Links zur Rezension SchamanenbrückeHauptfigur und Namensgeber des Zyklus ist Nevare Burvelle. Aus seiner Sicht wird die Handlung geschildert. Als zweites Kind eines Adeligen bleibt ihm nur der Weg in die Armee - und von seiner Ausbildung handelt auch ein großer Teil des Buches. Die Handlung spielt in einer Welt, die dem Amerika des achtzehnten Jahrhunderts ähnelt. Zwei große Probleme gibt es im Königreich Geria. Zum einen schwelt ein innerer Konflikt zwischen dem alten Adel und dem neuen Adel, zum anderen gibt es Probleme mit einem Naturvolk.
Aber der Leser verfolgt die jugendlichen Jahre des Protagonisten. Nach den behüteten Jahren im elterlichen Haus, in denen er auf seine Zukunft vorbereitet wird, geht es an seinem achtzehnten Geburtstag in die Kavalla Akademie in die Hauptstadt Alt-Thares. Nun beginnt - wie man das so nennt - der Ernst des Lebens. Nevare, der dem neuen Adel angehört, ist nun den Schikanen der Kadetten ausgesetzt, die dem alten Adel angehören und in ihm einen Emporkömmling sehen. Keiner ahnt, dass Nevare von einem magischen Wesen besessen ist. Dieses will die Niederlage des Volkes der Fleck rächen und lässt eine tödliche Seuche in der Hauptstadt ausbrechen.
Nevare ist der Antiheld und dabei ist er nicht mal liebenswert. Er ist unentschlossen und hat Selbstzweifel. Zu allem muss er gezwungen werden. Aus eigenem Antrieb unternimmt er nichts, und auf keinen Fall will er den schwierigen Weg nehmen. Dabei denkt er immer an sich und lässt seine Freunde im Stich. Das Ganze wird aus der Ich-Perspektive erzählt und ist schon sehr anstrengend zu lesen. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, ihn laut anschreien zu wollen. Zum Glück ändert sich auf den letzten Seiten Nevares Einstellung und Persönlichkeit. Gerade dieses Ende ist es, das Hoffnung macht auf den nächsten Teil. Die vorherigen Seiten plätschern so dahin, und man hätte gut mehrere hundert Seiten sparen können, ohne dass etwas vermisst würde.
Das einzig Interessante an dem Roman ist die Welt. So ist der technologische Standard im Vergleich zu den gängigen Fantasywelten wesentlich weiter. Es gibt Schusswaffen und andere technische Errungenschaften, aber auch Magie. Und so haben wir eine interessante Mischung.
Fazit: Leider hebt auch der gute Hintergrund den Roman nicht über ein Niveau, das bestenfalls als Durchschnitt zu bezeichnen ist. Dabei gibt es viele interessante Ansätze, die aber von dem einfältigen Protagonisten nicht genutzt werden. Lediglich zum Schluss wird es besser, und es besteht die kleine Hoffnung, dass der zweite Band besser wird.
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