Night Below ist das jüngste Mini-Set des sich immer größerer Beliebtheit erfreuenden D&D Miniatures Game (DDM). Für die Rezension lag mir ein Booster Pack vor, dessen Inhalt ich im Einzelnen bewerten werde und dann in einem allgemeinen Fazit das gesamte Night-Below-Set.
Der Booster enthält die gewohnten acht Miniaturen. Davon sind vier Miniaturen common, drei uncommon und eine rare. Für alle Miniaturen findet sich natürlich auch eine Stat-Card mit D&D-Rollenspiel-Stats sowie den DDM-Stats.
Ich bewerte zunächst nur die Miniaturen aus meinem Rezi-Booster. Hierfür beziehe ich mich nur auf die Nützlichkeit des Wesens als D&D-Monster sowie Bemalung, Aussehen, Skulptur und Auswahl der Miniatur an sich.
1. Large Gold Dragon (rare) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Large_Gold_Dragon.jpg Die Rare-Miniatur aus meinem Rezi-Booster ist ein Drache. Hätte ich mich vor etwa vier Sets noch sehr darüber gefreut, so sind mittlerweile auch Drachen in allen Größen und Farben erschienen. Jeder, der also schon seit einiger Zeit Miniaturen kauft, wird daher bereits eine recht große Auswahl haben, so dass sich eher nur Neulinge darüber freuen werden, einen Drachen in der Hand zu halten. Die Bemalung meines Exemplars ist leider für eine Rare-Miniatur enttäuschend. Die Augen des Drachen sind kaum erkennbar und dadurch wirkt der Drache gesichtslos. Auch die Hörner wirken lieblos bemalt. Die Miniatur selber weist diverse erkennbare Nahtstellen auf. Insgesamt also eine leider enttäuschende Miniatur. Die Nützlichkeit von guten Drachen dürfte im D&D-Rollenspiel auch eher begrenzt sein. Für das DDM-Spiel gibt es sowohl epische als auch normale Stats.
2. Greater Barghest (uncommon) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Greater_Barghest.jpg Die nächste Miniatur macht die schwache Rare-Miniatur zumindest etwas wett. Der Greater Barghest ist ebenfalls eine Large-Miniatur und die Bemalung gefällt mir sehr gut und fängt das D&D-Monster gut ein. Auch ist die Miniatur universell einsetzbar, etwa als Werwesen oder als eine „Dire“- bzw. „Fiendish“-Kreatur.
3. Wild Mage (uncommon) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Wild_Mage.jpg Auch der Wild Mage ist gut gelungen. Die Miniatur ist sehr bunt und Details sind gut erkennbar. Sie eignet sich besonders als SC-Miniatur, da sie gut zum Bild eines eher chaotischen, angeberischen bzw. pompösen Abenteurer-Magiers passt. Natürlich kann man die Miniatur auch gut als NSC einsetzen, wobei sie aufgrund der vielen Farben nicht unbedingt als „dunkler“ Bösewicht so gut taugt.
4. Assassin (uncommon) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Assassin.jpg Der Assassin ist dem Bild aus dem DMG 3.5E nachempfunden. Leider ist die Bemalung sehr schlecht. Das Gesicht lässt weder Mund noch Nase erkennen und die Augen wirken völlig leer. Kleidung und Waffen gehen zwar in Ordnung, dennoch ist es schade, dass das Gesicht so misslungen ist und die Miniatur hierdurch richtig verschandelt wirkt. Der Assassin an sich lässt sich natürlich recht gut als Miniatur im Rollenspiel verwenden, sei es als Meuchler, Schurke, leicht gerüsteter Krieger oder auch als SC-Figur, allerdings fällt das unbemalte Gesicht sofort auf und dürfte daher die meisten Spieler abschrecken, ebenso die Verwendung als besonderer Endgegner.
5. Prisoner (common) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Prisoner.jpg Die Idee der Miniatur ist das Einzige, was hier gelungen ist. Einen Gefangenen oder Sklaven kann man im Prinzip immer mal wieder gebrauchen. Die Bemalung und die Skulptur sind dagegen total misslungen. Das Gesicht ziert eine Art Nahtstelle und ist vielleicht sonst noch das Beste an der Mini. Die restliche Bemalung wirkt „unecht“ und vor allem die Ketten sind viel zu klobig. Besonders auffällig ist hier, dass WotC in der Galerie die Miniatur von „hinten“ zeigt.
6. Kobold Trapmaker (common) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Kobold_Trapmaker.jpg Eine weitere enttäuschende Miniatur. Zum einen ist die Nützlichkeit für D&D fraglich. Einen Kobold, der dabei ist, eine Falle zu legen, braucht man wohl eher selten. Die Bemalung ist leider wieder sehr schlecht. Das Gesicht ist absolut misslungen und die Mini besteht aus drei Farben und wirkt ebenfalls „unecht“.
7. Guard of Mithral Hall (common) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Guard_of_Mithral_Hall.jpg Ein klassischer Zwergenkrieger mit Axt und Schild, aber ohne Helm. Die Miniatur ist für eine Common-Miniatur ganz ordentlich gelungen und Zwerge wird man immer wieder mal brauchen, sei es als NSC oder SC. Auch hier ist der Kopf nicht so der Hit, aber besser als bei den vorherigen Miniaturen. Insgesamt wirkt die Mini etwas klobig und auch vom Größenverhältnis ist sie nicht perfekt. So ist der Kopf des Zwergs bestimmt dreimal so dick/groß wie der des Wild Mage. Der Bezug zu Mithral Hall wird natürlich die FR-Fans freuen, wobei dieser nicht wirklich durch die Mini selbst erkennbar ist.
8. Greyhawk City Militia Sergeant (common) www.wizards.com/dnd/images/NB_Gallery/Greyhawk_City_Militia_Sergeant.jpg Die letzte Miniatur gefällt mir ganz gut. Sie erfüllt gut den Zweck als weibliche Stadtwache. Das Gesicht ist sogar halbwegs gelungen, auch wenn es so wirkt, als wären die Augen geschlossen. Der Umhang hat leider ein paar silberne Farbkleckse und die Stiefel ebenfalls. Ansonsten ist die Bemalung aber halbwegs ordentlich. Keine außergewöhnliche Mini, aber brauchbar.
Fazit:
Bemalung und Miniaturen Die acht von mir gezogenen Miniaturen aus dem Starter-Set haben mir von der Bemalung größtenteils nicht gefallen. Mit Ausnahme des Greater Barghest und des Wild Mage war der Inhalt des Boosters schlecht oder höchstens durchschnittlich gut bemalt. Die Bemalung hat gegenüber früheren Sets deutlich nachgelassen und nähert sich langsam den ganz alten Sets wieder an. Auch die Skulpturen an sich sind von den Posen oder dem Aussehen nicht sonderlich kreativ.
Auch der Gesamteindruck des Night-Below-Sets ist getrübt (Galerie: www.wizards.com/default.asp. Richtige Highlights sind selten, ebenso wie wirklich dringend benötigte Miniaturen. Es fehlt mir an einer Miniatur bei der man sagen würde: „Wow, die will ich unbedingt.“ Gut gefallen mir zwar der Dread Wraith, Frost Giant Jarl, der Shadow, der Babau und der Krenshar, aber auch hier ist nichts wirklich völlig Neues oder Beeindruckendes. Das Set wirkt so eher langweilig und farblos im wahrsten Sinne des Wortes.
Bemalung/Miniaturen: 2/5
Nützlichkeit der Miniaturen für das D&D-Rollenspiel Die Auswahl der Miniaturen nach Nützlichkeit für das D&D-Rollenspiel ist etwas besser als die Bemalung, aber ebenfalls nicht beeindruckend. Es finden sich viele Miniaturen, die es bisher in ähnlicher Fassung gab. Beispiel sind hier der Lifeleech Otyugh oder aber der Frost Giant Jarl. Neueinsteiger wird das vielleicht freuen. Hat man aber die entsprechenden ähnlichen Miniaturen, ist es fraglich, ob man so ähnliche Miniaturen noch braucht. Einige der Rare-Miniaturen sind aus D&D-Sicht viel zu exotisch und nur in seltenen Fällen zu gebrauchen, wie etwa der Dracotaur Rager, Giant Eagle und Clawborn Sorrow. Auch die Dragonspawns gefallen mir als Monster nicht sonderlich. Die „berühmten“ NSC-Miniaturen von Raistlin, Lady Vol und Wulfgar sind sicherlich auch universell gut einsetzbar. Bei Raistlin und Wulfgar habe ich allerdings bzgl. der Gesichtbemalung Bedenken.
Daher benote ich das gesamte Set mit der Note 2, insgesamt also ein unterdurchschnittliches Set.
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