Links zur Rezension „Am Ende der Welten“ ist der 16. Band der „Das Schwert der Wahrheit“-Reihe von Terry Goodkind, eben jener Zyklus durch den er bekannt wurde.
Die Geliebte von Richard Rahl ist verschwunden – aber nicht nur das, er selbst scheint der einzige zu sein, der sich noch an sie erinnern kann. Natürlich will er nach Kahlan suchen. Nicht nur, weil er sie liebt, sondern auch, weil zu befürchten ist, dass sie über Mächte verfügt, welche die Welt aus den Fugen geraten lassen könnten – insbesondere wenn sie sich nicht selbst daran erinnert, wer sie ist.
Kahlan ist in Begleitung von drei Frauen, offenbar Hexen, welche sie als ihre Dienstbotin und Sklavin halten. Und als ob das nicht schon Strafe genug wäre, erinnert sie sich nicht an viel mehr außer ihren Namen und scheinbar kann niemand anderes außer ihren drei Herrinnen sie wahrnehmen. Oder um genau zu sein, nimmt man sie schon wahr, aber man vergisst sie sofort wieder.
Doch nun ist es erstmals anders: das Quartett kommt nassgeregnet des Nachts in einem Wirtshaus an, und wie aus heiterem Himmel fängt das Wirtshauspaar darüber Streit an, ob es nun drei oder vier Tassen sein müssen. Als die Hexen sich daraufhin den Wirt zur Brust nehmen, der die vierte Person beschreiben soll, gelingt ihm dies nicht nur, sondern er erkennt Kahlan schließlich auch wieder, kommt aber nicht mehr dazu, es auszusprechen...
Richard versucht unterdessen bei seinen Gefährten und Mitstreitern Erinnerungen an Kahlan zu erwecken, denn ohne ihre Hilfe, das weiß er, wird seine Suche nicht von Erfolg gekrönt werden. So erinnert er an alte Geschichten und welche Rolle Kahlan darin gespielt hat.
Terry Goodkind ist beileibe kein schlechter Schreiberling, aber hier überspannt er meiner Meinung nach den Handlungsbogen. Dem Vernehmen nach möchte er den Haupthandlungsstrang des Zyklus im nächsten Band („Confessor“) beenden, weswegen dieser hier kaum vorangetrieben wird. Gerade als Neueinsteiger in die Reihe sollte man meinen, dass die Wiederholungen helfen, in den Zyklus zu finden, aber er verliert sich dabei leider in Nichtigkeiten, unwesentlichen Ereignissen und langatmigen Ausführungen, so dass gerade die erste Hälfte des 639-seitigen Buchs ein echtes Durchkämpfen ist. Aber auch dem Leser, der die Reihe kennt, ist mit Wiederholungen nicht gedient.
Die Charaktere scheinen schon fertig entwickelt zu sein - zu richtigen Helden -, so dass es in dieser Hinsicht keine Entwicklung gibt. Einzige Ausnahme ist Kahlan, die sich nach und nach wieder selbst entdecken kann.
Die Übersetzung klappt eigentlich stockfehlerfrei und lässt sich flüssig lesen, die Covergestaltung ist zwar klassisch, das Coverbild von Jan Patrik Krasny macht aber einen guten Eindruck. 13 Euro für die Dicke sind ansonsten angemessen.
Fazit: Für Einsteiger in die Reihe ist der 16. Band wahrlich nicht geeignet. Man merkt dem Zyklus doch an, dass er langsam ausgelutscht ist und kaum neue Ideen liefert – und an vielen Stellen gestreckt wirkt. Insofern werden sich Goodkind-Fans auch von meiner negativen Einzelbandkritik nicht davon abhalten lassen und hoffentlich ein spannendes Finale erleben.
PS.: Zur Wertung: Die kann ich nur als Neueinsteiger in die Reihe leisten, für Leser des kompletten Zyklus mögen sich hier noch romanübergreifende Zusammenhänge ergeben, die eine andere, bessere Wertung ergeben können.
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