Die Tote im KellerHelene Tursten schickt ihre Kriminalinspektorin Irene Huss in einen neuen Fall. Die Leiche eines Mädchens wird in einem alten Göteborger Erdkeller gefunden. Sie wurde offensichtlich über eine längere Zeit gefangen gehalten, von ihren Peinigern missbraucht und am Ende brutal ermordet. Aber keiner scheint die Tote vermisst zu haben. Irene Huss führen die Ermittlungen ins Rotlichtmilieu. Mit der Hilfe einer Kollegin vom Dezernat für Menschenhandel kommt sie dem Kopf eines internationalen Mädchenhändlerrings auf die Spur. Diese führt nach Teneriffa, und so reist die Inspektorin auf die kanarische Insel. Langsam offenbaren sich ihr und auch dem Leser immer mehr die Hintergründe dieses schmutzigen Geschäfts, und dabei gerät sie selbst in große Gefahr.
Helene Tursten liefert einmal mehr den etwas anderen Schweden-Krimi. Wer wie ich eigentlich Schweden nur aus den düsteren und depressiven Henning Mankell / Wallander Krimis kennt, lernt in dieser Reihe das andere Schweden kennen und vielleicht auch lieben. In ihrem insgesamt siebten Fall muss die Kriminalinspektorin einen sehr grausamen Fall aufklären. Wer leichte Kost erwartet hat, wird enttäuscht werden. Die Autorin schildert die Brutalität offen und genau so, wie sie ist. Dabei überzieht sie das Maß nicht, sondern verdeutlicht nur die Grausamkeit der Tat. Dazu verwendet sie eine sehr gute Sprache und ihr gelingt es, einen relativ spannenden Roman zu schreiben. Wie bei vielen Serien habe ich auch bei diesem Band das Gefühl, einen Freund oder Bekannten wieder zu treffen, den ich lange nicht getroffen habe. Dieses Gefühl, dass ich am häufigsten bei Ian Rankins „John Rebus“ oder Donna Leons „Brunetti“ habe, hatte ich auch beim Lesen dieses Buches. Gerade die Rahmenhandlung um die Inspektorin ist es, die diesen Roman von einem gewöhnlichen Krimiroman abhebt.
Laut Verlag wird es demnächst eine Verfilmung der Reihe in der ARD zu sehen geben, die insgesamt aus sechs Teilen bestehen wird.
Fazit: Die Tote im Keller ist spannend und an manchen Stellen leider etwas zu grausam. Wie immer ist es die Rahmenhandlung, die diesen Roman von der breiten Masse abhebt und zu einem guten Buch werden lässt. Für Freunde des Schwedenkrimis sind Helene Tursten und ihre Kommissarin eine echte Alternative zu Mankells Wallander.
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