Die 4th Edition steht vor der Tür und das merkt man definitiv an diesem letzten Eberronbuch. Die Optik ist deutlich an die neue Edition angelehnt und die Aufmachung der sowieso schon sehr gelungenen Eberronbücher wurde noch mal aufgepeppt.

Aber welchen Sinn hat das vorliegende Buch?

 

Inhalt:

Der Adventurer’s Guide (AGtE) bietet eigentlich nichts weiter als eine kurz angerissene Tour durch das die Eberron-Welt. Auf 64 Seiten werden alle wichtigen Grundthemen und Besonderheiten kurz ein- oder zweiseitig erklärt. Den Anfang machen hier grundlegende Elemente: die Welt im Gesamtbild, der Letzte Krieg, der technologische und der magische Aspekt sowie die verschiedenen Regionen, Länder und Städte. Weitergeführt werden die Themenbereiche dann mit Informationen über die verschiedenen Rassen, Drachenmalhäuser, Drachenmale, Religionen, Gilden, Organisationen und so weiter, wobei dies keine abschließende Aufzählung darstellt.

Jedem Thema wird dabei meistens eine Seite gewidmet – manchmal sind es auch zwei – die kurze und knappe Beschreibungstexte zum jeweiligen Thema aufweisen. Dabei sind sie optisch wie ein Werbeprospekt oder ein Reiseführer aufgemacht.

Die Informationstexte sind gut und geben einen kurzen Überblick über das jeweilige Thema, ohne zu tief zu gehen oder zu viel zu verraten, denn das Buch ist eben als „Guide“ für den Abenteurer ausgelegt.

 

Qualität etc. …

Außer Frage steht beim AGtE die Qualität der Optik. Wie zuvor erwähnt, ist das gesamte Buch mehr wie ein Reiseführer oder ein Prospekt aufgemacht und dementsprechend wirkt es sehr reißerisch. Äußerst exzellente Illustrationen – allerdings kaum welche, die man nicht schon aus vorigen Büchern kennt – zieren die 64 Seiten in einem generell sehr ansprechend gestaltetem Layout, welches zu einem Teil an die herkömmliche Eberron-Optik und zum anderen Teil an die 4E-Optik angelehnt ist.

Doch inhaltlich bietet das Buch eigentlich nichts wirklich Neues, eigentlich überhaupt nichts – zumal ein Buch in ähnlicher Form und mit einer ähnlichen Zielgruppe mit dem „Player’s Guide to Eberron“ bereits schon lange in der Eberron-Produktpalette existiert. Alle Themen, die im AGtE zu finden sind, wurden auch im PGtE bereits behandelt oder an einer anderen Stelle der Produktreihe.

Deswegen bleibt eigentlich nur anzunehmen, dass die Jungs von WotC mit diesem Buch tatsächlich nur eine Absicht haben: nämlich die Kunden und Eberron-Fans auf die neue Edition von D&D zu eichen und vielleicht einen Hinweis zu geben, was mit dem Eberron-Setting passiert.

 

Fazit:

Das AGtE ist ein sehr schickes Buch, das durchaus auch gute Informationen für Einsteiger ins Eberron-Setting bietet. Die Optik ist absolut brillant und das gesamte Werk erinnert mehr an einen Werbeprospekt oder an einen Reiseführer denn an ein Quellenbuch. Und das ist wahrscheinlich auch volle Absicht, denn man erkennt zwar noch die tolle alte Eberron-Optik in diesem Buch, aber auch Einflüsse der neuen 4th-Edition-Optik sind hier nicht von der Hand zu weisen (allein schon beim Cover und beim Logo). Aber mit der tollen Optik des Buches endet auch schon der Interessengehalt für die langjährigen Eberron-Fans, denn zwar bietet das Buch eine breite Palette an ein- bis zweiseitigen Themen, die das gesamte Setting kurz vorstellen, aber diese Informationen gab es bereits in einer sehr ähnlichen Form im „Player’s Guide to Eberron“ und dort war definitiv noch mehr zu finden.

Deswegen kann der Adventurer’s Guide nur einem Zielpublikum empfohlen werden: den Neueinsteigern und jenen, die mit der 4E in Eberron anfangen wollen und schon jetzt einen Schnupperkurs durch das Setting machen wollen. Für hartgesottene und langjährige Eberron-Jünger ist das Buch nur zur Vervollständigung der Sammlung wertvoll. Die Infos im Inneren haben diese nämlich schon weitaus detaillierter aus anderen Quellenbänden. Schade eigentlich, man hätte mehr aus diesem Buch machen können.

Ich gebe dennoch eine knappe 3.0, denn für Neulinge – und an diese ist das Buch zweifelsohne gerichtet – ist der AGtE durchaus interessant, auch wenn ich persönlich hier eher zum Player’s Guide greifen würde. Würde die 4E nicht vor der Tür stehen, würde ich dieses Buch wohl entweder als Frechheit oder aber als „Eberron Artbook“ bezeichnen.