Cosmo HillCosmo Hill, die Hauptfigur der neuen Romanreihe von Artemis-Fow-Erfinder Eoin Colfer, hatte bisher kein schönes Leben. Seine Eltern sind tot und als Sponsorenloser fristet er das Leben in einem Waisenhaus. Doch das ist wenig angenehm. Da diese Einrichtungen nicht vom Staat unterstützt werden und auch sonst wenig Mittel zur Verfügung haben, dienen ihre Bewohner als Testpersonen für die unterschiedlichsten neuen Produkte. So werden zum Beispiel unterschiedliche Deoroller ausprobiert und wie diese unter körperlicher Belastung denn nun auch helfen. So überleben nur wenige der Insassen, denn die Unterkunft ähnelt mehr einem Gefängnis mit Wächtern, diese Zeit und die Lebenserwartung betragen fünfzehn Jahre. Cosmo ist vierzehn Jahre alt und denkt immer öfter an Flucht. Bei einer Kollision des Heimbusses ergibt sich plötzlich die Möglichkeit. Zusammen mit seinem an ihn gefesselten Freund Ziplock türmen die beiden. Doch bei der Flucht über die Dächer stürzen die beiden ab und landen auf einem Generator. Ziplock stirbt sofort, doch Cosmo hat Glück. Aber plötzlich sieht er ein seltsames blaues Wesen auf seiner Brust sitzen. Ehe er sich näher damit beschäftigen kann, tauchen plötzlich drei Jugendliche auf. Sie verscheuchen das Wesen und ein nicht mal einen Meter großes Kind heilt Cosmo. Die drei nehmen den Flüchtigen mit in ihre Behausung, einem alten Lagerhaus. Dort erfährt Cosmo, dass die drei sich selbst als Supernaturalisten bezeichnen und im Kampf gegen die Parasiten, so nennen sie die blauen seltsamen Wesen, sind. Die Parasiten saugen bei Verletzten die Lebensenergie aus. Unter der Führung des besessenen Stefan machen sich nun Cosmo, Mona und Dito auf die Jagd.
Eoin Colfer, der mit Artemis Fowl für mich eine der interessantesten Figuren geschaffen hat, zeichnet eine düstere Welt, in der ein Menschenleben überhaupt nicht zählt. Die elternlosen Kinder sind ihren Wärtern und der Heimleitung vollkommen ausgeliefert und dienen als Versuchskaninchen. Cosmo gelingt auf abenteuerliche Weise die Flucht und kommt zum ersten Mal in die wirkliche Welt. Zusammen mit ihm wird sie dem Leser vorgestellt. Neben Cosmo gibt es drei weitere Hauptfiguren, die sehr gut ausgearbeitet sind und beschrieben werden. Stefan hat bei einem Unfall, an dem er in gewisser Weise Schuld hat, seine Mutter verloren. Gemeinsam wurden sie in einem Krankenwagen verarztet, doch seine Mutter starb und Stefan ist der Überzeugung, dass die Ursache der Parasit war, der auf ihrer Brust saß und sie aussaugte. Dito war damals im Krankenwagen und half Stefan. Als dieser von den Parasiten berichtete, schlossen die beiden sich zusammen. Dito ist nicht mal einen Meter groß und doch der Älteste in der Runde. Ein Genexperiment verschuldete seine Kleinwüchsigkeit und sorgte für eine besondere Gabe. Die letzte im Bunde ist Mona. Sie ist in einem der Ghettos groß geworden und verfügt ebenfalls über die Gabe, die Parasiten zu sehen, denn sie sind nicht für alle zu erkennen.
Fazit: Eoin Colfer gelingt es, eine fesselnde Geschichte zu erzählen, die nicht nur für Jugendliche geeignet ist. Dabei steht die Charakterzeichnung im Vordergrund. Die vier Figuren sind sehr gut beschrieben, die Handlung ist interessant mit einigen überraschenden Wendungen und die Welt ist gut beschrieben. Sie hat einige lustige Einzelheiten, die man schon aus den Büchern mit Artemis Fowl in ähnlicher Art kennt.
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