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Star Wars - Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Bewertung:
(3.5)
Von: Nico Bracht
Alias: Cut
Am: 10.07.2008
Autor:Walter Jon Williams
Übersetzer:Regina Winter
Typ:Star Wars Roman
Setting:Star Wars Universum
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:0345428749
Inhalt:667 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Wege des Schicksals

Vorwort:

Nach der schweren Kost, die der 13. Band der Reihe („Verräter“) präsentierte, war ich unsicher, wie die Serie fortgesetzt werden würde. „Wege des Schicksals“ von Walter Jon Williams setzt die Reihe aber nicht in dem von Stover geprägten Stil fort. Im Gegenteil. Band 14 erinnert von allen Romanen der Reihe bisher am ehesten an ein „klassisches“ Star Wars Abenteuer, auch wenn er sich natürlich mit den in „Verräter“ aufgeworfenen Fragen im Speziellen und der Bedrohung durch die Yuuzhan Vong im Allgemeinen befasst.

 

Die Optik und die Qualität:

Nach dem wenig stimmigen Cover von „Verräter“, ist das Titelbild von „Wege des Schicksals“ als gelungen anzusehen.

Vor einem großen Gesicht (es dürfte das von Luke Skywalker sein) steht ein Jedi mit einem aktivierten Lichtschwert, welches er über den Kopf erhoben hat. Die Klinge strahlt auf dem ansonsten düsteren Cover hell. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Jedi um Jacen Solo handelt.

Das Cover ist stimmungsvoll und passt zumindest einigermaßen zum Inhalt des Romans.

 

Das Taschenbuch ist wieder auf recyceltem Papier gedruckt und wiederum ist der Druck gelungen, das Schriftbild klar und dank angenehm gewählter Schriftgröße gut lesbar. Die Bindung macht trotz des großen Umfanges des Werkes (über 500 Seiten) einen guten Eindruck. Hier kann man durchaus zufrieden sein.

 

Die Übersetzung:

Bis auf die stets wechselnden Bezeichnungen von den Raumschifftypen und der nicht einheitlichen Benennung von einzelnen Schiffen, ist dieses Mal die Übersetzung im Großen und Ganzen gelungen. Ich kann mich an keine Stelle erinnern, wo ich den Kopf ungläubig schütteln musste. Dass das Lektoren Team hin und wieder Fehler in den zugegebenermaßen arg komplizierten Namen übersieht, ist zwar unschön, aber nicht all zu tragisch.

 

Der Inhalt:</>

„Wege des Schicksals“ bedient sich einiger der gewohnten Hilfsmittel, um eine interessante Star Wars Geschichte zu erzählen:

Politische Intrige, ein mächtiger und böser Feind, eine Mischung aus alten und neuen (also jüngeren) Helden, Raumgefechten, Lichtschwertduellen, beinahe philosophischen Auseinandersetzungen, dem Tod einzelner Hauptfiguren, einem klassischen Showdown und einem moralischen Dilemma. Dabei wird die Geschichte weder zu komplex noch wirkt sie oberflächlich oder gar abgespult. Das wäre bei einem Umfang von über 500 Seiten auch schwierig gewesen hätte die Qualität des Buches deutlich gemindert.

 

Jacen Solo ist zur Neuen Republik, oder vielmehr dem, was davon noch übrig geblieben ist, zurückgekehrt. An seiner Seite ist Vergere, das enigmatische Vogelwesen, das ihn bei seiner Folterung durch die Yuuzhan Vong „begleitete“. Während Jacen versucht, sich wieder einzuleben, wird Vergere vom Geheimdienst befragt, um mehr über ihre Motive und Gesinnung zu erfahren. Weiterhin versuchen die Spezialisten, mehr über die Invasoren zu erfahren. Auch Jedi Meister Luke Skywalker verbringt viel Zeit mit der Fosh. Erst, um zu erfahren, was sie Jacen angetan hat, dann um von ihr zu lernen und mit ihr einige elementare Fragen im Hinblick auf die Yuuzhan Vong zu klären. Ein Teil der Hintergrundgeschichte Vergeres wird enthüllt: Sie war einst eine Jedi und traf vor 50 Jahren auf einem Planeten mit dem Namen Zonama Sekot auf die Vorhut der Yuuzhan Vong und erkannte schon damals, dass die Invasion dieses Kriegsvolkes die Alte Republik kalt erwischen würde. Also versuchte sie, der Republik, der sie als Jedi diente, Zeit zu erkaufen und brachte das Vorauskommando der Yuuzhan Vong dazu, sie mitzunehmen. Sie hoffte, dass sie so mehr über den Feind, dessen Stärken und Schwächen, seine Ziele, Absichten und seine Ansichten im Allgemeinen in Erfahrung bringen würde.

Die Regierung der Neuen Republik hat sich mittlerweile nach Mon Calamari zurückgezogen und der Roman beschreibt nun ausgefeilte Ränkespiele, um die Wahl des neuen Präsidenten. Auch sieht man in „Wege des Schicksals“ die Gründung eines neuen Jedi Rates, der zu gleichen Teilen mit Jedi und Nicht-Jedi besetzt wird. Leia und Han Solo machen sich auf den Weg, einen diplomatischen Kontakt mit den Überresten des Imperiums herzustellen und bringen wertvolle Daten mit zurück. Diese nutzt der mittlerweile stark gealterte ehemalige Held der Rebellenallianz, Admiral Ackbar, um mit Hilfe einer genauen Auswertung der Geheimdienstinformationen über die Flotte der Yuuzhan Vong einen Vorschlag zu entwickeln, wie die Neue Republik die drohende Niederlage im Krieg noch abwenden und in einen Sieg verwandeln könnte. Cal Omas, der auch der Favorit des Jedi Ordens auf den Posten war, wird schließlich zum neuen Staatschef der Neuen Republik gewählt.

Als dann Admiral Ackbar endlich mit dem riskanten Plan, eine Entscheidungsschlacht gegen die vermeintlich geschwächten Yuuzhan Vong anzustreben, auf die Bühne der intergalaktischen Politik zurückkehrt, hat zeitgleich ein Wissenschaftlerteam eine biologische Massenvernichtungswaffe, die alles von den Yuuzhan Vong geschaffene Leben, und das Volk selber vernichten würde, entwickelt. Der neue Staatschef Cal Omas ist direkt zu Beginn seiner Amtszeit mit einem moralischen Dilemma ungeheuren Ausmaßes konfrontiert, dessen Lösung keinesfalls alle zufrieden stellen dürfte und so oder so eine Unmenge an Leben fordern würde.

 

Fazit:

„Wege des Schicksals“ ist ein solider Star Wars Roman und auf seine Art und Weise, wegen der gekonnten Vermischung verschiedener Handlungselemente, einer der besten Romane der „Das Erbe der Jedi-Ritter“- Reihe. Die Figuren agieren zumeist stimmig, die Geschichte ist spannend erzählt, der Erzählstil ist gut: politische Beschreibungen und Schilderungen von Aktionssequenzen halten sich einigermaßen die Waage. Nach dem ungewöhnlichen Roman, „Verräter“, legt Williams einen leichter zu lesenden Nachfolger vor, der für die Weiterentwicklung der Saga ebenso wichtig ist und die Weichen für die letzten fünf Bände der Reihe stellt.

 

Das positive Fazit wird noch dadurch untermauert, dass das bereits sehr umfangreiche Taschenbuch um eine weitere von Williams verfasste Geschichte, „Ylesia“ (mehr als 100 Seiten), erweitert wurde, deren Handlung zwischen zwei Kapiteln des Romans spielt.

 

Ich bewerte das Buch mit 3.5 Punkten und hoffe, dass sich diese – in meinen Augen – positive Entwicklung auch auf Band 15, „Die Ruinen von Coruscant“ erstrecken wird.