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Bastion of Broken Souls
Bewertung:
(4.0)
Von: Alex Lorenz
Am: 11.11.2003
Autor:Bruce R. Cordell
Typ:
System:Dungeons & Dragons 3E
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:
Inhalt:96 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Bastion of Broken Souls

"Bastion of Broken Souls" (im Folgenden BOBS) ist ein D&D-Abenteuer für vier Charaktere der achtzehnten Stufe und bildet den epischen Abschluß der achtteiligen "Adventure Path"-Reihe (siehe auch meine weiteren Rezensionen auf dieser Seite).

 

BOBS ist, wie auch der direkte Vorgänger "Lord of the Iron Fortress" ein 48-Seiten Softcover; eine Menge Abenteuer für´s Geld. Die Titelillustration enthält einen Roten Drachen und kommt folgerichtig aus der Feder von Jeff "Rote-Drachen-mach´-ich-im-Schlaf" Easley. Die Innenillustrationen und die Karten sind in Ordnung.

 

Die Story: (Spieler sollten diesen Part überspringen)

Die Charaktere werden urplötzlich und aus dem Nichts von dem "Cathezar", einem weiblichen Halb-Dämon/Halb-Teufel angegriffen. Außerdem kommt den Helden zu Ohren, dass überall auf der ganzen Welt Kinder ohne Seele geboren werden. Nachforschungen mittels mächtiger Erkenntniszauber bringen zwar kleine Einblicke; dennoch bleiben viele Fragen offen; selbst die Götter schweigen aus unerfindlichen Gründen. Im größten Teil des Abenteuers werden die Charaktere also auf der Suche nach weiteren Spuren sein und dabei den Machenschaften eines mächtigen (und alten D&D-Hasen wohlbekannten) Dämonenprinzen namens Demogorgon auf die Schliche kommen.

Zu diesem Zwecke werden die SC einen mächtigen Druidenzirkel, eine überaus interessante und originelle "Gilde des Schlafes" sowie das Gefängnis eines gefallenen Gottes besuchen. Hier warten einige interessante Begegnungen und auch sehr harte Kämpfe. Bruce Cordell gibt wirklich blutrünstigen Spielern sogar die Gelegenheit, sich mit einem Solar und außerdem einem Titanen zu messen. Hinzu kommen wiederholte Angriffe durch die Diener des bereits erwähnten Dämonenprinzen.

 

Wie sich bald herausstellen wird, ist das eigentliche Problem der rotgeschuppte Kollege auf dem Titelbild. Asharladon, dessen Name sich wie ein roter Faden durch die Serie zog, wird hier nun endlich in Persona auftreten! Der Gute hat nämlich die Bastion der ungeborenen Seelen durch seine Gegenwart verunreinigt. Es handelt sich hierbei um einen Ort auf der Ebene der positiven Energie, in dem die Seelen aller Lebewesen "wachsen", bevor sie mit der Geburt in den Körper übergehen. Asharladon hat es geschafft, in diesen Ort einzudringen und mästet sich nun mit der Energie dieser Seelen. Die Götter dürfen aufgrund eines uralten Dekrets nicht eingreifen. An wem bleibt die Drecksarbeit also mal wieder hängen? Genau.

 

Was hat nun Demogorgon damit zu tun? Demogorgon hat zwei Köpfe und zwei Persönlichkeiten. Der Eine der beiden möchte den Anderen gerne loswerden, weiß aber, dass dies auch seinen Tod bedeuten würde. Die Lösung des Problems ist Asharladons Herz. Der Drache hat vor Jahrhunderten sein Herz im Kampf gegen die mächtige Druidin Dydd eingebüßt (was damit passierte, weiß jeder, der "Heart of Nightfang Spire" gespielt hat). Asharladon hat sein Herz jedoch durch einen lebenden Erzdämon ersetzt, der nun in seiner Brust Dienst tut. Diese "Seele-in-der-Seele" ist die Lösung für Demogorgons (bzw. dessen Hälfte) Problem. Nun hat Demogorgon aber berechtigten Respekt vor Asharladons Macht, weiß jedoch, dass ein Nachfahre von Dydd, der Druidin, Kraft seines Blutes etwas gegen den Drachen ausrichten könnte.

Dieser Nachfahre ist einer der Charaktere. Daher die Angriffe durch Demogorgons Diener, die den SC entführen wollen.

 

Mit all diesem Wissen werden die Charaktere sich zur Bastion der ungeborenen Seelen begeben, um dort die Finale Konfrontation zu suchen. An diesem phantastischen Ort warten Dämonen, die die Bastion stürmen wollen und Asharladons Kinder, die ihren Vater beschützen.

(Offenbar hat Bruce Cordell mit seinem Kumpel Monte Cook eine Wette am Laufen: "Wer kann die meisten lächerlichen, albernen Halb-Drachen in ein Abenteuer packen?" Cook hat mit "Beyond the Veil" (Atlas Games) vorgelegt; Cordell zieht nun nach.)

 

Die Ultimative Prüfung ist dann der Kampf gegen Asharladon, einen Half-Demon Great Red Wyrm (CR 27!). Wer das schafft, hat sich sein Epic-Level Handbook redlich verdient.

Das Ende und die Belohnung sind angemessen episch und ein wirklich guter Abschluß für eine Kampagne.

Als Bonbon bietet BOBS noch ein paar neue Magische Gegenstände, zwei neue Zauber und eine Handvoll neuer Monster.

 

Fazit:

"Bastion of Broken Souls" bietet von allen bisherigen Abenteuern der Reihe die mit Abstand komplexeste Story (auch diese Rezension beinhaltet nicht alle Finessen). Zudem zeigt Bruce Cordell, dass man auch hochstufige Charaktere noch fordern kann. Das ganze Abenteuer atmet epische Breite und Bedeutsamkeit (immerhin ist das gesamte Multiversum von der Krise betroffen). Außerdem werden Elemente aus "The Sunless Citadel", "The Standing Stone" und "Heart of Nightfang Spire" aufgegriffen, was den Spielern den Eindruck einer runden Kampagne vermittelt.

Allerdings wirken einige Begegnungen etwas weit hergeholt, und ein Halb-Dämon/Halb-Teufel wirkt eher lächerlich als sonst was.

Dennoch ein würdiger Abschluß einer nicht immer überzeugenden Reihe.