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Dragons of Time
Bewertung:
(2.5)
Von: Nico Bracht
Alias: Cut
Am: 13.07.2007
Autor:Diverse (Geschichtensammlung), Herausgeber Margaret Weis
Typ:Roman / Kurzgeschichten
System:D&D
Setting:Dragonlance
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:9-780786-942954
Inhalt:339 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Englisch

Dragons of Time

Aufmachung und Qualität:

Auf dem Cover des 339 Seiten starken Paperbacks werden zwei Drachen gezeigt, die sich im Kampf gegeneinander umeinander winden. Über dem Titelbild und dem Namen des Buches findet sich das bekannte Dragonlance-Emblem. Das Buch selber ist ein normales englisches Taschenbuch, gedruckt auf nicht besonders hochwertigem, recyceltem Papier und mit einer mittelprächtigen Leimbindung versehen.

 

Inhalt:

Bei Dragons of Time handelt es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten, die allesamt auf Krynn angesiedelt sind, aber in unterschiedlichen Epochen spielen.

Insgesamt sind zwölf Geschichten vertreten, die sich alle mehr oder weniger zentral um einen Drachen drehen. Dabei sind es mal gute und mal böse Drachen, die ihren Auftritt haben. In den seltensten Fällen sind aber die Drachen die eigentlichen Hauptfiguren der Geschichten, vielmehr werden dem Leser die unterschiedlichsten Personen vorgestellt und eine Geschichte erzählt, bei der diese Figuren in Berührung mit einem Drachen (oder mehreren Drachen) kommen.

 

Die zwölf Geschichten stammen von zwölf unterschiedlichen Autoren. Einige werden mit der Veröffentlichung ihrer Geschichte in diesem Sammelband das erste Mal publiziert, andere Geschichten stammen aus den Federn von etablierten Fantasy-Autoren und sogar Autoren, die bereits für D&D-Welten wie etwa die Forgotten Realms und sogar das Dragonlance-Setting geschrieben haben. Unter den Autoren findet sich auch die Tochter von Margaret Weis, Lizz.

 

Nach einer sehr knappen Einleitung von Margaret Weis folgen die Geschichten. Vor jeder Erzählung findet sich ein kurzer Abriss über den Lebensweg des Autoren.

 

Folgende Geschichten sind in Dragons of Time enthalten:

 

Lizz Weis – Homecoming

Cam Banks – Chain of Fools

Paul B. Thompson – Jaws of Defeat

Jean Rabe – Unforgotten

Douglas W. Clark – Read it in the Flying Dragon

Rachel Gobar – Aurora’s Heart

Jake Bell – The Dragon’s Claw

Kevin T. Stein – Bloodrage

Richard A. Knaak – The Vow

Lucien Sulban – Song of the Mother

Mary H. Herbert – The Eight

Miranda Horner and Margaret Weis – No Strings Attached

 

Der Grundtenor der meisten Geschichten ist eher düster, manche Geschichten sind sehr brutal (z. B. Aurora’s Heart) und die wenigsten sind erbaulich.

Alles in allem bewahrheitet sich wieder einmal das Vorurteil, dass es im Regelfall nur lohnt, einen Dragonlance-Roman zu lesen, wenn er aus der Feder von Weis und/oder Hickman stammt. Auch die von Margaret Weis mit beigesteuerte Geschichte No Strings Attached rettet das Niveau des Buches nicht.

 

Meine persönlichen Favoriten sind mit Abstand „The Eight“ (eine Geschichte um einen Wurf von acht Wyrmlingen) und mit einigem Abstand dahinter „Song of the Mother“. Letztere Geschichte gefällt mir unter anderem auch deshalb, weil sie im Meer spielt, also einem ungewöhnlicheren Setting für Fantasy-Romane.

 

Interessant ist es, dass sich auf dem Buchdeckel und dem Buchrücken noch sehr groß angebracht der Vermerk „Edited by Margaret Weis and Tracy Hickman“ findet, im Buch selber aber nur noch Margaret Weis als Editor aufgeführt wird und auch das Vorwort von ihr stammt.

Mir drängt sich der Verdacht auf, dass der Verlag hier einfach darauf hofft, Käufer anzuziehen, die die für Qualität bürgenden Namen Hickman und Weis (die Begründer der Dragonlance-Welt) auf dem Cover lesen und dann sofort zuschlagen ... Eine zweifelhafte Strategie, wie ich finde.

 

Fazit:

Ich mag Drachen sehr gerne und bin auch ein Freund der Chronicles-of-the-Dragonlance-Trilogie, mit der Weis und Hickman seinerzeit die Welt Krynn erschaffen haben. Mit entsprechend positiver Haltung bin ich an die Lektüre von Dragons of Time herangegangen, nur um dann nahezu auf ganzer Linie enttäuscht zu werden.

Diese Sammlung von mittelprächtigen Geschichten braucht es wirklich nicht. Sie werden dem Anspruch der Werke von Hickman und Weis nicht gerecht, sieht man von einigen wenigen lichten Momenten ab. Wer also nicht gerade einen Wert auf absolute Vollständigkeit in seinem Bücherregal legt, kann sich die Anschaffung von Dragons of Time ohne Reue schenken.

Eine Kaufempfehlung sieht anders aus.