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Igels - Das Kartenspiel
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 12.01.2008
Autor:Mario Coopmann
Typ:Kartenspiel
VerlagPegasus Press
ISBN/ASIN:3937826343
Inhalt:168 Spielkarten, 1 Spielregel, 1 Spielstein
Sprache:Deutsch

Igels

Lang ist es her, dass jedes Tier in den schier unendlichen Wäldern noch genügend Futter gefunden hat, ohne sich groß anstrengen zu müssen … Heute müssen sie ihre Konkurrenten ausstechen – mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln.

 

„Igels“ ist ein weiteres lustiges Kartenspiel von Mario Coopmann aus dem Hause Pegasus. Auf den ersten Blick besticht es durch sehr witzige Zeichnungen und Ideen um die verschiedenen Tiere, die auch in unseren Regionen ansässig sind.

 

Die Spieler schlüpfen wahlweise in die Rolle der Igel, Eichhörnchen, Hasen oder Mäuse und haben dann nur ein Ziel: Die letzten Futtervorräte zu erwischen, was durch Bündnisse, Listen und Gewalt zu erreichen ist. Zu Beginn des Spiels wählt jeder Spieler eine Tiergruppe, von der ein Charakter aufgedeckt wird, während die restlichen Charaktere seiner Bande auf einen Stapel gepackt werden und erst im späteren Spielverlauf zur Verfügung stehen.

Sowohl die Futterkarten, als auch die Kampfkarten werden als zwei verdeckte Stapel in Reichweite platziert. Auf einer Anzahl Kampfkarten befinden sich bestimmte Stärkeboni oder auch Ereignistexte, die Kampfboni geben. Dabei sind die Ereigniskarten frei spielbar, sofern sie in den Kontext passen und sich dadurch sinnige Aktionen durchführen lassen.

Logischerweise ist auch dieses Spiel in Runden gegliedert. Ein Spieler beginnt damit, seinen Frontkämpfer zu bestimmen und auszulegen. Seine Gegenspieler tun es ihm anschließend reihum gleich und wählen ebenfalls ihre Anführer oder aber passen, um ihre Einsatztruppe in dieser Runde zu schonen. Im weiteren Verlauf werden zusätzliche Kämpfer zur Unterstützung eingesetzt und zuletzt werden etwaige Unterstützungskarten zur eigenen Truppe ausgelegt. Nachdem alle Karten aufgedeckt wurden, werden die Kampfwerte der einzelnen Kampftruppen ermittelt und die Ereignisse ausgewertet. Danach sollte in der Regel ein Sieger feststehen, der 2 Futterkarten aus dem Wald nehmen darf. Anschließend geht es in die nächste Runde, in der aber diejenigen Tiere, die in der vorigen Runde gekämpft haben, nicht mitkämpfen dürfen, sondern sich ausruhen müssen.

Diese Kampfrunden werden solange weitergeführt, bis alle Futterkarten erbeutet wurden. Danach wird anhand der auf den Futterkarten aufgedruckten Nahrungspunkte der endgültige Sieger bestimmt.

 

Das Spielprinzip erscheint einfach und das ist es auch, denn das Spiel legt wert auf Schnelligkeit und Spaß. Und der kommt hier nicht zu kurz. Allein die Illustrationen sind einfach grandios und fast ausschließlich zum Schreien, was aber nicht nur an den Zeichnungen allein liegt, sondern auch an den lustigen Kommentaren bzw. Texten und Namen der Karten. Egal ob der schwule Bär Bernd oder das Ninja-Eichhörnchen, die Namen der Kämpfer und der Verbündeten sind einfach klasse erdacht und auch die möglichen Fallen und fiesen Tricks sind nicht ohne. Da gibt es die Bärenfalle oder die stark befahrene Waldstraße, über die der Spieler seine Gegner locken kann. Oder aber er übergießt sein Gegenüber mit Altöl oder er malträtiert ihn mit der zermanschenden Schwanzpeitsche. Möglichkeiten gibt es genauso fiese wie viele und wie oben schon gesagt, sind sie auch noch wirklich stilvoll gezeichnet.

Strategisch wird das Spiel dabei durch die Vielzahl an Modifikationsmöglichkeiten, die sich durch die verschiedenen Karten ergeben. Allerdings muss man auch erst einmal durch die teilweise recht langen, wenn auch witzigen Texte durchsteigen und diese sich merken, weswegen das Spiel auch erst mit weiteren Spielrunden richtig Spaß macht.

 

Fazit:

Igels ist ein wirklich tolles und kurzweiliges Kartenspiel, das seine Anleihen bei Munchkin und Co. allerdings auch nicht verleugnen kann, was aber auch nicht schlimm ist, denn Igels hat seinen eigenen Charme und seinen eigenen Stil, der durch die aberwitzigen Illustrationen und die teilweise herzhaft fiesen Texte gebildet wird.

Das Spielprinzip ist dabei recht einfach und schnell erlernt, auch wenn man sich erst einmal durch die teilweise langen Texte wühlen muss. Gerade wenn die Spieler ihre tierischen Rollen dabei richtig ausspielen, wird Igels besonders witzig, denn nichts geht hier über die gehässig fiesen Kuscheltieren, die ihren Futterneidern das Fell über die Ohren ziehen wollen. Diejenigen, die Spiele wie „Munchkin“ oder „Kleine Helden“ mögen, werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Spieler, die weniger auf kampflastige Kartenspiele stehen, sollten aber ihre Finger davon lassen.