Ships of WarMit Alejandro Melchor und Mongoose Publishing wird es Zeit auf den Ships of War in die Schlacht zu segeln. Das letzte Werk der Seas of Blood Reihe (Teil der Travellers Tales) bietet nach den Schiffen der Elfen und der Goblinoiden nun die ultimative Steigerung - Kriegsschiffe. Die rassenspezifischen Unterschiede hinter sich lassen, widmet man sich nun dem wirklich wichtigen - der Tatsache, wer wie gut und schnell wen versenken kann. Ganz so, wie man es in einer guten Fantasykampagne erwarten mag.
Das Cover des Werkes trägt direkt zur Gesamtstimmung bei. Ein riesiges Schiff mit dem treffenden Namen "Thunderchild" schleudert mit Blitzen um sich. Die vollständige Metallverkleidung des Schiffes lässt gleich darauf schließen, dass es in diesem Buch nicht darum geht, ob das Schiff sich über dem Wasser halten kann, sondern einzig und allen, wie viele andere Schiffe es mit auf den Grund nehmen kann.
Layout und Designd es Buches sind gewohnt schlicht, aber übersichtlich. Die Zeichnungen sind größtenteils recht gut gelungen und vermitteln einen guten Eindruck der Schiffe. Die meisten Zeichnungen zeigen jedoch auch Schiffe - ein recht schlichtes Motiv.
Der Inhalt des Buches lässt sich schnell zusammenfassen. Während die ersten Seiten noch ein wenig Hintergrundmaterial vermitteln wollen und Einblick in Kriegsführung zur See geben, fängt ab der Seite 7 die Materialsammlung an. Neben Informationen über die Crew auf Kriegsschiffen mit einigen vorbereiteten Vorlagen geht es auf den folgenden Seiten nur noch um Bewaffnung und vor allem um die verschiedenen Schiffstypen. Hierbei wird man bei einigen Schiffen an die Vorgängerpublikationen erinnert, denn auch die wichtigsten Schiffe der Elfen und Goblinoide finden natürlich ihren Platz auf den Seiten des Werkes. Das interessante an dem Buch ist sicherlich, dass hier nicht normale Schiffe, wie man sie aus der Geschichte der Menschheit kennt, Einzug gehalten haben, sondern vor allem wirkliche Fantasyschiffe, wie sie durch Magie, das handwerkliche Geschick und die besonderen Vorlieben der einzelnen Rassen (Zwerge, Elfen, Menschen, Goblinoide und auch Gnome) entstanden sein könnten.
Die meisten Schiffe sind so kaum auf einem der sieben Weltmeere der Erde denkbar, bieten jedoch für eine Fantasywelt eine gelungene Abwechslung vom Einheitsbrei. Die Zeiten, in der Piraten in einem einfachen Zweimaster am Horizont auftauchen sind vorbei - die hier enthaltenen Schiffe dürften auch erfahrene Spieler einen Augenblick innehalten lassen, wenn der Ausguck einen Razorback oder einen Thunderchild Dreadnought meldet.
Fazit:Das Buch ist ein gelungener Abschluss der Seas of Blood Reihe und bietet in erster Linie Nachschlagematerial für Spielleiter, die ihren Spielern etwas jenseits des klassischen Schoners bieten wollen. Das Buch hat keine wirkliche Geschichte zu erzählen und vermittelt keinen Hintergrund, so dass sich der eine oder andere Leser, der nicht unbedingt ein Schiff für seine Kampagne verwenden kann, ein wenig enttäuscht äußern mag. Wer aber mit einem Nachschlagewerk und einer Materialsammlung zum Thema Schiffe leben kann und Abwechslung auf hoher See sucht, sollte sich Ships of War in jedem Fall ansehen. Einzig der Preis von etwa 30 Cent pro Seite (10 Euro bei 32 Seiten) ist ein wenig hoch, verglichen mit umfangreicheren Publikationen, die oft 30% - 50% preiswerter im Verhältnis sind. |
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