Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Cowboy Poker
Bewertung:
(2.0)
Von: Matrix33
Alias: Matrix33
Am: 20.02.2007
Autor:James Ernest und Mike Selinker, Illustrationen: Greg Hyland
Typ:Kartenspiel
System:---
Setting:---
VerlagPegasus Spiele
ISBN/ASIN:3-937826-96-3
Inhalt:66 Karten, Spielanleitung
Sprache:Deutsch

Willkommen in Centerville, Stadt der vier ruchlosesten Banden von Viehdieben und Falschspielern im ganzen Wilden Westen! In wüsten Schießereien und gnadenlosen Viehtrieben kämpfst du mit deinen wilden Cowboys gegen deine Rivalen. Wer die größte und böseste Zusammenrottung von Banditen hat, und damit die beste Pokerhand, gewinnt.

 

Mit diesen Worten werden wir eingeführt in das Kartenspiel Cowboy Poker. Ob es den Spaß bringt, den es dem Text nach bringen soll, lest ihr in der Rezi.

 

Das Kartenspiel kommt in der gewohnten, handlichen Verpackung an. In jener finden wir die Anleitung, die 54 Spielkarten, sowie drei Sätze à 4 Karten der sog. Ranchkarten. Alle Karten sind vollfarbig und die Bilder (bzw. die Personen) sind allesamt schön gezeichnet. Auch das restliche Design der Karten kann überzeugen.

 

Spielregeln:

Cowboy-Poker wird immer zu viert gespielt. Falls nicht genug menschliche Spieler anwesend sind, übernehmen „Kaktus-Spieler“ die jeweilige Rolle. Jeder Spieler (bzw. Kaktus-Spieler) ist Inhaber einer Ranch.

Am Anfang jeder Runde zieht jeder Spieler seine Hand bis auf 5 Spielkarten auf. Danach kann er Karten vor sich hinlegen. Jede Karte gehört der Stadt oder einer der vier Ranches an. Weiterhin besitzt jede Spielkarte eine „Pokerkarte“ (wie z.B. Herz König), sowie eine Punktezahl, einen Viehtrieb- und Schießereiwert.

Falls der Spieler eine Karte seiner Ranch vor sich hinlegt, muss er den jeweiligen Spezialeffekt, der darauf beschrieben ist, ausspielen. Die Karte, die ausgespielt wurde, kommt nun in die Bande des Spielers. Die Bande eines jeden liegt offen vor einem, so dass jeder Einsicht darauf hat. Wenn man seine Karte abgelegt hat, ist der nächste Spieler dran.

 

Die häufigsten Arten von Spezialeffekten sind „Viehtrieb“ und „Schießerei“. Dabei kommt es zu einem „Stich“. Hierbei muss jeder Spieler eine Karte von seiner Hand legen. Derjenige, der den höchsten Viehtrieb- oder Schießereiwert gelegt hat, bekommt alle gelegten Karten. Die Karten kommen in den sog. „Keller“.

 

Das Spiel endet, wenn keiner mehr eine Karte ziehen kann. Danach kommt es zur Punkteabrechnung: Der Grundpunktewert ergibt sich aus der Summe der Punkte aller Karten in der Bande. Zusätzlich bildet jeder Spieler drei Pokerblätter aus seiner Bande, seinem Keller und seinen Handkarten. Danach werden die Blätter aus dem gleichen Bereich verglichen, wer das Höhere hat, bekommt Bonuspunkte. Wer nach alldem den höchsten Punktestand hat, gewinnt das Spiel.

 

Spielerlebnis:

Die Regeln des Spiels sind einfach zu verstehen, allerdings ergießt sich das gesamte Spiel in Eintönigkeit. Solange noch Karten vorhanden sind, ist man damit beschäftigt, eine Bande um sich herum zu bilden und immer wieder bei „Viehtrieb“ und „Schießerei“ zu stechen. Das ist nicht sonderlich spannend und große Kommunikation zwischen den Spielern findet auch nicht statt.

 

Wenn es am Ende des Spieles zum Bilden der Pokerblätter kommt, entsteht ein Hauch von Spannung, der das Spielerlebnis aber auch nicht mehr retten kann. Schließlich geht man mit einem unbefriedigendem Gefühl vom Tisch.

 

 

Fazit:

Die Idee des Spiels ist durchaus nett und handwerklich gibt es nichts auszusetzen. Die Karten sind schön gemacht und auch die Anleitung ist gut verständlich. Allerdings schwächelt es dann beim wichtigsten Aspekt eines Spiels: Dem Spielspaß. Der erste Teil ergießt sich im stupiden Ansammeln von Karten, der zweite dann mit der Bildung von Pokerblättern, was noch Spaß machen kann, aber nur einen sehr kurzen und minimalen Teil des Spiels einnimmt. Wer ein ruhiges und nett gemachtes Kartenspiel ohne Highlights sucht, der findet seinen Spaß evtl. bei Cowboy Poker. Doch dem gesamten Rest sei von einem Kauf stark abgeraten.