Inhalt:

Mouseguard erzählt die Geschichte einer Mäusezivilisation im Mittelalter. Die Mäuse leben in kleinen versteckten Städten, von denen Lockhaven die größte ist. Die Mäuse der Mauswache sind die Beschützer der Stadt und verteidigen diese gegen jede Bedrohung. Aber nicht nur die natürlichen Feinde der Mäuse – wie Schlangen, Wölfe oder auch Krabben – bedrohen Lockhaven, auch unter den Mäusen selbst gibt es Zwietracht und Intrigen. Vier Helden der Mauswache kommen einem Verräter auf die Spur und setzen alles daran, diese Bedrohung zu bekämpfen.

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Mouseguard ist das erste Werk von Autor und Zeichner David Petersen und prinzipiell ist ihm sein Debut auch ganz gut geglückt. Die Geschichte ist allerdings auch nichts Weltbewegendes und zeigt auch keine sichtlichen Überraschungen. Schon früh wird einem geübten Leser klar, wer hinter den Intrigen steckt. Die Idee an sich ist wirklich nett, auch wenn sie sicherlich nichts Neues ist. Eine Mäusezivilisation im Mittelalter, die auf ihre Art und Weise zum einen um ihr Überleben kämpft und zum anderen dabei sehr menschlich wirkt. Die Charaktere sind recht gut ausgefeilt und jede Maus hat ihren eigenen Charme. Auch die Örtlichkeiten, die im Comic auftauchen, sind interessant gestaltet und alles in allem ist die Story schon recht spannend erzählt. Dabei ist Mouseguard weder brutal noch blutig. Ganz im Gegenteil: Mouseguard ist sogar für ältere Kinder geeignet (empfohlen 8+ Jahre).

Petersen hat dabei einen ganz eigenen Stil in Bezug auf das Artwork. Seine Illustrationen haben einen gewissen Niedlichkeitsfaktor und wirken ein wenig wie die Zeichnungen aus einem Kinderbuch. Das ist aber prinzipiell nicht schlecht, denn es passt auch irgendwie zum Maushintergrund. Petersen benutzt dabei eine Mischung aus detaillierten, aber klaren Linien und einer dreckigen Farbgebung. Der gesamte Comic ist dabei in herbstlichen Farben, sprich Braun- und Gelbtönen, gehalten und damit wirkt die Graphic Novel auf der einen Seite recht edel, auf der anderen Seite untermauert diese Farbgebung eben auch den Kinderbuchstil. Aufgelockert wird die Optik durch klar abgegrenzte, zuweilen ganzseitige Panels.

 

Die Übersetzung durch Cross-Cult und auch das Lektorat sind dabei gut gelungen und dürften selbst für ältere Kinder gut verständlich sein. Der graphische Roman kommt als Hardcover im quadratischen Sonderformat und macht dadurch optisch schon eine Menge her. Die Qualität der Bindung und der Seiten ist, wie von Cross-Cult respektive Amigo Grafik üblich, von sehr hoher Qualität.

 

Fazit:

„Mouseguard – Herbst 1152“ ist ein netter graphischer Roman, der viel von einem Kinderbuch hat, aber auch für Erwachsene gedacht ist. Tatsächlich liegt das empfohlene Lesealter dabei ab 8 Jahre. Die Geschichte um einen verräterischen Aufstand innerhalb einer fiktiven Mäusezivilisation im Mittelalter ist recht spannend gestaltet. Der Stil des Zeichners hat ebenfalls etwas von einem Kinderbuch, was nicht heißen soll, dass seine Zeichnungen einfach sind, sondern einfach dass sie an Kinderbuchillustrationen erinnern. Gerade mit den herbstlichen Farben, die der Autor eingesetzt hat, wirkt das Ganze aber recht niedlich, aber auch sehr passend. „Mouseguard“ ist sicherlich nicht was für jedermann. Mir persönlich hat es beispielsweise nicht so gut gefallen, denn der Zeichenstil ist mir einfach zu niedlich. Auch hat mich die Story nicht besonders überzeugt. Dennoch sollten diejenigen, die ausgefallene und besondere Comics mögen, einen Blick riskieren. Jene Comicfans, die Kinder im empfohlenen Lesealter haben, sollten sich das Werk ebenfalls ansehen.

Ich gebe dem Comic eine 3.9, aber jene, die den Stil (siehe Leseprobe) ansprechender finden als ich, können hier um eine gute halbe Note aufwerten.

 

leseprobe_mouseguard1.pdf

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