Wenn man an die Star-Wars-Filme oder Star-Wars-Computerspiele denkt, kommen einem schnell Bilder der großen Weltraumschlachten und der Lichtschwert-Duelle in den Sinn.

Die Fähigkeiten, Duelle mit einem Lichtschwert auszutragen, die die Macht den Jedi und den Sith verleiht, sind einer der großen visuellen Reize, die Star-Wars-Filme so interessant für das Auge machen.

Daher klingt das Set „Champions of the Force“ des Star-Wars-Miniaturenspiels vielversprechend und ein Blick in die Galerie des kompletten Sets auf der Wizards-Homepage (siehe Links zur Rezi) zeigt, dass unter den 60 Miniaturen viele Figuren mit Laserschwertern zu finden sind.

Die Charaktere sind aus dem ganzen Expanded Universe, also dem durch Comics, Romane sowie Computer- und Konsolenspiele erweiterten Star-Wars-Setting entnommen und scheinen gerade wegen der Posen der Figuren durchweg auch gut für das Rollenspiel einsetzbar zu sein:

Viele Miniaturen stehen im Gegensatz zu früheren Serien gerade und aufrecht und nicht verdreht und gebückt.

 

Das Set ist Mitte 2007 erschienen, aber noch vor den Feierlichkeiten anlässlich des 30. Geburtstags des Star-Wars-Genres.

 

Dieser Rezension liegt ein einzelner Booster Pack zu Grunde.

Wie schon bei vorangegangenen Sets aus der Star-Wars-Miniaturenspiel-Serie sind in einem Booster jeweils nur sieben zufällig sortierte Figuren enthalten, während es bei dem vergleichbaren Dungeons-&-Dragons-Produkt acht Figuren pro Booster-Einheit sind.

 

Wie bei Sammelkartenspielen auch gibt es die Figuren in unterschiedlicher Stückzahl, was zu einer Einstufung in diverse Stufen der Sammelbarkeit führt.

 

Star-Wars-Miniaturen gibt es in vier Stufen:

 

Common (Häufig)

Uncommen (Weniger häufig)

Rare (Selten)

Very Rare (Sehr Selten)

 

Damit hat das Star-Wars-Spiel eine Sammelbarkeitsstufe mehr als etwa das Dungeons-&-Dragons-Miniaturenspiel, nämlich die Very-Rare-Modelle.

Jeder Erweiterungsbooster enthält 4 Common-, 2 Uncommon- und 1 Rare-Modell.

In wenigen Boostern ist anstelle des Rare-Modells eines der sehr gefragten Very-Rare-Modelle enthalten.

Im „Champions of the Force“-Set sind 16 Rare-Figuren und 12 Very-Rare-Modelle enthalten.

Dies sorgt natürlich dafür, dass man wesentlich mehr Booster als in vergleichbaren Serien anschaffen muss, um ein vollständiges Miniaturenset zu bekommen.

Natürlich gibt es für jede der sieben Figuren eine vollfarbige Stat-Karte in der Boosterschachtel, auf der die Miniaturenspielwerte zu finden sind.

 

Im rezensierten Booster fanden sich folgende sieben Figuren:

 

2/60, Jedi Consular, Uncommon

15/60, Sith Assault Droid, Uncommon

17/60, Sith Trooper, Common

19/60, Ulic Qel-Droma, Very Rare

36/60, Republic Commando – Sev, Common

38/60, Utapau Trooper, Common

60/60, Varactyl Wrangler, Common

 

Der Booster enthielt drei im Rollenspiel vielfältig einsetzbare Trooper-Miniaturen und mit dem Jedi Consular eine äußerst praktische Figur für Spielercharaktere. Auch fürs Miniaturenspiel sind Trooper zum Auffüllen von Teams immer praktisch.

Der Varactyl Wrangler und der Sith-Droide lassen sich auch gut in einem Rollenspielabenteuer einsetzen, wobei der Sith Assault Droid mit seine 36 Punkten Wert interessant ist.

Die Mischung im Booster müsste sowohl Miniaturenspiel-Spieler und -Sammler als auch Rollenspieler zufrieden stellen.

Sechs der gezogenen Figuren sind von der Bemalung völlig in Ordnung.

Sogar die hervorstehenden Augen des Varactyl Wranglers sind gut getroffen und schauen in dieselbe Richtung. Das hat positiv überrascht.

Der Zustand dieser sechs Figuren ist auch gut; sie weisen kaum Verformungen auf. Auch hier ist man Schlimmeres gewohnt. Sogar das durchsichtige, gelbliche Lichtschwert des Jedi Consulars ist mehr oder weniger gerade.

 

Aber ausgerechnet die wertvollste Figur des Boosters, die Very-Rare-„Ulic Qel-Droma“-Miniatur, fällt aus dem Rahmen.

Zwar hat man sich Mühe gegeben, die Figur mit vielen Details, gerade auch im Gesicht, zu verzieren, dennoch ist der Mund innen weiß geblieben und die Hautfarbe des Gesichts zieht sich durch die Haare. Der ganze Kopf wirkt von den Details (etwa dem roten Zeichen auf der Stirn) doch ein wenig überladen.

Der Tiefpunkt ist aber das gelbe Lichtschwert, welches Ulic auf Hüfthöhe in seinen Händen hält.

Dieses ist leider, leider weit in Richtung Boden nach unten gebogen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern sieht auch noch aufgrund der Farbe und der Wölbung höchst unvorteilhaft für den Sith aus ...

 

Mit 61 Punkten Figurenwert, drei Forcekräften und dem Commander Effect ist er dennoch, auch neben der Sammelbarkeit, eine sehr starke Figur für ein Team der Dunklen Seite.

 

Sollte diese Quote von 6 qualitativ guten Figuren auf eine Figur von mittlerem Niveau den Durchschnitt des Sets ausmachen, wäre „Champions of the Force“ ein nach bisherigen Maßstäben sehr hochwertiges und damit empfehlenswertes Miniaturen-Set.

Die Figuren des Boosters konnten im Hinblick auf Qualität der Bemalung und Zustand der Miniaturen überzeugen. Das Set selber wirkt optisch sehr interessant aufgrund vieler lichtschwerttragender Figuren mit durchsichtigen Teilen.

Neben berühmten Filmfiguren wie Yoda und (dreimal) Darth Vader gibt es auch Miniaturen aus dem Expanded Universe, etwa die Zwillinge Jaina und Jacen Solo.

Leider sind alle diese wirklich interessanten Figuren Very Rare und damit noch schwerer zu bekommen.

Die Posen der Miniaturen sind nach der Galerie-Ansicht zu schließen sehr gelungen, die Auswahl der enthaltenen Miniaturen gut zwischen fixen Charakteren und vielfach verwendbaren Figuren gemischt, so dass das Set für Miniaturenspiel-Spieler, Figurensammler und auch den Rollenspieler sehr interessant sein dürfte.

Wären da nicht die geringe Figurenanzahl pro Booster, die vierte Sammelstufe (Very Rare) und der sehr hohe Kaufpreis pro Einheit, wäre die Benotung dieses Sets noch besser ausgefallen.

 

So vergebe ich für ein Set, dass es versteht, den Flair des Star-Wars-Universums gut einzufangen,

die gute Note von 3,6 Punkten.