch nicht. Das Spiel kann durch intuitive Regeln und einfachen Spielablauf punkten, jedoch hat es bezüglich Spielspaß keine Chance auf den Partyspielethron. Allerdings gibt es Punkteabzug für die fehlende bzw. unzureichende Spielanleitung! Sowas darf bei einem Spiel, das sich als „eigenständig spielbar“ verkauft, nicht vorkommen. Also: Ein Partyspiel, das für neuen Wind sorgen kann, und gut geeignet ist, um einen langweiligen Moment zu überbrücken, aber leider auch nicht mehr. |
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