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Der Elbenstern (Vollständige Lesung)Die Kurzgeschichte trägt den Untertitel „Der Schmied von Groß-Holzingen“.
Sie erschien erstmals 1967 auf Englisch unter dem Titel „Smith of Wootton Major“ .
Die Handlung ist nicht auf Mittelerde angesiedelt, auch wenn der Name des Werkes etwas anderes vermuten lässt. Es handelt sich um eine Art Märchen, welches eher für Kinder und Jugendliche gedacht ist, denn für das Publikum, welches Bücher wie „Der kleine Hobbit“ oder „Der Herr Der Ringe“ gelesen hat.
Groß-Holzingen ist eine kleine Gemeinde, etwas größer als Klein-Holzingen, die besonders für ihre Kochkünste gerühmt wird.
In Groß-Holzingen wird oftmals und viel gefeiert, so dass es in der Gemeinde das Amt eines Küchenmeisters gibt, der für die kulinarische Ausrichtung aller Feste verantwortlich ist.
Eines der Feste, die in Groß-Holzingen gefeiert werden, heißt „Das Fest der Guten Kinder“ und es wird nur alle 24 Jahre begangen. Für das „Fest der Guten Kinder“, das allein für 24 ausgewählte Kinder ausgerichtet wird, wird vom Koch ein besonderer, großer Kuchen erwartet. In diesen Kuchen werden manchmal kleine Gegenstände (Münzen oder Ähnliches) eingebacken, die die Kinder erfreuen sollen, wenn sie ein Stück Kuchen bekommen, in dem ein „Schatz“ verborgen ist.
In der Zeit, in der die Geschichte spielt, kam der tumbe Nokes zum Amt des Küchenmeisters. Als der alte Koch das Dorf äußerst überraschend verließ, hielt niemand dessen Lehrjungen Alf für fähig, das Amt selber schon zu übernehmen. Also berief man Nokes, der schon immer den Kochlöffelbegehrt hatte, dem aber die Fähigkeit zu kochen nicht wirklich gegeben war.
Der Küchenmeister Nokes buk nun 24 kleine Stücke Tand in den Kuchen. Nokes fand aber auch noch einen kleinen silbernen Stern und buk ihn ebenfalls mit in den Kuchen. Dieser Stern fand sich in einer von seinem Vorgänger zurückgelassenen Gewürzkiste.
Das kleine Stück Tand, was er in seinem Stück fand, schenkte der Sohn des Schmieds dem Mädchen Nell, welches leer ausgegangen war. Hier baut Tolkien die erste moralische Belehrung ein: Das Glück sei eben unstet. Manche der Kinder fanden eines, manche aber auch zwei Stücke in ihrem Kuchen, während manche eben leer ausgingen. So sei das eben mit dem Glück. Das Mädchen Nell gehörte zu denen, die leer ausgingen. Doch der Sohn des Schmiedes schenkte ihr die Münze, welche er in seinem Kuchenteil gefunden hatte. Der Junge fragte sich auch, was aus dem Stern geworden sein könnte, von dem der Küchenmeister beim Anschnitt des Kuchens erzählt hatte, den aber niemand im Kuchen fand.
Ohne es zu wissen, hatte der Sohn des Schmiedes den kleinen Stern in seinem Stück und ihn versehentlich verschluckt.
Durch diesen Stern änderte sich das ganze weitere Leben des Jungen. War er vorher still und in sich gekehrt, so hatte er nun Freude am Singen und wurde ein offener, stets gut gelaunter Junge. Eines Tages, im Sommer nach dem Feste, fiel ihm beim Singen der Stern aus dem Mund in die Hand. Als er sich mit der Hand gegen die Stirn schlug, blieb dieser dort zurück. Von jetzt an hatte er eine noch schönere Stimme und leuchtende Augen. In seinem späteren Leben befähigte ihn der Elbenstern, das Elbland zu bereisen. Dort würde er Sternbraue heißen und durch den Stern vor allem Bösen bewahrt.
Er wurde selber Schmied und seine Kunstwerke hatten eine Leichtigkeit und Eleganz, wie man sie sonst vergeblich suchte. Allerdings schmiedete er keine Waffen. Er heiratete das Mädchen Nell, dem er damals seine gefundene Münze aus dem Kuchen geschenkt hatte.
In der Mitte der Geschichte erzählt das Märchen dann von des Schmiedes Ausflügen und Abenteuern, sowie seinen Begegnungen im Elbland. Er lernte Elben kennen und durchwanderte das Land, welches seine Erinnerungen mit wunderschönen Bildern füllte. Aber auch bedrohliche Erfahrungen machte er.
Wie schon weiter oben gesagt ist „Der Elbenstern“ durchsetzt mit leichten moralischen Aussagen. Gegen Ende der Geschichte setzt die Moral jedoch nochmals massiver ein und es wird erklärt, dass solche besonderen Dinge wie eben der Elbenstern und die Fähigkeiten, die er verleiht, einem Menschen nicht auf Dauer gehören, sondern nur für eine Zeit verliehen werden können.
So musste sich der Schmied am Ende wieder von seinem Kleinod trennen und seine Privilegien, Elbland zu bereisen, hinter sich lassen.
Da er dieses Schicksal aber tapfer hinnahmund sich freiwillig vom Stern trennte, durfte er bei der Wahl seines Nachfolgers mitwirken und somit beobachten, wie sich die Geschichte von Neuem entwickelte.
Das Geheimnis um den Lehrling des alten Küchenmeisters Alf wird aufgeklärt und auch der unsympathische Nokes bekommt noch eine Quittung für sein unangenehmes Verhalten während der Geschichte, ehe das Märchen nach ca. 78 Minuten endet.
Tolkien erzählt die Geschichte in seinem gewohnt sperrigen und ausschweifenden Stil. Seine Formulierungen sind wie so oft etwas altertümlich. Doch diese Sprache harmoniert ausgesprochen gut mit der angenehmen Stimme des Vorlesers.
Auch „Der Elbenstern“ wurde von Joachim Höppner gelesen.
Höppner dürfte vielen Hörern aus verschiedenen Sprecherrollen in TV-Dokumentationen bekannt sein. Seine wahrscheinlich bekannteste Sprecher-Rolle war aber sicherlich die Synchronstimme Gandalfs in Peter Jacksons Verfilmung des „Herrn Der Ringe“.
Weiterhin las Höppner für den Hörverlag noch Tolkiens „Das Silmarillion“ und den ersten Band des „Herrn Der Ringe“ mit dem Titel „Die Gefährten“ ein.
Der warme, ruhige Klang seiner Stimme ist wohl das Beste an diesem Hörbuch.
Fazit: Das Hörbuch „Der Elbenstern“ ist eine märchenartige Geschichte für Kinder und Heranwachsende. Auf einer CD erzählt Joachim Höppner, die Stimme Gandalfs aus den „Der Herr Der Ringe“ Filmen, die Geschichte des Schmiedes von Groß-Holzingen und seiner Bekanntschaften und Erfahrungen in Elbland. Dieses Elbland und die vorkommenden Elben haben nichts mit Mittelerde oder den bekannteren Erzählungen Tolkiens zu tun. Wem also Tolkiens Stil liegt oder wer großer Fan seines Werkes ist, sollte hier zugreifen. Ansonsten ist das Hörbuch eher für ein jüngeres Publikum gedacht, als es hier anzutreffen sein dürfte.
Ich bewerte das Hörbuch „Der Elbenstern“ mit der Note von 3.0 Punkten.
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