Die Idee hinter diesem Produkt ist, zwei Magic-Spielern jeweils ein direkt spielbares und durchaus interessantes Deck an die Hand zu geben. Man braucht also keine weiteren Karten, die beiden Decks sind aufeinander bzw. gegeneinander so abgestimmt, dass beide Seiten eine faire Chance auf den Sieg haben. Das Set ist wunderbar geeignet, um es mit in den Urlaub oder in die Schule/Universität zu nehmen. Man braucht kaum Platz dafür, kann es also wunderbar in einer Tasche oder im Rucksack mitnehmen und gleich losspielen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Das Mitführen der ganzen Sammlung ist nicht nötig, und wenn an die Karten was drankommt, kann man - zumindest in der nächsten Zeit - 1:1 kostengünstig Ersatz anschaffen.

Ein zeitaufwändiges Sortieren und Umbauen der jeweiligen Decks, wie es sonst oft der Fall ist, entfällt. Wenn man Abwechslung möchte, tauscht man einfach die Seiten.

Für Gelegenheitsspieler - wie meine Freunde und mich - sind die Sets auf den ersten Blick vielversprechend, weil sie Karten aus älteren Blöcken enthalten, mit denen wir selbst noch gar nicht gespielt haben. Auch starke und seltene Karten haben ihren Weg ins Set gefunden. Mit vier Rare-Karten pro Themendeck (also acht im gesamten Set) bekommt man für sein Geld mehr seltene Karten als gewöhnlich. Das birgt natürlich auch einen gewissen Sammlerreiz. Ob das Set auch für Sammler interessant ist, hängt davon ab, welche Karten aus den letzten 6 Jahren noch in der Sammlung fehlen. Daneben haben einige Karten ein neues Artwork erhalten.

Die Kartenliste für beide Fraktionen sind im Internet einsehbar (siehe Links zur Rezi).

Die Schachtel des Sets ist zwar für das Auge ansprechender gestaltet als andere Produkte, aber eben doch sehr unpraktisch. Man kann von außen durch den Einsatz von transparentem Plastik schon etwas vom Inhalt erspähen. Dies scheint ein neues Ding der Designer von Wizards of the Coast zu sein. Man schaue sich nur die neuesten Starter Sets der Star Wars Miniature oder Dungeons & Dragons Miniature Spielen an. Auch dort werden die Figuren von außen sichtbar eingebunden, um den optischen Kaufanreiz zu vergrößern. Allerdings ist diese Box nicht sehr haltbar. Eine weitere optische Besonderheit beim Deck–Set ist seine Form. Diese ist schwer zu beschreiben. An den Aussenkanten ist die Schachtel höher und fällt Richtung Mitte deutlich ab. Man hat den Eindruck als würden zwei Dreiecke aneinander gehalten.

Mit der Schachtel braucht man sich aber nicht weiter zu beschäftigen: Diese wird wie bei so vielen Wizards-Produkten bei der Öffnung unrettbar beschädigt.

Man muss sich also nach anderen Unterbringungsmöglichkeiten für seine Spielmaterialien umsehen.

Wie nicht anders zu erwarten, befindet sich kein Regelheft im Set, auch keine Spielunterlage. Es sind Zwei Themendecks (pur Grün und pur Rot) mit jeweils 60 Karten enthalten, sazu kommen drei Token Karten (zwei grüne, eine rote) und ein doppelseitig bedruckter Strategieplaner: Auf der einen Seite befinden sich Hinweise, um die Elfen zu spielen, auf der anderen Seite das gleiche für die Goblins.

Leider sind die beiden Karten Decks zwar separat eingeschweißt und von außen zu sehen, nicht aber mit einer Pappschachtel versehen (wie sonst bei Magic-Themendecks üblich), so dass man sich gleich Gedanken um die Lagerung von 60 weiteren Karten pro Nase machen sollte.

Von den 120 Karten sind insgesamt etwas mehr als ein Drittel Standardländer (also nur rote und grüne). Dies kennt man aber aus den bisher erschienen Magic-Themendecks nicht anders. So dürfte dies keine böse Überraschung sein. Insgesamt sind acht Rare Karten (vier pro Deck) enthalten, was ein sehr hoher Wert für ein Themendeck ist.

Die Tatsache, dass keine Spielunterlage enthalten ist, ist nicht tragisch. Nur sollte man am besten zwei W20 mit sich führen, um den Punktestand beider Spieler festhalten zu können.

Anhand der Kartenmarkierungen kann man die Karten dem Duell-Set zuordnen, aber auch einzelne Karten in andere Deck-Konstruktionen einbinden, ohne Gefahr zu laufen, den Originalzustand nicht wiederherstellen zu können.

Der Spielablauf:

In den bisherigen Spielen hat sich gezeigt, dass beide Seiten eine gute Chance auf den Sieg haben. Allerdings ist es auch schon dazu gekommen, dass die eine Seite sehr schnell gewonnen hat. Wir haben immer ziemlich schnell gewusst, wer welche Farbe spielen wollte, haben dann aber auch einmal getauscht. Beide Seiten sind spielbar, aber sicherlich hat jeder Magic-Spieler seine individuellen Vorlieben. Da sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen, ob ein Set mit Grün und Rot den Vorlieben entspricht. Wir haben zuerst „frei Schnauze“ gespielt und dann versucht, auf die Ratschläge des enthaltenen Taktik-Blattes einzugehen. Eine nennenswerte Verschiebung der Ergebnisse ist uns dabei nicht aufgefallen, das mag aber bei „Profispielern“ anders aussehen als bei uns „Gelegenheitstätern“. Aber das Meiste wendet man ja instinktiv an: Die Goblins haben viele schwächere Kreaturenkarten, die man aber verhältnismäßig schnell ins Spiel bringen kann, während man sich als Elfenspieler dieser Angriffe lange genug erwehren muss, bis man seine eigenen „Heavy-Hitters“ ins Spiel bringen kann.

Da erfinden auch diese beiden Decks das Spiel mit den Farben nicht neu. Dennoch macht das Spiel mit den vorgefertigten Decks viel Spaß.

Es gibt einen netten Hintergrundartikel auf der Wizards-Homepage, der sich mit der Entwicklung und der Zusammensetzung der beiden Decks beschäftigt. Gerade für erfahrene Deck-Bauer (und solche die es werden wollen) ist die Lektüre dieses Artikels sicherlich interessant.

Wer einfach nur losspielen möchte, braucht den Artikel aber nicht unbedingt zu lesen. Das tut dem Spielspaß keinen Abbruch.

Das Duell Decks Set Elves vs. Goblins ist für Gelegenheitsspieler des Magic-Sammelkartenspiels sicherlich eine lohnende Investition, wenn man sich bewusst ist, was man da anschafft.

Es gibt einem Käufer zwei spielfertige 60-Karten Decks an die Hand, die auf eine Duell Situation gegeneinander abgestimmt sind - also genug Material für zwei Spieler.

Aufgrund des geringen Platzbedarfs sind die beiden Decks ideale Begleiter für Schule/Universität oder eine Urlaubsreise. Bis auf die üblichen Abzüge für die geringe Haltbarkeit der Schachtel, die auch nicht geeignet ist, sie zur Aufbewahrung und zum Transport der Decks zu nutzen, kann man dem Produkt als Nicht-Profi keine allzu großen Vorwürfe machen.

Ist man in Sachen Magic jedoch „etwas professioneller am Start“, sollte man sich genau überlegen, ob man dieses Produkt wirklich braucht und dazu auch mal die Inhaltslisten im Internet konsultieren. Allerdings haben zwei der acht enthaltenen Rare-Karten neues Artwork verpasst bekommen, so dass echte Sammler wohl auch um diese Anschaffung nicht herumkommen werden. Doch das muss jeder für sich entscheiden.

Ich vergebe solide 3,5 Punkte, schon aufgrund des Spielspasses den ich mit dem Produkt hatte.