Der zweite Sammelband der neuen Conan-Serie knüpft direkt an die Ereignisse in den ersten Bänden an. In den USA erscheint diese neue Conan-Reihe seit 2003 als monatliche Hefte. Die Bände in diesem Sammelband sind die Hefte 7 – 14, die von August 2004 bis März 2005 im Original erschienen sind. Die sieben einzelnen Geschichten heißen: Auge um Auge (2), Kommen zwei Deppen in eine Bar ..., Der Tempel des Kallian Publico, Der Gott in der Kugel, Der Weg nach Hanumar, Der Teufel in Dir und Der Ibis und die Schlange.
Erster Eindruck: Das Cover zeigt Conan im Kampf mit einer übergroßen Schlange. Das Softcover ist aus stabiler Pappe und das Buch ist etwa 144 Seiten dick. Beim ersten Durchblättern erkennt man sofort den Stil, den man auch aus dem ersten Band bereits kennt.
Inhalt: Conans Reise nach Nemedia führt ihn immer wieder in die Städte der Zivilisation, die er im Prinzip eher verachtet. Um Nahrung und Wein zu ergattern, verkauft er seine Rüstung und begeht immer wieder Diebstähle, doch niemals lässt er sich beugen. Was er nicht weiß, ist, dass die geheimnisvolle Kriegerin Jannissa im Auftrag der mysteriösen alten Knochenfrau ihn beobachtet und in wichtige Ereignisse involvieren soll. Die Umstände führen Conan bald zu einem Auftragseinbruch, bei dem er einen wertvollen Pokal stehlen soll. Doch kaum ist er im Tempel des Händlers findet er diesen tot auf – ermordet. Eine Wache erspäht ihn und bevor Conan entkommen kann, taucht gar der Großinquisitor der Stadt auf, der Conan zwar nicht direkt für schuldig hält, aber auch nicht ganz für unschuldig. Es stellt sich heraus, dass der Händler etwas aus einer Art Sarkophag befreit hat, was grausam und böse ist und den Händler getötet hat. Bald greift dieses Etwas auch die Leute im Tempel an. Es stellt sich heraus, dass diese Schlangenkreatur eine Art göttliches Wesen ist und dem bösen Magier Thoth-Amon dient, der schon bald Conans größter Feind wird. Doch noch weiß der Barbar das nicht und kann der Schlangenkreatur entkommen. Bald findet er sich in einer Zelle wieder und wird von Janissa und dem Ibis-Priester Kalanthes befreit. Sie brauchen seine Hilfe, denn Thoth-Amon ist ihnen auf den Fersen und die drei müssen großes Unheil von der Welt abwenden …
Neben dem Comic gibt es am Ende des Buches ein paar ganzseitige Illustrationen, die im Amerikanischen die Cover der Einzelhefte waren. Außerdem findet sich eine vierseitige Biografie über Robert E. Howard und seine Werke, die ich persönlich sehr interessant fand und die auch genau die richtige Länge aufweist, um ein wenig Hintergrundinformationen zu erlangen.
Zeichnungen, Qualität und Übersetzung: Auch diese Bände (bzw. dieser Sammelband) der neuen Conan-Reihe wurde vom gleichen Team geschrieben wie schon die Hefte, die sich in Sammelband Nr. 1 zusammengefunden haben. Kurt Busiek hat die Geschichten von Robert E. Howard in das Comic-Format umgeschrieben, während der Kanadier Cary Nord mit Unterstützung von Thomas Yeates und Tom Mandrake für die Zeichnungen verantwortlich ist. Die Zeichner haben schon zu Beginn der Serie gezeigt, dass ihr Stil sehr gut zum Conan-Setting passt, denn sie schaffen es sehr gut, die Welt brutal und wild darzustellen, ganz so wie Robert E. Howard Hyperborea erschaffen hat. Der Zeichenstil spiegelt dabei das raue Setting wieder und Conan wirkt eben wie der Barbar, der er ist. Auch die Umgebung wurde dabei ebenso gut umgesetzt. Die Conan-Welt war schon immer ein wenig vom Orientalischen angehaucht und so finden sich orientalisch anmutende Städte sowie Männer und Frauen in typisch orientalischen Gewändern (letztere üblicherweise sehr knapp und leicht) hier wieder, wie man sie eben aus orientalischen Gebieten der echten Welt kennt. Wie gesagt, der Stil passt sehr gut zu Conan und macht den Comic und die Welt sehr glaubwürdig. Auch die Farbgestaltung passt dazu und rundet die Illustrationen hervorragend ab. Die Übersetzung ist ordentlich und liest sich flüssig. Das gilt sowohl für die eigentlichen Comics als auch für die vierseitige Biografie über Robert E. Howard am Ende des Heftes.
Fazit: Auch der zweite Conan-Sammelband der neuen, aktuellen Conan-Serie weiß zu überzeugen. Die Geschichten – logischerweise basierend auf den Originalgeschichten von Robert E. Howard – sind spannend und bauen aufeinander auf. Kurt Busiek hat hier wirklich gute Arbeit geleistet, um diese Geschichten authentisch in das Comic-Format zu bringen. Aber ein Comic ist eben nicht nur die Story an sich, sondern lebt ebenso von den Zeichnungen und Illustrationen. Auch hier haben die Zeichner – mit Cary Nord als Kopf der Bande – ausgezeichnete Arbeit geleistet, denn ihr Stil macht die wilde und raue Welt des Conan-Settings glaubwürdig und setzt das Ganze erstklassig in Szene. Ich mag den Stil, auch wenn hier und da mal ein Gesicht seltsam aussieht, und finde wirklich, dass er sehr gut zur Conan-Welt passt. Die Übersetzung durch Panini ist wieder wirklich gut gelungen und lässt sich flüssig lesen. Abgerundet wird der Sammelband durch eine interessante, kurze Biografie über Robert E. Howard, die ein wenig Hintergrundwissen vermittelt und die ich sehr interessant fand. Alles in allem lohnt sich der vorliegende Conan-Comic meiner Meinung nach sehr, vor allem natürlich für Conan- (und Comic-)Fans.
Info: Es gibt mittlerweile schon Band 3 + 4 der Reihe. Die Rezensionen dazu werden in Kürze erfolgen.
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