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Fables 6 - Finstere Jahreszeiten
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 17.07.2008
Autor:Bill Willingham, Mark Buckingham
Übersetzer:Gerlinde Althoff
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Fabletown
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-619-8
Inhalt:144 Seiten, Softcover, Sammelband
Sprache:Deutsch

Finstere Jahreszeiten

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!!)

Fables Band 6 fängt genau da an, wo der fünfte Sammelband nach dem Aufmarsch der Holzsoldaten zu Ende ging. Fabletown ist gerettet und der Rest von New York hat von der Schlacht nichts mitbekommen. Doch den Fables ist keine Ruhe gegönnt, denn die Neuwahlen des Fabletown-Bürgermeisters stehen an und führen zu einem nicht überraschenden Ergebnis. Prinz Charming wird der neue Bürgermeister und auch Snow White und Bigby werden gegen Beauty und Beast ausgetauscht, um deren Ämter zu bekleiden. Doch bald merken sowohl Prinz Charming als auch Beauty und Beast, dass das Amt des Bürgermeisters und der Verwaltungsapparat sich sehr viel schwieriger gestaltet als von ihnen angenommen.

Währenddessen rückt die Niederkunft von Snow White immer näher und bald gebiert sie Bigby einen tollen Wurf Nachkommen. Doch dies bedeutet nicht nur Freude für das glückliche Pärchen, denn da die Kinder nicht alle rein menschlich sind, ist Snow gezwungen sie auf der Farm großzuziehen – und dort darf Bigby nicht hin. Schweren Herzens verlässt er Fabletown und Snow und taucht unter.

Und auch für Snow brechen düstere Zeiten an, denn ein unsichtbarer Mörder treibt auf der Farm sein Unwesen. Glücklicherweise taucht der Vater von Bigby und Großvater des Nachwuchses auf und hilft der deprimierten Snow…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Der sechste Band knüpft nicht nur inhaltlich an den vorigen Band an, sondern auch was Qualität der Geschichte und der Zeichnungen angeht. Die Story um die, im Exil lebenden Märchenwesen, bleibt weiterhin interessant und immer wieder glänzt der Autor Bill Willingham (Sandman u.a.) mit überraschenden Wendungen im Plot. Dabei ist stets eine Sache klar wie das Amen in der Kirche: ein Happyends scheint es in der Märchenwelt ebenso wenig zu geben, wie in der realen Welt. Zwar gibt es auch viele glückliche Momente für die Bewohner von Fabletown und auch der Farm, aber dennoch gibt es auch immer wieder Rückschläge. Auch tödliche Verbrechen sind nicht selten, doch wenn man es genau nimmt ist das auch kein Wunder, betrachtet man einmal die Grausamkeit der originalen Märchen genauer. Wie auch immer, Bill Willingham versteht es, seine Fable-Geschichten zu erzählen und damit die Leser in seinen Bann zu ziehen. Mit Sehnsucht ist der Leser stets gespannt, wie es weitergeht und welche neuen Wendungen kommen mögen.

Dabei spielt natürlich auch die graphische Umsetzung eine gewichtige Rolle. Diese wird wieder von Mark Buckingham (Hellblazer, Sandman u.a.) umgesetzt und passt auch weiterhin hervorragend ins Gesamtkonzept. Buckinghams Stil ist dabei klassisch und besticht durch klare Linien und volle Farben. Dabei sind die Illustrationen angenehm detailreich und erfrischend in Szene gesetzt.

 

Die Übersetzung wurde wieder durch Gerlinde Althoff geleistet und wirkt passend und gut umgesetzt. Auch das Korrektorat lässt keine Wünsche offen.

 

Der sechste deutsche Sammelband beinhaltet die US-Originalausgaben 28-33.

 

Fazit:

Fables 6 kann ohne weiteres mit der Klasse des vorigen Bandes mithalten und das sowohl was Story als auch die graphische Umsetzung angeht. Die Geschichte um die Märchenwesen in Fabletown bleibt spannend und kurzweilig, was nicht zuletzt an den überraschenden Wendungen liegt, die der Autor geschickt eingebaut hat. Dabei stellt er die Märchenwesen nicht als die Glorifizierung des Happyends dar. Ganz im Gegenteil, die Fables sind in vielerlei Hinsicht nur allzu menschlich. Nicht nur dieselben Motivationen treiben sie an, sondern sie sind auch zu ähnlichen Taten fähig. Natürlich kommt man als Leser nicht umher, hier Parallelen zur realen Welt zu ziehen und dann merkt man deutlich die Kritik an Gesellschaft und Politik (spezifisch USA), die der Autor hier versteckt anbringt.

Unterstützt wird er dabei von dem Zeichner Buckingham, der seine Sache ebenso ordentlich macht und dessen Stil außerordentlich gut zum Fables-Konzept passt.

Alles in allem bleibt die Fables-Reihe interessant und gehört meiner Meinung nach zu den besten graphischen Romanserien, die derzeit auf dem Markt zu finden sind.