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The Rage
Bewertung:
(4.6)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.04.2008
Autor:Edward Douglas
Typ:Film Soundtrack
VerlagMidnight Syndicate
ISBN/ASIN:ASIN: 8907635952
Inhalt:1 CD, 1 Booklet im Jewel Case
Sprache:Englisch

The Rage

Der Name Midnight Syndicate ist sicherlich schon seit vielen Jahren ein Begriff in der weltweiten Rollenspielszene, denn Ed Douglas und Gavin Goszka haben bereits zahlreiche musikalische Rollenspiel- und Horrorproduktion komponiert und veröffentlicht. Dazu gehörte auch der offizielle Dungeons-&-Dragons-Soundtrack, aber ihr Spezialgebiet ist ohne Zweifel der Horror- und Gruselbereich mit großer Anlehnung an Lovecrafts Cthulhu.

Nach einer längeren Ruhephase, in der es keine großen neuen Veröffentlichungen gab, ist nun jüngst ihr neuestes Projekt erschienen – der offizielle Soundtrack zu Robert Kurtzmans neuestem Horrorfilm „The Rage“.

 

Inhalt:

Kurz was zur Story des Films. Ein Wissenschaftler hat die ultimative Heilung für Krebs entwickelt, doch die Pharmaindustrie will dieses Mittel nicht veröffentlichen, denn wenn Krankheiten geheilt sind, verdienen sie nichts mehr. Der Wissenschaftler ist sauer und entwickelt ein Serum, dass die Menschen mutieren und zu einer Art Zombie werden lässt. Das Gemetzel geht los, im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Großteil des Films soll reines Gesplatter sein, gut, Robert Kurtzman (Wishmaster) kennt sich auf dem Gebiet aus.

 

Der Soundtrack:

Logischerweise läuft der Soundtrack parallel zur Geschichte des Films, denn es handelt sich bei dem Soundtrack (OST) um die tatsächliche Untermalung des Filmes und nicht einfach um ein Beiwerk.

Es befinden sich 19 Tracks auf dem Langspieler, die alle instrumentaler Natur sind. Ganz typisch für Midnight Syndicate, denn Gesang findet man generell nur selten in ihren Kompositionen, wenn überhaupt nur leichte Chöre.

Ich war ehrlich gesagt ein wenig skeptisch, als ich hörte, dass MS einen Soundtrack zu einem Horrorfilm produzierten. Keine Frage, ihre eigenständigen und „inoffiziellen“ Horrorsoundtracks sind durchweg wirklich klasse und ich mag sie alle, doch hier gab es eben auch keine Vorgaben wie die, die der Film mit sich bringt. Doch meine Zweifel wurden bereits mit dem ersten Track Theme from „The Rage“ beiseitegeschoben, denn nach den ersten Klängen, die aus den Lautsprechern dröhnten, fühlte ich mich heimisch bei Midnight Syndicate, denn der Sound ist unverkennbar von ihnen.

Das heißt aber nicht, dass Ed Douglas, welcher den Soundtrack komponiert hat, einfach alte Schemata aufgegriffen hätte – nein, definitiv nicht – zwar merkt man den Einfluss früherer MS-Werke durchaus, aber Ed Douglas hat es gekonnt geschafft, einen unverkennbaren Soundtrack-Flair auf dieser Scheibe hinzubekommen. Beängstigende Klänge und düster wirkende Instrumente geben sich hier die Hand und erzeugen ein beklemmendes Gefühl der Angst, wie sie passender nicht für einen Horrorfilm-Soundtrack sein könnten. Einige der Tracks heben sich dabei deutlich vom eigentlichen MS-Stil ab, während andere Titel – wie beispielsweise Dr. V’s Theme – ganz unverkennbar von einer der vorigen Midnight-Syndicate-Scheiben stammen könnte.

 

Abgerundet wird die CD durch eine ansprechende Coveroptik, die an das Filmplakat angelehnt ist und eine grün-giftige Spritze zeigt, in der ein Zombiekopf zu sehen ist.

Im Inneren gibt es das Impressum, die Trackliste und ein paar Fotos aus dem Film, von denen eines den Hauptdarsteller Andrew Divoff (ein bekanntes Gesicht, denn er ist einer der Schauspieler, die man schon in hundert Filmen als Bösewicht oder Nebendarsteller gesehen hat) zeigt, der den verrückten Wissenschaftler Dr. V spielt.

 

Rollenspieltauglichkeit?

Kurz und knapp. Ja, sie ist durchaus vorhanden, und zwar mehr als bei vielen andern instrumentalen Filmsoundtracks, die aber dennoch als rollenspieltauglich durchgehen. Natürlich ist „The Rage“ dabei sehr spezifisch, denn ähnlich wie die meisten vorigen Werke von MS schlägt auch diese CD in die Kategorie düster, gruselig und unheimlich. Aus diesem Grund ist der Soundtrack vor allem für Horror-Rollenspiele (Cthulhu, Vampire etc.) verwendbar, aber ich kann mir auch viele der Tracks bei einem Fantasy-Dungeoncrawling als Hintergrundmusik sehr gut vorstellen. Auf jeden Fall bietet „The Rage“ ein breit gefächertes Spektrum an Verwendbarkeit in dem einen oder dem anderen Rollenspiel.

 

Fazit:

Der “The Rage“-Soundtrack ist ganz typisch eine Midnight-Syndicate-Produktion, dann aber auch wieder nicht, denn Ed Douglas hat es bei dieser CD geschafft, eine echte Gratwanderung hinzulegen. Auf der einen Seite steht der wirklich erstklassige Stil von Midnight Syndicate, den man zuvor schon in zahlreichen „inoffiziellen“ Soundtracks der beiden Komponisten hören konnte, auf der anderen Seite findet sich ein Stil, der auf einen Horrorfilm-Soundtrack passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Beide Varianten gehen dabei eine Symbiose ein und verschmelzen zu einem extrem gruselig-düsteren, aber auch spannenden und wohlklingenden Hörgenuss. Dennoch fühlt sich jeder Hörer, der vorige Werke von MS kennt, sofort heimisch, denn „The Rage“ klingt einfach unverkennbar nach Midnight Syndicate und erschafft beim Zuhören (am besten lautstark über gute Kopfhörer) eine düster beklemmende Atmosphäre, die in Mark und Bein geht. Ein grandioses Machwerk musikalischer Komposition. Fehlt nur noch eine 5.1-Version. Kauf- und Hörempfehlung!