Als einer der ersten Hersteller hat White Wolf die Möglichkeiten der D20 Lizenz erkannt und direkt zwei eigene Label mitbegründet - Swords & Sorcery, welches sich mit der Ausgestaltung der eigenen D20 Welt - The Scarred Lands - befassen wird und Necromancer Games, die in erster Linie Abenteuer produzieren werden.

 

Kurz nach dem Erscheinen der Grundregeln kam mit der Creature Collection auch das erste D20 Supplement für die Scarred Lands heraus - ein Monsterhandbuch. Betrachtet man, daß das WotC Monsterhandbuch der 3E grade ein paar Wochen alt ist, fragt man sich direkt, was ist anders und vor allem besser an diesem Buch, was eine Anschaffung eines zweiten Monsterbuches rechtfertigt. Inhaltlich ist es nicht ganz so gehaltvoll, wie der WotC Pendant. Es handelt sich ebenfalls um ein Hardcover, wurde jedoch nicht im Vollfarbdruck hergestellt und ist auch in den Illustrationen dem Vorbild sehr stark unterlegen. Die Zeichnungen der Kreaturen sind von durchwachsener Qualität. Einige wirklich schöne Bilder sind nicht in der Lage die zahlreichen schwachen Zeichnungen zu kompensieren. In der Nützlichkeit der Kreaturen hat ebenfalls das Monster Manual die Nase vorn, da hier recht bekannte Wesen niedergeschrieben wurden. Die Creature Collection bietet weit ungewöhnlichere Kreaturen, die nicht so häufig eingesetzt werden können. Die Beschreibungen der Wesen sind ordentlich gemacht und entsprechen in ihrem Aufbau den Originaleinträgen im Monster Manual - auch hier stehen die Kampfwerte gegenüber den atmosphärischen Beschreibungen klar im Vordergrund. Rechnet man noch den höheren Preis für das Werk hinzu, muß man sagen, daß sich die Anschaffung nur wirklich lohnt, wenn man das Monster Manual bereits besitzt. Das Original ist in Preis und Leistung weit besser und die erste Adresse, auf der Suche nach Gegnern für gewaltbereite Heldengruppen. Sicherlich war auch der Zeitpunkt für ein zweites Monsterhandbuch so kurz nach dem Erscheinen des Originals nicht ideal gewählt, offenbart es doch noch mehr die Schwächen des Buches. Das Gesamturteil deshalb: Eine solide Arbeit für ein Monsterhandbuch, jedoch in keinster Weise herausragend und im Vergleich mit dem Original klar unterlegen.