Vorwort:

„Im Zeichen des Panthers“ ist der Auftakt zur zweiten Hälfte des Drizzt-Hörspiels. Die Ereignisse in den Teilen 4 bis 6 knüpfen genau an die der Teile 1 bis 3 an.

 

Erster Eindruck:

Optisch gesehen halten sich Cover und CD-Gestaltung sinnigerweise an die der ersten drei Teile der Reihe und fügen sich so sehr schön ins Regal ein. Das Cover ist wieder ein Werk von Tim Seeley und Blond, das Artwork im Inneren des Booklets stammt diesmal von William O’Connor. Im Inneren findet man wieder die schmucke Karte des Unterreichs, die es bereits bei Teil 3 im Inlet gab.

 

Story (Vorsicht Spoiler!!!):

Teil 3 hatte damit geendet, dass die Tiefengnome Drizzt aus ihrer Stadt geworfen hatten, da die Drow sie bedrohten. Belwar, Höhlenvater und Freund des Dunkelelfen, hatte sich Drizzt angeschlossen und gemeinsam waren sie ins Unterreich aufgebrochen.

Ihre fluchtartige Reise führt sie dabei immer weiter in unerforschte Regionen des Unterreiches, doch die Bedrohung durch den – von den Drow-Priesterinnen des Hauses Do’Urden – wiedererweckten Zaknafein sitzt ihnen im Nacken, auch wenn sie davon noch keine Ahnung haben.

Doch schon bald treffen sie das erste Mal auf Drizzts untoten Vater, der seinem einstigen Sohn nach dem Leben trachtet.

Drizzt und Belwar entkommen nur knapp dem Tode und flüchten weiterhin, dabei treffen sie auf Klacker, eine tödliche und eigentlich gefährliche Sichelschrecke. Doch es stellt sich heraus, dass Klacker keine echte Sichelschrecke ist, sondern von einem bösen Zauberer dazu gemacht wurde und eigentlich ein friedliebender Pech ist. Drizzt und Belwar versuchen, ihm zu helfen, doch als sie den Magier aufspüren, läuft alles schief und der Magier kommt um, bevor er Klacker zurückverwandeln kann. Bald darauf geraten die drei ungleichen Gefährten in die Fänge eines Gedankenschinder-Clans und werden versklavt. Es scheint keinen Ausweg zu geben, doch dann ergibt sich doch noch eine überraschende Gelegenheit.

 

Hörspiel & Qualität:

Nach ein paar Monaten Wartezeit geht es nun endlich weiter mit der zweiten Hälfte des Zyklus um den Dunkelelfen Drizzt. Da das Hörspiel an die sechs deutschen Bände und nicht an die drei englischen angelehnt ist, sollten die Teile 4 bis 6 den ersten Zyklus wohl abschließen. Aber dazu dann mehr in der Rezension zu Teil 6.

 

Die Qualität der neuen Produktion ist auf jeden Fall mit der der ersten drei Teile zu vergleichen. Auch diesmal wurden die drei Teile (4-6) zusammen produziert, im Gegensatz zum letzten Mal erscheinen sie auch zusammen am gleichen Tag.

Die Sprecher sind auch diesmal die gleichen, auch wenn natürlich – bedingt durch die Geschichte – einige neue Stimmen auftauchen. Die Story ist dabei sehr gut umgesetzt worden und fügt sich sehr gut an den dritten Teil der Reihe an. Und das, obwohl diesmal mit Marco Nigiani ein anderer Autor das Drehbuch (ja, das wird bei Hörspielen auch so genannt) geschrieben hat.

 

Ein Hörspiel ist anders gestaltet als ein Roman, daran besteht kein Zweifel. Günther Merlauch, einer der beiden Lauscher, beweist aber auch im vierten Teil der Drizzt-Reihe, dass er sein Handwerk hervorragend versteht, denn er hat die Romanvorlage in Zusammenarbeit mit Marco Nigiani erstklassig ins Hörspiel-Format portiert.

Drizzt wird auch weiterhin von Tobias Meister gesprochen, der üblicherweise Hollywoodgrößen wie Brad Pitt und Kiefer Sutherland seine Stimme leiht, was das Niveau auf die höchste Ebene anhebt. Aber auch alle anderen Sprecher leisten hervorragende Arbeit und sorgen dafür, dass das Hörspiel ein rundes und hervorragendes Erlebnis ist. Auf jeden Fall kann ich nur sagen - und das habe ich in den vorigen Rezensionen zur Hörspiel-Reihe schon gesagt -, dass die leicht rauchige Stimme von Tobias Meister hervorragend zum melancholischen Drizzt passt.

Das Hörspiel an sich ist ebenso gut und professionell produziert. Die Musik ist passend komponiert, die Soundeffekte wirken stimmig und auch die Geschwindigkeit des gesamten Werkes ist gut gewählt.

Was weiterhin ein wenig stört, ist die Tatsache, dass die meisten Namen und Bezeichnungen eher amerikanisch ausgesprochen werden und nicht in einem deutschen Tonfall, aber daran hat man sich mittlerweile gewöhnt. Außerdem würde es jetzt kaum noch Sinn machen, auf eine rein deutsche Aussprache umzuschwenken.

 

Fazit:

Die Drizzt-Hörspiel-Reihe bleibt auch weiterhin erstklassige Hörspielkost. Teil 4 knüpft direkt an die Ereignisse des dritten Teils an. Schön dabei ist, dass mit Teil 4 auch gleichzeitig die Folgen 5 und 6 erscheinen, die die Saga vorerst abschließen. Die Macher des Hörspiels haben es geschafft, die sowieso schon spannenden Romane hervorragend ins Hörspielformat zu portieren. Dabei ist die Qualität der Produktion – wie von Lausch gewohnt – absolut professionell und gehört zum Besten, das die Szene zu bieten hat. Wer sich ein bisschen in der Hörspiel-Szene auskennt, weiß, dass das nicht immer gang und gäbe ist, denn es gibt genug schlecht produzierte Produktionen auf dem Markt. Aber die Lauscher setzen weiterhin auf das hohe Niveau, mit dem sie sich in so kurzer Zeit einen Namen im Business gemacht haben, und das ist auch gut so.

Aus diesen Gründen ist es auch leicht zu verschmerzen, dass einige Namen und Bezeichnungen im Hörspiel eher amerikanisch als deutsch ausgesprochen werden.

Wem die ersten drei Teile gefallen haben, sollte hier zugreifen und auch Neulinge sollten mit der Reihe liebäugeln, dann aber besser angefangen mit Teil Eins. Der Preis ist mit unter 10 Euro okay für eine Hörspiel-CD, vor allem, da die Folgen recht lang und die CDs auch noch wirklich schick gemacht sind. Ich persönlich finde die neuen Teile 4-6 sogar noch einen Tick besser als die ersten drei Teile, weil sie einfach noch stimmiger wirken, falls das überhaupt möglich ist. Eine tolle Fortsetzung der Hörspiel-Serie. Kaufempfehlung!

 

Info:

Da die Teile 5 und 6 mit dieser Folge zusammen erscheinen, gibt es auch die Rezensionen dazu parallel hier im Gate.