Links zur Rezension JudasgiftDas „Judasgift“ ist der zweite Teil der Trilogie Scott McBains um die drei Unheil bringenden Silberlinge des Judas. Schon in seinem Roman „Judasfluch“ waren sie thematisiert worden. Aber die Lektüre des ersten Bandes ist nicht notwendig, da sie nur bedingt zusammenhängen und man auch ohne das Wissen den aktuellen Band lesen kann.
Urplötzlich bricht Papst Johannes XXV. in seiner Bibliothek zusammen und fällt ins Koma. Der ärztliche Berater des heiligen Vaters, Dr. Emiliani, diagnostiziert einen Herzinfarkt. Doch ihm kommen Zweifel, als er vom Mönch Gregor mysteriöse Hinweise auf ein gefährliches Gift erhält. Das Gift kann nach wenigen Tagen nicht mehr nachgewiesen werden und so besteht der Verdacht, dass der Papst Opfer eines Anschlages geworden ist. Dr. Emilani sucht bei einem alten Freund des Papstes Rat. Kardinal Benelli lebt schon seit Jahren zurückgezogen in einem Kloster außerhalb Roms und gemeinsam beginnen sie damit, eine Verschwörung aufzudecken, die die heilige römische Kirche bedroht und in der auch die italienische Mafia verwickelt sein soll. Der Kardinal befürchtet, dass ein weiterer Silberling des Judas zurück in die Welt gekehrt ist und sein Unwesen treibt. Als der Papst stirbt und auch Dr. Emiliani ermordert wird, muss Benelli ganz allein den Kampf gegen die Mächte des Bösen aufnehmen.
Der Autor Scoot McBain vermischt hier unterschiedliche Ansätze und es tauchen auch viele unterschiedliche Protagonisten auf, die ihre eigenen Handlungsstränge haben. So steht nicht nur eine Person in Mittelpunkt des Romans, sondern es wechselt und zunächst hat man den Eindruck, dass der Doktor eine wichtige Rolle spielt, doch ihn ereilt dasselbe Schicksal, welches auch den Papst trifft. Immer mehr rückt Kardinal Benelli ins Zentrum des Geschehens. Vielleicht ist der Wechsel der Personen auch der Grund, warum man mit keiner richtig warm wird und so schon ein Teil der Faszination fehlt. Die Handlung leidet aber unter dem stark fantastischen Ansatz. Zunächst beginnt es recht spannend und man erwartet einen typischen Vatikanthriller. Doch im Laufe der Handlung wird es doch sehr abstrus. Da sind die Astralreisen noch das Normalste.
Fazit: Unter'm Strich bleibt ein durchschnittlicher Roman, der gerade in der Mitte wirklich zäh ist und durch den man sich durchkämpfen muss. Am Ende hat man einige Fragen geklärt, doch es bleiben noch andere offene Punkte. Das ist auch wenig verwunderlich, schließlich gibt es noch eine Münze, die im Umlauf ist, und somit auch eine Geschichte, die erzählt werden kann.
|
||||||||||||||||