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Supernatural 1 - Die Dämonenjäger
Bewertung:
(1.9)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.04.2008
Autor:Jake Wesson
Typ:Roman Horror / Thriller
Verlagvgs / Egmont
ISBN/ASIN:978-3-8025-3625-0
Inhalt:318 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Übernatürlich...

“Als ich Dad damals sagte, dass ich Angst vor dem Ding in meinem Wandschrank habe, weißt du, was er da gemacht hat? Er hat mir eine 45er gegeben!

Und? Was hätte er denn sonst tun sollen?“

 

Romane zu beliebten und gutlaufenden TV-Serien gibt es en masse, so ist es nicht verwunderlich, dass auch zu der düster-gruseligen Dämonenjäger-Serie „Supernatural“ – die in den USA mittlerweile recht erfolgreich in der dritten Staffel läuft – Romane publiziert werden.

Der vgs-Verlag hat mittlerweile drei dieser Romane in der deutschen Sprache veröffentlicht. Der vorliegende Band ist der erste der Reihe und basiert direkt auf einigen Folgen der Serie, während die beiden Folgebände neue Geschichten aufweisen.

 

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!!)

Dean und Sam Winchester sind recht ungleiche Brüder, die quasi mit den Dämonen und Monstern, die in der Dunkelheit unserer alltäglichen Welt leben, aufgewachsen sind. Ihre Mutter verbrannte auf mysteriöse Weise, als Sam noch ein Baby war, und seither leben die beiden mit ihrem Vater hier und da. Dean kümmert sich um seinen jüngeren Bruder und erzieht ihn quasi, während der Vater auf Dämonenjagd ist. Doch das ist alles Vorgeplänkel, denn die eigentliche Geschichte der Serie und auch die des vorliegenden Romans beginnt, als Dean und Sam in ihren Twens sind und John (der Vater) von einer Jagd nicht wieder heimkommt und die beiden Jungs ihn suchen gehen.

Der erste Band umfasst die Geschichten der ersten vier Serienfolgen (1. Staffel), die locker miteinander verknüpft werden.

Die vier Episoden heißen dementsprechend auch „Pilot“, „Wendigo“, „Dead in the Water“ und „Phantom Traveller“, ganz so wie die Originalfolgen.

In „Pilot“ wird der Leser nach und nach in den generellen Plot der Serie eingeführt. Der Roman beginnt mit den Geschehnissen vor 22 Jahren, als die Mutter der beiden Brüder ums Leben kommt. Nach einem Zeitsprung befinden wir uns in der Gegenwart, wo Sam und Dean sich auf die Jagd nach einer männermordenden Geisterfrau machen.

In „Wendigo“ jagen die beiden Brüder ein menschenfressendes Monster in den Wäldern von Colorado, während sie in „Dead in the Water“ wieder auf eine Geisterfrau treffen, die Rache sucht.

In „Phantom Traveller“ wird die eigentliche Geschichte im Hintergrund – nämlich die Suche nach dem Vater – wieder aufgegriffen, während eine schwarze Nebelwolke, die ein Dämon ist, die Kontrolle über Menschen übernimmt. Dieser Dämon wird später noch recht wichtig für den Plot.

 

Qualität & Stil

Nun ja, als begeisterter Zuschauer der TV-Serie hinterlässt der erste Roman eigentlich nur einen schlechten Geschmack, gerade weil die Geschichte exakt der der ersten vier Episoden entspricht und sie quasi 1:1 übernommen wurde. Dabei ist der Schreibstil von Jake Wesson nicht einmal so gut, dass noch irgendwo große Spannung erzeugt wird, was aber auch wahrscheinlich etwas damit zu tun hat, dass ich die Geschichte einfach kenne und die Ereignisse immer mit den tatsächlichen Inhalten aus der Serie vergleiche und da hat die TV-Version ganz klar die Nase vorn, denn vom visuellen Aspekt und von der Spannungskurve her ist die Serie absolute Klasse.

Leider kommt diese Spannung im vorliegenden Buch einfach nicht richtig auf, auch wenn man sich vielleicht die Szenen aus der Serie dabei vorstellt. Die eigentliche Idee zur Serie von Eric Kripke, die eben die Grundlage bildet, ist grandios und wird in den Romanen durchaus wiedergegeben, aber irgendwie fehlt einfach etwas. Die Charaktere wirken eher oberflächlich und man vermisst den Coolness-Faktor, der in der Serie ständig zugegen ist. Diejenigen, die die Serie kennen, werden wissen was ich meine – nämlich die grandiose Hardrockmusik. Zugegebenermaßen lässt sich diese in einem Buch nun mal nicht umsetzen.

 

 

Fazit:

Selbst mit viel Wohlwollen kann man den ersten Supernatural-Band wirklich nicht als gutes Buch bezeichnen. Zwar wird die Story um die beiden dämonenjagenden Brüder originalgetreu wiedergegeben, aber die Spannung und der „Coolness-Faktor“ der TV-Serie kommt einfach nicht rüber. Das liegt zum einen sicherlich am geschriebenen Format, zum anderen aber auch ganz klar am Schreibstil des Autors, der mich überhaupt nicht überzeugen konnte. Ein weiterer großer Nachteil des ersten Bandes ist auch die Tatsache, dass eben genau die ersten vier Episoden der Serie einfach in Schriftform gebracht worden sind und es nichts Neues gibt, wenn man die Serie selbst gesehen hat (das ändert sich übrigens mit dem zweiten und dritten Roman). Gerade wegen der identischen Story vergleicht man automatisch den Roman mit den Episoden und da verliert der Roman einfach haushoch, denn ihm fehlen einfach die Dinge, die die Serie erstklassig machen: die hervorragenden visuellen Effekte, die spannend in Szene gesetzten Geschichten, die lässigen Sprüche, der coole 69er Chevy Impala und die extrem coole Hardrock-Musik. Wirklich nur was für absolut hart gesottene Fans.