Erster Eindruck: Der erste Eindruck des Monster Manual V ist - wie gewohnt - sehr gut, die optische Aufmachung ist an die anderen Bücher der Reihe angelehnt. Das Hardcover wird von einem plastisch wirkenden Einband geziert, der an die Optik der Core-Books (PHB, DMG, MM) angelehnt ist und den Kopf einer monströsen Kreatur zeigt. Das Innen-Layout des Buches gleicht denen der anderen Core-Books und wird von zahlreichen Illustrationen geschmückt. Zu eigentlich fast jedem Monster gibt es eine Illustration, wodurch diese sehr gut veranschaulicht werden.
Inhalt: Was findet man wohl in einem Monster Manual? Richtig, Monster. Und davon gibt es mehr als genug in diesem Buch. Über 100 neue Biester in allen Formen und Variationen finden sich laut Klappentext in diesem Buch. Die Auswahl dabei ist wirklich weitreichend und sehr variabel: sie erstreckt sich über alle wichtigen Herausforderungsgrade (Challenge Ratings) und die Kreaturen an sich bieten eine ebenso breite Vielfalt. Es gibt Ungeziefer, Untiere, magische Bestien, Untote, Teufel und andere Dämonen, wie üblich mit allen erforderlichen Statistiken und den eingehenden Beschreibungen. Dabei beschränkt sich die Auswahl nicht nur auf böse Wesen, sondern auch auf neutrale Kreaturen.
Allerdings gibt es auch von diesen schon mehr als genug, schließlich gibt es mittlerweile fünf große Versionen dieser Monsterbücher und außerdem noch ein paar spezifische (Fiend Folio, Die Setting Monsterbücher etc.), die ebenfalls massenweise verschiedene Kreaturen mit sich bringen. Was also macht dieses fünfte Manual so anders oder kaufenswert? Im Prinzip eigentlich nichts und doch alles - das ist zumindest meine Ansicht, denn ich denke, dass man nie genug Monster haben kann. Auf der anderen Seite hat man sicherlich schon eine Menge, die man sowieso wahrscheinlich nie gebrauchen wird. Aber im MM5 sind eben nicht nur einfach Monster zu finden, ganz im Gegenteil, dass Buch bietet einige Besonderheiten. Neben einigen einfach neuen Kreaturen, gibt es hier eine große Auswahl von bereits bekannten Monstern, zu denen spezielle Varianten und Versionen vorgestellt werden. Zum Beispiel wären da die Hobgoblins oder die Kuo-Toas, zu denen es jeweils vier ganz besondere Versionen gibt. Bei den Hobgoblins wären das unter anderem der „Warcaster“, eine Art sehr spezieller Kriegsmagier oder die „Duskblades“, welche äußerst fähige Krieger darstellen. Bei den Kuo-Toas sind es ganz andere Varianten, die eben spezifisch zu dieser Rasse passen. Zum Beispiel der „Harpooner“, der ein ganz besonderer Krieger ist und so manchem Abenteurer den Garaus machen kann, denn dieser Kuo-Toa ist kein einfaches Froschfutter. Am Besten gefallen mir dabei die „Gedankenschinder von Thoon“ auch „Thoons“ genannt, die eine besondere Variante der normalen Gedankenschinder sind. Die „Thoons“ sind quasi halb wahnsinnig, nachdem sie von einer Reise in andere Existenzebenen zurückgekommen sind. Das MM5 bietet 10 verschiedene Mitglieder dieser Gedankenschinder-Unterart feil, die es allesamt in sich haben und aus denen man ein nettes Abenteuer oder gar eine Kampagne stricken kann. Vor allem hier haben mir die Zeichnungen besonders gut gefallen, insbesondere die ganzseitige Illustration auf Seite 105 ist bemerkenswert (und natürlich von keinem Geringeren als Wayne Reynolds).
Weitere erwähnenswerte Kreaturen im Buch sind die „Dragons of the Greater Game“, die aus drei speziell beschriebenen Drachen bestehen, die sich am „Xorvintaal“, dem großen Spiel beteiligen und gegen ihre Artgenossen auf verschiedene Weise intrigieren und manipulieren. Auch gibt es ein paar Demons, ein paar Devils, Vampire, Geister, Untote und so weiter und so fort. Einige davon sind meiner Meinung nach eher unbrauchbar - was aber durchaus an meinen persönlichen Spielvorlieben liegt. Unbrauchbar heißt dabei auch eher, dass es wahrscheinlich keine adäquate Spielsituation geben wird, in der diese Kreaturen eingesetzt werden könnten. Andere Monster werden auf jeden Fall großen Anklang finden und wirken auch mehr als brauchbar für Abenteuer oder Kampagnen. Zu fast allen Monstern gibt es kurze Anpassungshinweise für die beiden großen D&D Settings, Eberron und Forgotten Realms.
Abgerundet wird das Buch mit einer handvoll Monster-Feats, Monster-Templates, Gegenstände und Zaubern. Bei den Templates finden sich u.a. Schablonen für God-Blooded, Gruumsh-Blooded, Thoon Thralls, Vecna- und Xorvintaal-Blooded Kreaturen. Außerdem gibt es eine kleine Sektion mit „player creatable creatures“,also Kreaturen die von Spielern herbeigerufen oder kreiert werden können.
Fazit: Alles in Allem macht das Monster Manual 5 einen sehr guten und soliden Eindruck. Die mehr als einhundert Monster sind gut ausgewählt und decken eine breite Palette ab, dabei sind einige gut allgemein nutzbar, andere hingegen sehr spezifisch. Auch sind die Stärken bzw. Herausforderungsgrade der Kreaturen im Buch weit gefächert. Was auch gut so ist. Mir gefallen dabei besonders die Varianten zu bereits bekannten Monsterrassen, wie beispielsweise die der Hobgoblins und Kuo-Toas. Besonders gut haben mir aber die „Mindflayers of Thoon“, faktisch wahnsinnig gewordenen Gedankenschinder, gefallen, die nicht nur sehr genial gezeichnet, sondern auch durchaus in einem Abenteuer vorstellbar sind. Aber auch viele andere Monster in dem Buch sind wirklich gut gelungen und bereichern eine Monster-Sammlung durchaus. Ich persönlich kann sowieso nicht genug Monster bekommen und freue mich über jeden neuen Monsterband, auch wenn man nicht immer alles davon wirklich gebrauchen kann. Alles in Allem ist das MM5 ein gutes Monsterbuch, das ein paar neue Kreaturen mit sich bringt und ein paar alternative oder zusätzliche Varianten bereits existierender Wesen. Hier muss wohl jeder Spielleiter für sich selbst entscheiden, ob er noch mehr Monster brauchen kann oder nicht. Wer Monster sammelt – wie ich – wird dieses Werk sowieso lieben, aber es sei zu Bedenken, dass ein Großteil der Kreaturen in diesem Buch schon sehr spezifisch sind.
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