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Hellgate London
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 12.12.2007
Autor:Ian Edginton, Steve Pugh
Übersetzer:Jonah Tabeh
Typ:Graphic Novel, Comic
System:n/a
Setting:n/a
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-479-8
Inhalt:100 Seiten, Hochglanz-Softcover
Sprache:Deutsch

London 2038… Die einst stolze Stadt liegt in Trümmern. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Dämonen – Kreaturen aus unseren schlimmsten Albträumen – beherrschen die zerstörten Straßen der Stadt. Verborgen im Schutz der U-Bahnschächte führt der Rest der Bevölkerung einen verzweifelten Krieg gegen die Apokalypse….

 

Erster Eindruck:

Hellgate London – Der Comic zum Game ist, wie der Name schon vermuten lässt, das Graphic Novel zum gleichnamigen PC-Actionrollenspiel, das im November 2007 bei den Flagship Studios erschienen ist. Die Comicreihe wurde in den USA bereits im Juni 2007 von Dark Horse Comics veröffentlicht. Die deutsche Variante fand jüngst durch Panini Comics ihren Weg in die Läden.

Das Hochglanz-Cover aus der Feder Aleksi Briclors zeigt die drei Protagonisten der Geschichte und sieht einfach klasse dabei aus, während es auf einen ebenso tollen Inhalt hoffen lässt.

Ein erstes schnelles Durchblättern des Graphic Novels schmälert diese Hoffnung nicht, denn auch der Inhalt macht einen guten Eindruck.

 

Die Story: (Vorsicht Spoiler!)

Die Geschichte beginnt im London des Jahres 2020. Leute verschwinden jeden Tag spurlos, darunter auch Jessica, die Enkelin des Innenminister Sumerisle. Dieser legt sofort sein Amt nieder, um nach der Kleinen zu suchen. Agentin Lyra vom MI5 soll Sumerisle beschützen und letztendlich rettet sie auch seine Enkelin vor widerwärtigen Dämonen. Doch das war nur der Auftakt. Sumerisle erklärt, dass er der Anführer des geheimen Templerordens ist, der sich dem Kampf gegen diese Dämonen verschrieben hat und schickt die beiden zu einer geheimen Basis unterhalb der Stadt. Bei ihrer Rückkehr ins Zentrum Londons ist dort die Hölle losgebrochen und Heerscharen von Dämonen nehmen die glorreiche Stadt auseinander. Die wenigen Überlebenden flüchten in die U-Bahnschächte der Stadt. Sumerisle lässt sein Leben bei der Verteidigung der Flüchtigen.

Zeitsprung. 18 Jahre später gehört Commander Jessica Sumerisle zur Spitze des Templerordens. Als ein Wissenschaftler eine Geheimschrift in einem alten Buch entdeckt, müssen die Templer ein Bündnis mit anderen Fraktionen eingehen, die auf ihre Art gegen die Dämonen antreten - die Kabalisten und die Dämonenjäger. Die Prophezeiung spricht von drei speziellen Kriegern, jeder aus einer Fraktion, die ein besonderes Artefakt aus dem antiken London bergen können, um die Dämonen wieder durch das Höllentor zurückzuschicken. Commander Sumerisle, die Kabalistin Seeker Crowe und der Dämonenjäger Captain Saul Petrus machen sich auf den Weg in die Tiefen Londons, um nach dem Artefakt zu suchen und vergessen dabei die Abneigungen, die eigentlich zwischen ihren Fraktionen herrschen… es gilt die Menschheit zu retten.

 

Qualität & Übersetzung:

Die Story wurde von Ian Edginton in das Comic-Format gebracht und der Autor hat dabei seine Sache wirklich gut gemacht, denn die Geschichte ist spannend und actionreich erzählt. Natürlich fehlt es ihr auch nicht an Brutalität und Blutrünstigkeit, aber alles andere würde bei einer solchen Story auch fehl am Platze sein. Die Zeichnungen stammen aus der Feder Steve Pughs und passen hervorragend zum düsteren Endzeit-Szenario. Die Zeichnungen haben einen sehr gehaltvollen Stil und auch die Charaktere und die Proportionen ihrer Gliedmaßen wirken plastisch und korrekt, allerdings mit der einen oder anderen Ausnahme, bei der der Zeichner anscheinend nicht ganz bei der Sache war. Dennoch kann man sagen, dass die Illustrationen generell sehr gut gelungen sind und ihren Teil zur Güte des Comics beitragen. Abgerundet wird das Ganze durch eine interessant gestaltete Anordnung der einzelnen Illustrationen – ein Stilmittel, das sehr wichtig bei der Inszenierung von Graphic Novels ist.

 

Die Übersetzung durch Panini ist auch dieses mal wieder gut gelungen. Klar kann man sagen, dass ein Comic auch nicht so viel Übersetzungsarbeit bedeutet, aber die kurze und knappe Erzählform eines Comics auch vernünftig herüberzubringen, ist gar nicht mal so leicht. Auf jeden Fall haben die Übersetzer ihre Sache gut gemacht und auch das Korrektorat ist gut geworden. Mir ist nur ein doppeltes Wort aufgefallen.

 

Fazit:

Das Hellgate London Graphic Novel ist ein wirklich gutes Stück Comic und weiß zu gefallen. Die Qualität der Story und der Illustrationen bewegen sich auf hohem Niveau und dasgesamte Graphic Novel ist spannend, actionreich und brutal – ganz passend für ein solches Endzeit-Szenario, wie Hellgate London es bietet.

Abgerundet wird der Comic durch ein tolles Cover und eine eindrucksvolle gestalterische Aufmachung und einer guten Übersetzung. Jene Comic-Fans, die Endzeit- und Action-Spektakel mögen, sollten hier zugreifen. Und auch jene, die das PC-Spiel mögen, sollten einen Blick oder zwei riskieren.