Nach den ersten beiden Folgen der Reihe um den Profikiller Steven Caine, die noch unabhängig voneinander erschienen sind, bringt der LAUSCH Verlag nun Folge 3 und 4 zusammen heraus und folgt so dem Beispiel der großen Konkurrenzhörspielserie „Gabriel Burns“, bei der diese Vorgehensweise von Anfang an so gewählt war.

Generell ist das allerdings eine gute Erscheinungsweise, denn mit zwei Folgen im Gepäck geht zum Einen die Story schneller weiter und zum Anderen findet man besser in die Geschichte an sich hinein,

Trotz der doppelten Erscheinungsweise handle ich die beiden Teile einzeln voneinander ab.

 

Die Story (VORSICHT SPOILER!!!):

Die vierte Folge beginnt mit einer kurzen und brutalen Exkursion nach Kyan Kor und schwenkt anschließend zu Steven Caine zurück, der in seinem Motelzimmer mit den schrecklichen Ereignissen am Ende der dritten Folge klar zu kommen versucht. Doch Kartaan, der grausame Krieger, der in dem Penumbra-Amulett, das um Caines Hals hängt, gebannt ist und stetig versucht, die Kontrolle über Caine zu übernehmen, lässt Steven nicht zur Ruhe kommen. Doch Torrkan und Setho, zwei der mächtigen Anführer der Kyan Kor, benötigen die Hilfe von Caine und schicken zwei Handlanger, um Caine abzuholen. Schon bald begibt dieser sich durch ein Portal auf die Welt von Kyan Kor, um dort schrecklichen Dingen gegenüber zutreten, während er versucht, mit dem Schrecken seiner jüngsten Taten fertig zu werden.

Währenddessen erfährt Sgt. Kilkenny einen ganz anderen Horror. In Cisco verschwinden ganze Straßenzüge voller Menschen und das FBI macht ihm Probleme, denn Kilkennys Wohnung liegt inmitten eines dieser nun leeren Straßenzüge. Der Agent des FBI schenkt Kilkenny offenbar keinen Glauben und nimmt ihn zum weiteren Verhör mit zu seiner Dienststelle. Doch schon bald erkennt Sean Kilkenny, dass das nur ein Vorwand war und die FBI-Agenten was ganz anderes im Sinn haben, und das ist keineswegs von freundlicher Natur.

Auch Linda Watkins macht ihren eigenen Horror durch, nachdem sie von Caine – oder besser gesagt von Caine, der von Kartaan übernommen wurde – in der dritten Folge grausam vergewaltigt wurde und nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist. Doch auch ihr wird keine Ruhepause gegönnt, denn das Quartier der Bruderschaft, in das Drake sie zur medizinischen Behandlung gebracht hat, wird schon bald von unbekannten Feinden angegriffen.

 

Zum Hörspiel:

Nun ja, eigentlich ist es kein Wunder, aber auch die Qualität der vierten Folge ist ebenso hervorragend wie die der Vorgänger. Das ist auf der anderen Seite aber auch gut so. Bei dem hohen Standard, den Caine von vornherein vorgelegt hat, wäre jeder Qualitätsverlust ein echter Rückschritt.

Die Aufnahmen der Sprecher, die Soundeffekte und auch die Musik sind von absolut professioneller Machart, die von Günther Merlauch – dem Autor und Regisseur von Caine – ebenso professionell und exzellent in Szene gesetzt und zu einer spannenden und brutalen Geschichte zusammengestrickt werden.

Auch Caine _04 ist ein hartes Hörspiel, auch wenn Folge 04 in dieser Hinsicht nicht an den dritten Teil heranreicht. Jedoch wird auch hier wieder ein ordentliches Maß an brutaler und fäkaler Sprache benutzt, die das Hörspiel auf eine seltsame Art und Weise definiert. Ohne diese Ausdrucksweisen wäre Caine wohl nicht Caine.

Die Handlungsstränge werden auch in diesem Teil weiter gestrickt. Caine rutscht tiefer und tiefer in den Wahnsinn ab, der ihm durch Kartaan widerfährt. Außerdem wird er weiter in die Geschehnisse um die Kyan Kor verstrickt. Zwischendurch gibt es Rückblicke in Caines Zeit, als er als Marine einer Spezialeinheit Aufträge für die Regierung ausführte. Diese Rückblicke sind wichtig und lockern das Ganze auch ein wenig auf.

Aber auch die anderen Handlungsfäden werden weiter gestrickt und entfalten sich mehr und mehr. Mittelpunkt der Folge ist aber sicherlich die Bedrohung der Kyan Kor durch die Aganoi.

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Musikalisch wird auch diese Folge von der dänischen Modern-Metal-Band „Mnemic“ begleitet, deren metallische Sounds die CD passend untermalen. Abgerundet wird auch diese Folge mit einem Song der Band. Diesmal ist es „The eye on your back“

 

 

Fazit:

Caine _04 strickt die Story um den ehemaligen Auftragskiller Steven Caine spannend und mit Überraschungseffekten weiter. Die Bedrohung durch die Aganoi wird größer und größer und die Kyan Kor greifen zu Notmitteln.

Die Handlungsstränge, die noch in Folge 03 (siehe Rezension) ein wenig verworren wirkten, machen nun mehr und mehr Sinn. War zuvor beispielsweise noch unklar, was Sgt. Kilkenny für eine Rolle spielt, so wird dies jetzt aufgedeckt.

Auch die Mysterien, die Steven Caine selbst umgeben, werden etwas gelichtet und auch hier wird die Geschichte weitergestrickt. Das ist übrigens weitaus besser gelöst als im direkten Hörspielkonkurrenten „Gabriel Burns“, bei dem es teilweise viele Folgen braucht, bis überhaupt solche Geheimnisse über den Protagonisten gelüftet werden.

Caine geht da einen anderen und meiner Meinung nach besseren Weg, der aber dennoch viel Raum und Möglichkeiten für neue Ideen offen lässt.

An der Produktion an sich gibt es – wie immer bei Lausch - rein gar nichts auszusetzen. Die Sprecher sind wieder hervorragend und die Güte der Produktion an sich ist ebenso absolute Oberklasse.

Wer die ersten drei Folgen der Reihe bereits mochte, wird auch am vierten Teil seinen Gefallen finden. Neulinge sollten sich zuerst den ersten Teil antun (Rezis auch hier im Gate).

Caine ist allerdings nichts für zarte Gemüter, denn die Dialoge und die Storyline an sich haben es grausig in sich. Auf jeden Fall Kaufempfehlung, denn Caine gehört auch weiterhin zweifelsfrei zum Besten, was der deutsche Hörspiel-Markt derzeit hergibt.

 

Anm. des Redakteurs:

Caine erscheint als Romanheft im Basilisk Verlag.

Außerdem gibt es neuerdings einen kostenlosen wöchentlichen Podcast auf www.stevencaine.de.

Caine _03 und _04 erscheinen am 23. März 2007.