Die rote Hand des Unheils"Die rote Hand des Unheils" (dRHdU) ist die Übersetzung des D&D-Abenteuers "The Red Hand of Doom", zu dem hier im DnD-Gate bereits eine Rezension vorliegt. Ich werde in dieser Rezension daher vor allem die Übertragung ins Deutsche und weniger den eigentlichen Inhalt bewerten.
Äußeres und OptischesIm Gegensatz zum englischen Original wird dRHdU als Hardcover aus stabiler Pappe ausgeliefert. Wie bei der Vorlage liegt auch hier eine beidseitig bedruckte Posterkarte bei, auf der insgesamt drei Battlemaps Platz finden. dRHdU enthält dieselben Illustrationen wie tRHoD, wobei die Karten, welche Beschriftungen enthalten, selbstverständlich übersetzt und zuweilen sogar Meilen in Kilometer umgerechnet wurden. Besonders schwierig war dies sicher bei der Goblin-Karte, welche mit allerlei Schmierereien, Notizen und ähnlichem versehen ist. Insgesamt hat dRHdU achtzehn Seiten mehr als ihre Vorlage, was aber wohl auf die deutsche Sprache zurückzuführen ist.
Übersetzung und KorrektoratWie üblich hat Feder und Schwert bei der Übersetzung dieses Abenteuers ganze Arbeit geleistet. Die Texte sind flüssig zu lesen und man stolpert nicht über "holprige Übersetzungen". Augenscheinlich hat sich Daniel Schumacher reichlich Gedanken darüber gemacht, welche Eigennamen man besser übersetzen sollte (aus der Ortschaft Drellins Ferry wurde so Drellins Fähre) und welche man besser so belässt (der NSC Azarr Kul behielt seinen Namen). Auch in weniger eindeutigen Fällen wurde die Entscheidung meiner Meinung nach stets richtig gefällt.Anders als sonst üblich sind keine Errata in die Übersetzung eingeflossen, da es zu tRHoD keine offiziellen Errata gibt. Allerdings gibt es inoffizielle, aber auch diese wurden leider nicht berücksichtigt. Die große Ausnahme bildet der Klappentext, auf dem nun tatsächlich "(...)das die Charaktere von der 5. bis in die 10. Stufe führt." steht, während auf dem Original noch "(...)to take characters from the 6th to the 12th Level." zu lesen war. Auch das Korrektorat hat ausgezeichnet gearbeitet, so entdeckte ich nur etwa alle zehn Seiten einen Rechtschreibfehler, eine Klammer, die nicht mehr geschlossen wurde, oder einen kleinen Schwenk in die neue deutsche Rechtschreibung. Selbst wenn ich noch den einen oder anderen Fehler übersehen haben sollte, halte ich dies insgesamt für einen guten Schnitt. Besonders hervorzuheben ist möglicherweise, dass selbst Buchverweise erfolgreich übertragen wurden, so befindet sich im englischen Original der Hinweis, dass der neue Stat-Block erstmals im Dungeon Master's Guide II verwendet wurde, im Deutschen hingegen wird auf das Codex Daimonis verwiesen. Fast übersehen könnte man, dass in einer Tabelle für Zufallsbegegnungen die Verweise ins Monster Manual mit MM stehen blieben und nicht wie bei allen anderen mit MH "übersetzt" wurden.
Fazit:Die Rote Hand des Unheils ist ein solides kampagnenunabhängiges Abenteuer für Charaktere der fünften bis zehnten Stufe. Die Fehler und Mängel, die sich bei der Lokalisierung eingeschlichen haben, sind allesamt kaum spielrelevant. Selbst einem ungeübten Spielleiter, dem nicht bewusst ist, dass er hier eine Übersetzung in der Hand hält, wird "MM" für einen simplen Tippfehler halten und schnell mit seinem Monsterhandbuch assoziieren. Dass die inoffiziellen Errata nicht eingeflossen sind, kann man kaum ankreiden, zumal sie nicht absolut verlässlich sind. Eine Überprüfung der dort angesprochenen Fehler hätte aber zu einer deutlichen Aufwertung geführt. Als Hardcover hat es gute Chancen, in vielen Gruppen geleitet zu werden und auch sonst sind Papier und Material von ausgezeichneter Qualität.Die Rote Hand des Unheils ist ein gutes Produkt, dennoch erhält es gerade in der Übertragung einige Abzüge. Wer mehr über den Inhalt des Buches erfahren möchte, kann sich in der Rezension von "The Red Hand of Doom" weiter informieren. Der Link dazu ist in den Produktdaten zu finden.
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