Computerspieler haben sicher schon einmal von Spellforce gehört, einem PC-Spiel, das einen Genremix aus Aufbaustrategie und Actionrollenspiel bietet und aus deutschen Landen kommt. Das Spiel Spellforce ist recht erfolgreich und, wie so oft bei erfolgreichen Spielen (siehe Diablo, Warcraft etc.), wurden Thematik und Welt von Spellforce aufgegriffen und in Romanform gebannt. Allerdings wurde dabei nicht die Story der beiden Spiele an sich umgesetzt, sondern eine Vorgeschichte dieser. Die Story: (Achtung Spoiler!)Der zweite Band der Spellforce-Reihe knüpft logischerweise genau an die abschließenden Ereignisse des ersten an. Die erste Bedrohung Fiaras ist erfolgreich beseitigt, doch die Gefährten, die sich um den Shaikan Goren Windflüsterer geschart haben, bekommen keine Zeit zur Erholung. Die dunklen Mächte, zu denen auch Gorens Vater Ruorim gehört, haben die Grenzstadt Norimar hinterrücks überfallen und eingenommen, denn die Stadt birgt ein uraltes und mächtiges Geheimnis, welches den Kampf um Fiara entscheiden könnte. Währenddessen versucht der Anführer und Schwarzmagier der Dunkelelfen – Amon Raith -, in einem langen Ritual die alten Fial Darg wiedererwecken, grausame Renegaten der dunklen Mächte, die einst als gefürchtete Tyrannen über Fiara gewandelt sind. Goren und seine Freunde wollen dies verhindern, zum Glück finden sie dafür neue und mächtige Verbündete. Stil & QualitätBei vielen Büchern gilt, dass sie mit Vorsicht zu genießen sind, bei Computerspiel-Adaptionen ist es meist noch extremer, denn in der Regel handelt es sich dabei um echte Massenware – ähnlich den so genannten Groschenromanen. Doch Spellforce macht da einen erfrischend anderen Eindruck, denn der Schreibstil der deutschen Autorin ist eigentlich recht ordentlich. Wie zu erwarten, handelt es sich dabei zwar nicht um Literatur der Oberklasse, dennoch ist die Schreibform, wie auch die Wortwahl an sich, überraschend gut und flüssig und passt zu einem solchen Fantasy-Buch, das wohl eher für kurzweilige Entspannung denn tiefgründigeres Nachdenken sorgen soll. Zwar gibt es auch deutliche Schwankungen in der Qualität, manchmal erscheint es dem Leser, dass die Autorin gute und weniger gute Tage hatte, als sie das Buch verfasst hat, aber wie gesagt, im Gesamtbild ist der Stil ordentlich. Die Charaktere sind weitestgehend gut ausgearbeitet, wenn auch bei einigen – von denen man eigentlich denkt, dass sie wichtige Protagonisten wären - die Tiefe ein wenig fehlt. In diesem Band tauchen dann auch einige neue Charaktere auf, die teilweise eine gewichtige Rolle spielen. Was mich ein wenig stört, ist, dass die böse Seite – mit Ausnahme von Ruorim – eher grau dargstellt wird – will heißen: Die Persönlichkeiten dieser Charaktere werden so gut wie gar nicht ausgearbeitet. Das ist schade, vor allem, da sie im zweiten Band eben auch mehr involviert sind als im ersten. Die Story an sich ist spannend und knüpft an den ersten Teil an. Die Autorin lässt eigentlich keine Langeweile aufkommen und so verschlingt man quasi das nicht allzu dicke Buch schnell. Zwar bietet das Buch nicht wirkliche Neuerungen in der Fantasy (was ja auch recht schwer ist), aber dennoch sorgen einige interessante Wendungen und Ereignisse für einen spannenden Plot und Kurzweil. Das Korrektorat ist ebenfalls gut gelungen, es tauchen kaum nennenswerte Fehler auf. Fazit:Der zweite Band des Shaikan-Zyklus ist – ebenso wie der erste - ein kurzweiliges und spannendes Buch, das zwar nicht vor literarischer Höchstleistung glänzt, aber dennoch für einige schöne Lesestunden sorgen kann. Die Geschichte ist auch weiterhin spannend und abwechslungsreich und auch die Charaktere sind nett dargestellt. Sicher zählt der Roman nicht zu den besten Werken, die die Fantasy zu bieten hat, kann sich aber gut im oberen Mittelfeld einreihen und gehört definitiv zu jenen Werken, die einen zweiten Blick wert sind und diesen auch verdient haben. Für diejenigen, die die Spellforce-PC-Spiel-Reihe mögen und gerne mehr von der Welt Fiara wissen wollen, lohnt sich ein Blick auf die Bücher auf jeden Fall. Für alle anderen Fantasy-Fans, die einfach ein wenig Entspannung und Kurzweil mögen, lohnt sich der Blick ebenfalls. Für eine PC-Spiel-zu-Roman-Adaption ist Spellforce erstaunlich gut geworden. |
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