Links zur Rezension Collin Drake und die Bruderschaft„Lady, Sergeant Kilkenny, SFPD, sie behindern einen Ermittler bei der Aufklärung einer Straftat, ist das klar?“ „Was soll as für ‚ne Straftat sein? Wurde jemand zu Tode gequatscht?“
Nach den ersten beiden Folgen der Reihe um den Profikiller Steven Caine, die noch unabhängig voneinander erschienen sind, bringt der LAUSCH Verlag nun die Folgen 3 und 4 zusammen heraus und folgt so dem Beispiel der großen Konkurrenzhörspielserie „Gabriel Burns“, bei der diese Vorgehensweise von Anfang an so gewählt war. Generell ist das allerdings eine gute Erscheinungsweise, denn mit zwei Folgen im Gepäck geht zum Einen die Story schneller weiter und zum Anderen findet man besser in die Geschichte an sich hinein. Trotz der doppelten Erscheinungsweise handle ich die beiden Teile einzeln voneinander ab.
Die Story (VORSICHT SPOILER!!!): Die dritte Folge fängt direkt mit einem monströsen Vorspiel an, bei dem natürlich jemand brutal ums Leben kommt, blendet dann hinüber zu Steven Caine, der ein wenig von seiner Vergangenheit träumt, und zwar von seinem letzten Auftrag, bei dem er einen Senator umlegen sollte. Caine, der einst der beste Profikiller von Cisco war, liegt in einer Art Dämmerzustand in seinem Motelzimmer und hängt sozusagen zwischen Realität und seinen eigenen Erinnerungen. Caine „träumt“ dabei von den Geschehnissen vor seiner Inhaftierung und Hinrichtung, die er nur durch die Hilfe der Kyan Kor überlebt hatte. Zwischen den Erinnerungen und den Geschehnissen in der realen Welt wird die Kartaan-Saga erzählt. Wir erinnern uns: Caine hat die Seele des größten und grausamen Kriegers der Kyan Kor in sich, eben Kartaan. In der realen Welt bekommt Linda Watkins den Auftrag, sich näher an Caine „ranzumachen“ und ihn im Auge zu behalten. Linda schafft es, Caine aus seinem Dämmerzustand zu holen, doch sie erlebt ihr blaues Wunder, als Steven langsam zu Kräften kommt. In der Zwischenzeit erlebt auch Sgt. Kilkenny einen wirklich schlechten Tag. Erst hat er mit seiner nervigen Frau Barbara zu kämpfen, dann fährt ihm jemand in seine Karre und als er dann endlich bei seinem Freunden angekommen ist, ist nichts mehr so wie es sein sollte.
Zum Hörspiel: Die Qualität von Caine _03 steht der seiner Vorgänger absolut in nichts nach. Die Produktion ist auf allerhöchstem Niveau angesiedelt und absolut profihaft. Die Sprecher sind erstklassig und geben ihren Charakteren wieder einmal sehr viel Ausdrucksstärke und zeigen dabei eine breite Vielfältigkeit. Caine ist ein hartes Hörspiel. Das will heißen, dass Caine sicherlich nichts für zarte Gemüter ist. In der Tat erscheint die Altersempfehlung von 15 Jahren sogar recht niedrig angesetzt, denn Caine _03 ist deutlich brutaler und sexistischer erzählt als seine beiden Vorgänger. Immer wieder wird harte Fäkalsprache benutzt, was auf der anderen Seite allerdings auch wirklich gut in das Flair des Hörspiels passt und die ganze Sache sehr glaubhaft rüberkommen lässt. Wieder werden vier verschiedene Handlungsfäden weitergesponnen, die wahrscheinlich irgendwann zusammenlaufen werden. Zum Einen ist da Caine an sich, der ja im Dämmerzustand liegt und somit von seinen Erinnerungen träumt, dann ist da Linda Watkins, Sgt. Kilkenny und schließlich die Legende von Kartaan, die nebenbei erzählt wird. Ein bisschen verwirrend ist das Ganze dann schon, aber zum Glück erscheint der vierte Teil ja am 23.03.07 direkt mit und so kann man dann getrost darauf hoffen, dass die Story direkt weitergeht.
Musikalisch wird die Folge von der dänischen Modern-Metal-Band „Mnemic“ begleitet, deren metallische Sounds nicht nur am Ende jedes Tracks für den Übergang zur nächsten Szene sorgen, sondern von denen auch der Song „Meaningless“ das Schlusslicht der CD bildet und damit für ein stilvolles Ende sorgt.
Fazit: Caine _03 ist ein würdiger Nachfolger der ersten beiden Teile, auch wenn er meiner Meinung nach ein wenig zu brutal, fäkal und sexistisch gesprochen ist. Auch bin ich absolut der Meinung, dass die Altersbegrenzung ab 15 Jahren höher angesiedelt werden müsste. Mit Sicherheit bin ich kein prüder Mensch, und ich finde auch, dass die gewählte Sprache in den Dialogen der vorliegenden Folge durchaus hervorragend zur Geschichte und dem generellen Flair des Hörspiels passt, dennoch ist die sprachliche Umsetzung aber auch nicht gerade harmlos. Die Storyline an sich ist interessant aber auch gleichzeitig ein bisschen verwirrend, da zum Einen viele Sprünge gemacht werden und zum Anderen bis zum Ende der Folge nicht klar wird, was für eine Rolle z.B. Sgt. Kilkenny spielt. Das ist wahrscheinlich nicht schlimm, denn Caine ist eine fortlaufende Serie und diese Dinge werden dann wohl in der nächsten oder übernächsten Folge näher erklärt, dennoch ist es manchmal eben ein bisschen verwirrend. An der Produktion an sich gibt es – wie immer bei Lausch - rein gar nichts auszusetzen. Die Sprecher sind wieder hervorragend und die Güte der Produktion an sich ist ebenso absolute Oberklasse. Wer die ersten beiden Folgen der Reihe bereits mochte, wird auch am dritten Teil nicht vorbeikommen. Wer Caine noch nicht kennt, sollte sich den ersten Teil antun und vielleicht auch die Rezension dazu hier im Gate mal lesen. Auf jeden Fall Kaufempfehlung für alle, die Hörspiele mögen.
Anm. des Redakteurs: Caine erscheint als Romanheft im Basilisk Verlag. Außerdem gibt es neuerdings einen kostenlosen wöchentlichen Podcast auf www.stevencaine.de. Caine _03 erscheint am 23. März 2007.
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