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Munchkin CthulhuMunchkin Cthulhu
Bewertung:
(4.7)
Von: Matrix33
Alias: Matrix33
Am: 24.07.2007
Autor:Steve Jackson, John Kovalic
Typ:Kartenspiel
Setting:Munchkin
VerlagPegasus Spiele
ISBN/ASIN:978-3-939794-02-8
Inhalt:168 Karten, Anleitung
Sprache:Deutsch

Der Munchkinwahn scheint kein Ende zu nehmen! Nach dem kürzlich erschienenen Munchkin Fu 2 wirft Pegasus Spiele schon den nächsten Ableger auf den Markt: Munchkin Cthulhu. H.P. Lovecrafts Cthulhu steht dieses Mal auf der Abschussliste. Eine große Fanbase gilt es zu überzeugen. Ob das Spiel den hohen Erwartungen gerecht wird?

Verpackung:

Sobald man das Cover von Munchkin Cthulhu sieht, weiß man, dass der Meister wieder am Werk war. Das Cover wird von einem Professor mit Gewehr, Flammenwerfer, Buch und Zauberstab geziert, der von John Kovalic gezeichnet wurde. Die restliche Schachtel ist in einem netten Grün gehalten, was sich gut im Munchkin-Regal macht. Schon hier hat man das Gefühl, ein richtig tolles Spiel in der Hand zu halten.

Karten:

Munchkin Cthulhu beinhaltet 168 Karten. Alle Karten sind vollfarbig und grün umrandet. Die Karten an sich sind vor allem für Fans des Horrorszenarios das reinste Vergnügen. Die Karten gehen dabei von den „Gelben Seiten von Innsmouth“ über das „Kultistentreffen“ bis hin zur „Nekrotelekom“. Oftmals wird eine Cthulhu-Eigenheit auch direkt parodiert, wie z.B. der „Scherzkeks von Yuggoth“. Die Illustrationen, die, im Vergleich zu Munchkin Fu 2, wieder einwandfrei sind, steuern ihren eigenen Anteil bei und so lassen die Karten kein (Cthulhufan-)Auge trocken. Wer mit dem Mythos von Cthulhu nicht vertraut ist, wird trotzdem seinen Spaß haben, doch viele Anspielungen bleiben für den Unwissenden natürlich unverständlich.

Die Kartentexte beinhalten einerseits natürlich die Basiskarten (z.B. Wunschring, Steige eine Stufe auf...) und auf der anderen Seite die neuen Karten. Die Texte sind gewohnt witzig und Steve Jackson parodiert Cthulhu einfach göttlich. Besonders die „Schlimmen Dinge“ haben es in sich („Sie langweilen dich zu Tode. Im übertragenden Sinn. Du bist trotzdem tot.“)

Die Übersetzer haben dabei auch bestimme Dinge nicht 1:1 aus der US-Version übersetzt, sondern in den deutschen Kontext gebracht (z.B. die „Seichten Wesen“, die Bücher mit den Titeln „Horror im Tokio-Hotel“ oder „Raab Fan-Buch“ lesen). Sehr löblich.

Regeln:

An den Grundregeln von Munchkin hat sich wenig geändert und natürlich starten wir als einstufiger Mensch ohne Klasse (Zitat aus der Anleitung: „Nein, von diesem großen Witz kriegen wir wohl nie genug.“) Wer die Grundregeln von Munchkin nicht kennt, dem seien die anderen Munchkin-Rezensionen ans Herz gelegt.

Der einzige Unterschied zum „normalen“ Munchkin sind die Kultisten. Der „Kultist“ ist eine normale Klasse, allerdings mit einem großen Haken: Man wird sie nicht mehr los. Nur mit speziellen Karten kann man vom Kultisten erlöst werden und eine Sonderregel besagt, dass wenn nur ein Kultist im Spiel ist, dieser die Karte nicht verlieren kann. Komme, was wolle.

Beim Testspielen hat sich das als überaus spaßig und abwechslungsreich herausgestellt.

Fazit:

Munchkin ist (einmal mehr) zurück. Wieder auf dem gewohnt-genialen Munchkinlevel, gewährt es den Lachmuskeln keine Pause. Die Karten und Illustrationen sind super, Cthulhu wird teilweise göttlich parodiert und die neuen Spielmechanismen, wie z.B. die Kultisten, sorgen für Abwechslung und ermöglichen neue Kombinationen mit anderen Munchkin-Spielen. Allerdings sind Kenntnisse des Cthulhu-Settings hilfreich, ansonsten gehen die besten Witze teilweise nicht auf.

Alles in allem kann man sagen, dass Steve Jackson und John Kovalic die Riege der kaufenswerten Munchkin-Spiele mal wieder um eines erweitert haben!