Der vorliegende Band knüpft direkt an die Ereignisse in Band 1 der achten Staffel von Buffy an, die ausschließlich als Comic-Serie erscheint und die Buffy-Story nach der Zerstörung von Sunnydale am Ende der siebten Staffel weiterführt.

 

Inhalt:

In Episode 2 der achten Staffel geht es mit einem alten Thema der Serie weiter, nämlich Buffy und Faith. Faith ist untergetaucht und wird noch immer als Mörderin gesucht. Doch sie ist auch weiterhin ihrer inneren Einstellung nach eine Jägerin und jagt Dämonen und Vampire. Nicht ganz uneigensinnig, denn sie versucht damit ihre Vergangenheit in Ordnung zu bringen und ihre bösen Taten wieder gut zu machen. Als Giles sie plötzlich aufsucht und ihr einen besonderen Auftrag anbietet, der ihr ein neues Leben eröffnen soll, nimmt sie an. Dass sie eine abtrünnige Jägerin töten soll, macht ihr dabei nicht viel aus. Aber die Tatsache, dass sie für ihren Auftrag die Etiquette der hoch angesehen britischen Elite erlernen muss, macht ihr schon zu schaffen.

Als sie auf die abtrünnige Jägerin Gigi und ihren dunklen Mentor trifft, die natürlich für die „Dämmerung“ arbeiten, scheint es als ob die beiden Frauen mehr Gleichgesinnte sind, als Feinde, doch das Blatt ändert sich, als Gigis Mentor, Buffy mit einem Zauber herbeiruft, damit Gigi sie tötet. Als Buffy auf Faith trifft, nimmt sie natürlich das Schlimmste an. Sie ahnt nicht, das Faith ihr nichts tun will.

Währenddessen versuchen Xander und Dawn dem sprichwörtlichen Riesenproblem von Dawn auf die Schliche zu kommen. Dabei erfährt Xander ein paar Geheimnisse mit denen er nicht gerechnet hätte.

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Logischerweise stammt die Idee der achten Staffel von Joss Whedon selbst, der diese Fortsetzung damals schon quasi fertig gestellt hatte, als klar wurde, dass Buffy nach Staffel Sieben abgesetzt wird. Deswegen hat Whedon sein Skript mit Hilfe von Brian K. Vaughan in das graphische Comic-Medium umgesetzt. Dabei herausgekommen ist eine weiterhin spannende und treibende Story, die der beliebten TV-Serie eigentlich in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil, denn in diesem Medium können sich Whedon und seine Mitarbeiter freier entfalten, als es im TV jemals möglich wäre.

Dabei bleibt der Charme der Serie gut erhalten, allerdings auch die oftmals recht flachen Sprüche. Schön ist, dass sich diese Episode nicht so sehr auf Buffy allein konzentriert, sondern Faith ebenfalls wieder eine besondere und vor allem gewichtige Rolle spielt. Auch zeichnet sich bei Giles eine andere, etwas dunklere Seite ab, die in der TV-Show zwar erwähnt und angerissen, aber niemals offenbart wurde. Dabei werden auch die verschiedenen Protagonisten tiefgehend beleuchtet. Gerade Faiths Ängste, die unter ihrer Unberechenbarkeit versteckt sind, machen die wilde Jägerin nicht nur glaubhaft, sondern auch bemitleidenswert.

Die Zeichnungen stammen von Georges Jeanty und Cliff Richards, während Andy Owens und Dave Stewart für Tusche und Kolorierung zuständig sind. Der Stil des Artworks weiß mit seinem klassischen Touch zu gefallen. Klare Linien und satte Farben dominieren die Optik und der weitgehende Verzicht auf zu viele Details, hebt die wichtigeren Elemente der Geschichte in den Vordergrund. Eine sehr ausgewogene Sache, zumal die aufgelockerte und teilweise überlappende Positionierung der einzelnen Panels für einen vorantreibenden und actiongeladenen Gesamteindruck sorgt.

 

Die Übersetzung erscheint gelungen und auch das Lektorat ist gut. Der Band kommt als Softcover im US-Comicformat. Die Qualität ist wie immer bei Panini sehr hochwertig und kann überzeugen.

 

Fazit:

Buffy vs. Faith! Ein Remake der TV-Serie? Nicht ganz, aber zumindest ist Faith tatsächlich wieder da und sie hat eine wichtige Rolle in dieser Episode, denn sie soll eine abtrünnige Jägerin zur Strecke bringen. Die Story ist fesselnd und gewohnt actiongeladen, durchsät mit coolen und teilweise auch flachen Sprüchen (also ganz wie in der TV-Serie) und eben typisch Buffy. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk in diesem Band deutlicher auf Faith und das ist auch gut so, denn Faith wird hier auch genauer beleuchtet. Ich persönlich freue mich darüber sehr, denn Faith war schon in der TV-Serie die Jägerin, die mir deutlich besser gefallen hat, als Buffy - und das nicht nur der Optik wegen. Einer der Gründe war sicherlich das Faith erwachsener erschien, aber auch skrupelloser und „tougher“. Allerdings ist die „neue“ Faith gewandelt. Zwar sind noch große Teile der alten Faith da, doch Whedon zeigt, was Faith eigentlich wirklich will und was ihre Ängste sind und das gibt der sowieso schon spannenden Story den richtigen Beigeschmack.

Die klassischen Zeichnungen mit klaren Linien und satten Farben runden den enorm guten Gesamteindruck der zweiten Episode von Buffy ab. Zusätzlich sind die Panels noch toll in Szene gesetzt und sorgen damit für den Feinschliff.

Buffy Staffel 08 Episode 02 ist ein guter graphischer Roman, der die Buffy-Serie weiterhin gekonnt und passend fortsetzt. Fans der Serie werden auch die Comics mögen. Diejenigen die Buffy noch nie etwas abgewinnen konnten, sollten aber besser die Finger von dieser Serie lassen.