Links zur Rezension Tochter des DrachenMechwarrior Dark Age ist die derzeit aktuelle Timeline im Battletech-Universum. Im Jahr 2750 hatte sich die Menschheit hunderte von Lichtjahre weit ins Universum ausgebreitet, zwischen den Sternen reisten sie mit Sprungschiffen, die mit einem Mal 30 Lichtjahre weit springen konnten. Ein goldenes Zeitalter mit bahnbrechenden Fortschritten in allen Bereichen der Wissenschaft. Vereint waren die Menschen in einem Sternenbund, dessen Geschicke von der Erde aus geleitet wurden. Doch wie nicht anders zu erwarten war, sollte dieser Frieden nicht von langer Dauer sein. Der Herrscher des Sternenbundes wurde ermordet und ein Bürgerkrieg brach aus. Einer der Generäle des Sternenbundes versammelte loyale Truppen um sich und brachte Frieden durch Krieg. Nachdem der Bürgerkrieg beendet war, verschwand General Kerensky mitsamt seinen Truppen in den Tiefen des Alls. Kurz nachdem er verschwunden war, brachen wieder und wieder Kriege zwischen den sich neu entstandenen Sternenreichen aus, genannt die Nachfolge-Kriege, derer es 4 gab. Während dieser Kriege schaffte es die Menschheit, sich fast zurück in die Steinzeit zu bomben. Das Wissen um die Produktion der Sprungschiffe war fast völlig verloren, gleiches galt für die Produktion der Namensgeber des Settings: die Battlemechs, gewaltige Kampfroboter von bis zu 100 Tonnen Gewicht, mit genug Feuerkraft, um ganze konventionelle Panzerkompanien einzuäschern.
Kurz nach Beginn des Jahres 3000 und kurz nach dem Ende des 4. Nachfolge-Krieges tauchten am Rande der Inneren Sphäre (des von Menschen bewohnten Raums) unbekannte Truppen mit völlig überlegener Technologie auf. Wie sich nach kurzer Zeit herausstellte, waren dies die Nachfahren von Kerenskys Truppen, die eine Kriegergesellschaft gegründet hatten und nun über die Innere Sphäre herfielen.
Als dann nach langem Krieg ein brüchiger Frieden herrschte, ging der ursprüngliche Produzent der Battletech-Reihe pleite, wurde aufgekauft und das neue Unternehmen machte einen „sauberen“ Schnitt mit dem bisher Geschehenen.
Es gab einen Zeitsprung von 70 Jahren, in denen eine religiöse Splittergruppierung des allgegenwärtigen Kommunikationsunternehmens ComStar (das ein Monopol über die sogenannten HPG-Generatoren besaß, die einzige Möglichkeit der Überlichtschnellen Kommunikation), genannt Blakes Wort, die Kommunikation zusammenbrechen ließ und einen Kreuzzug startete gegen alle, die nicht ihrer Meinung waren. Im Zuge dessen schaffte es eine Person namens Devlin Stone, ein neues Reich in der Mitte der Inneren Sphäre auszurufen, die Republik, deren Herrschaftssitz sich auf Terra befand. Irgendwie schaffte es Devlin Stone alle anderen Natrionen (ja, auch die Kriegergesellschaften der Clans, den Nachkommen von Kerenskys Armee, für die Kampf und Krieg und der Tod darin das schönste überhaupt sind…) dazu zu überreden, allgemeine Abrüstung zu betreiben. Diese Republik bestand 30 Jahre und dann brach erneut die Kommunikation zusammen.
Hier beginnt die Zeitrechnung von Mechwarrior Dark Age.
Die Teile der Republik, vollständiges Multikulti, beginnen, über sich selbst herzufallen, und schwören teilweise zu den umliegenden Sternenreichen (zu denen der Großteil aller Welten der Republik ehemals gehörte) Gefolgschaft. Der hier vorliegende Roman erhellt ein wenig die Geschichte einer dieser Personen, die die Republik derzeit zerfleischen: Katana Tomark, eine Nachfahrin von Bewohnern des Draconis-Kombinates (einem Sternenreich, das stark japanisch angehaucht ist). Sie erobert mit ihren Truppen Welt um Welt im Namen des Koordinators (des absolutistischen Herrschers des Kombinates), doch dieser lehnt ihr Geschenk weder ab, noch akzeptiert er es.
Fazit: Der Roman war stellenweise recht mühselig zu lesen, viele Doppel- und Dreifachagenten, die mal für diese, dann für jene Partei arbeiten, Pläne innerhalb von Plänen: Teilweise schlicht und ergreifend verwirrend. Davon ab sind die Protagonisten relativ stereotyp, Katana Tomark ist der strahlende Paladin, voller Loyalität zum Koordinator, Sakamoto ist das Negativbeispiel eines Samurai, arrogant, gewalttätig, etc.. Nichtsdestotrotz kann der Roman trotz des seltsamen Zeitsprungs (der nach den Regeln des Tabletops, in denen die Truppenstärken der einzelnen Fraktionen detailliert dargestellt wurden, gar nicht hätte stattfinden können, weil Blakes Wort viel zu schwach war) für Dark Age durchaus überzeugen, nachdem man gelernt hat, die einzelnen Agenten (von denen es einige gibt, teils unter mehreren Namen) auseinander zu halten. Für eine bessere Bewertung ist die Story aber zu vorhersehbar, was durchaus auch an den stereotypen Protagonisten liegt, sie verhalten sich quasi immer wie man es von ihnen erwartet.
|
||||||||||||||||||||