Im Jahre 1368 stirbt der Vater von Tilla Willinger und ihr ganzes Leben ändert sich. Vor seinem Tod hat sie sich aufopferungsvoll um ihn gekümmert. Er war durch eine kräftezehrende Krankheit ans Bett gefesselt und in einem kurzen Moment der Besserung will er sein Testament ändern. Darin will er seinen Sohn verpflichten, an seiner Stelle auf die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela zu gehen und auch die Heirat Tillas wird geregelt.

Doch der alte Mann stirbt vor der Änderung, und Ottfried, sein Sohn und Bruder Tillas, interessiert sich nicht für den Willen seines Vaters. Er verheiratet Tillas mit seinem neuen Geschäftspartner und heiratet selbst dessen Nichte. Noch in der Hochzeitsnacht stirbt Tillas Ehemann.

Als Ottfried auch nicht die Pilgerreise antritt, raubt Tilla das in einer Eisenschatulle befindliche Herz ihres Vaters und macht sich als Mann verkleidet auf, die Reise anzutreten.

Ihr Verschwinden bleibt nicht unbemerkt. Der Bürgermeister, der eigentlich der Schwiegervater von Tilla werden sollte, bemerkt Tillas Abreise und schickt aus Sorge seinen jüngsten Sohn nach, welcher sie begleiten soll.

 

Die Pilgerfahrt erfreut sich ja momentan einer großen Beliebtheit. So ist es wenig verwunderlich, dass nun auch ein historischer Roman mit dem Thema auf dem Markt erschienen ist. Das Münchener Autorenehepaar schickt eine junge Frau auf die Reise; und das in einer Zeit, in der Frauen nur wenige Rechte hatten.

Die Protagonistin ist für ihre Zeit eine sehr selbstständige Frau mit einem eigenen Willen. Ihr Bruder sieht in ihr nur eine Möglichkeit, seinen Geschäftspartner noch mehr an sich zu binden. Das Vorhaben schlägt jedoch fehl, und so tritt Tilla die Reise an, die ihr Vater eigentlich antreten sollte. Dazu muss sie sich als Mann verkleiden, was für bekannte Probleme sorgt, aber nur so kann sie die Reise antreten.

Selbstverständlich darf in so einem Roman auch die Liebe nicht zu kurz kommen. Doch dem Autorenpaar gelingt es, diese gut und mit der entsprechenden Erotik zu schildern.

 

 

Fazit:

Die Pilgerin ist ein sehr guter historischer Roman und spannend bis zum Schluss. Sehr gut wird die beschwerliche Pilgerreise geschildert und ich liebe solche Bücher, insbesondere wenn man genug Zeit hat, sie zu genießen.