Nach ihrem sehr guten Zyklus „Die Drachenkämpferin“ gibt es nun die nächste Trilogie der italienischen Autorin Licia Troisi. „Die Schattenkämpferin“ spielt in derselben Welt, in der die Halbelfe Nihal und der Magier Sennar gegen den Tyrannen kämpften. Das Land wurde von seinen Kreaturen angegriffen, und dabei wurden ganze Völker vernichtet. Doch den beiden gelang es schließlich, dem ein Ende zu setzen, indem sie mit einem magischen Talisman den Magier Aster besiegten. Nun stehen eigentlich friedliche Jahre bevor. Eigentlich.

 

Inhalt

Yeshol hat überlebt und ist ein treuer Gefolgsmann des gestürzten Magiers. Er dringt in die Ruine der alten Zitadelle ein und sichert wichtige Artefakte. Mit ihnen kann der den Kult des finsteren Gottes am Leben erhalten, den der Magier errichtet hat. Mehrere Jahrzehnte lang baut er stetig seine Macht aus. Um ihn herum entsteht die Gilde der Assassine. Eine Gruppe von Menschen, die bereit ist, sich selbst zu opfern.

Aber auch außerhalb der Gruppe gelingt es Yeshol, seine Macht auszubauen. Durch Beeinflussung und Magie kann er König Dohol für sich gewinnen und steuern. Durch ihn gelangen immer mehr verschollene Schätze des alten Magiers in seinen Besitz. Yeshol hat ein großes Ziel: Er will den Tyrannen zurückholen und in einem neuen Körper ein Zuhause geben. Mit ihm will der seine Anhänger und die Assassinen in den Kampf führen.

 

Vor diesem Hintergrund spielt die eigentliche Geschichte, in dessen Mittelpunkt die junge Dubhe steht. Als sie als Achtjährige beim Spiel versehentlich einen Kameraden tötet, wird sie aus ihrem Heimatdorf verstoßen. Ihre Rettung scheint der geheimnisvolle Sarnek zu sein, doch dieser ist auf der Flucht vor der blutrünstigen Gilde der Assassine, der er einst angehörte. Dubhe gelingt es, Sarnek zu überreden, dass er sie als Schülerin aufnimmt und schon bald wird sie zur perfekten Kämpferin. Da sie jedoch bereits getötet hat, gilt sie als Kind des Todes und muss zur Gilde. Dort soll sie den Zielen von Yeshol dienen, aber sie flieht. Die Flucht dauert nicht lange, und sie wird in einen Hinterhalt gelockt und gefangen genommen. In der Gilde soll sie nun mit Magie, Gewalt und Drogen zur Dienerin geformt werden, aber es naht Rettung und Dubhe muss die Schattenfestung verlassen, um die Welt zu warnen.

 

Über die Autorin:

Licia Troisi schreibt in ihrem neuen Zyklus eine ähnliche Geschichte wie bereits in ihrem Ersten. Es werden zwar einige Geschichten aus dem ersten Band weiterentwickelt, aber die Parallelen in der Handlung und in den Personen sind unverkennbar.

Aber es gibt auch Unterschiede. Die Heldin ist eine Außenseiterin und steht eigentlich auf der dunklen Seite, seitdem sie als Kind bereits jemanden getötet hat. Obwohl sie in der Folge zur Kämpferin und Mörderin ausgebildet wird, überkommen sie immer wieder Zweifel ob der Richtigkeit ihrer Handlungen. Aber sie muss nicht alleine kämpfen: Auch ihr steht ein Magier zur Seite, der ihr in ihrem Kampf hilft.

 

Der Schreibstil hat sich weiterentwickelt. Zwar geht die Charakterstudie nicht in die Tiefe, aber die Figuren sind greifbar und man erfährt einige Informationen. Die Grundidee ist relativ einfach, und doch fesselt der Roman, der in dem ersten Teil mit wenigen mystischen Dingen aufwartet, sondern mehr ein klassischer Abenteuerroman vor einem fantastischen Hintergrund ist. Das wird sich aber mit Sicherheit noch ändern.

 

Fazit:

Das Erbe der Drachen ist ein guter Start in den neuen Zyklus von Licia Troisi. Mir hat er wie auch der erste Zyklus sehr gut gefallen, und ich freue mich auf den nächsten Band.