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Warhammer 40k #2 - Tod und Verderben
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 16.08.2008
Autor:Dan Abnett, Ian Edington, Daniel Lapham, Tony Parker, Rahsan Ekedal
Übersetzer:Panini
Typ:Comic / Graphic Novel
System:Warhammer 40.000
Setting:Warhammer 40.000
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-576-4
Inhalt:124 Seiten, Softcover
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Orks sind dumm und brutal und selten einen sich die verfeindeten Stämme unter einem Banner. Doch mit Skyva gibt es einen neuen erfolgversprechenden Ork, der sich an die Spitze setzt.

Dabei ist sein Glück aus seiner Sicht nur auf den Grot zurückzuführen – seinen Glücksbringer – den er nach der Schlacht um die Industriemakropole von Senshu ergattert hat und der ihm seither Glück bringt. Der Grot ist allerdings nichts anderes als ein hochrangiger Space-Marine Oberst, der der Schlacht nur mit Mühe und Not und durch die Abwasserkanäle entkommen konnte. Da er über und über mit verkrusteten Müll und Extrementen bedeckt ist, erkennen die Orks ihn nicht und so wird er eben das Glückshündchen von Skyva.

Doch Oberst Izraell Honor Castillian wäre kein Space Marine im Dienst des Imperators, würde er einfach tatenlos zusehen, wie die Orks gegen die Menschheit ziehen um sie zu vernichten. Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben agiert er also heimlich gegen die Orks…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Dan Abnett hat schon viele Geschichten im Warhammer Universum geschrieben und ist für über ein Dutzend Romane mit dieser Thematik verantwortlich. Kein Wunder also, dass seine Story um die Orks ebenso brutal und blutig, wie fesselnd und aufreibend gestaltet ist. Unterstützt wird er dabei von Ian Edington, der ebenfalls ein renommierter Künstler auf dem Gebiet ist. Dem Warhammer 40K Setting angemessen dominieren enorme Schlachten, gigantische und hochtechnologisierte Kriegsmaschinen und verwüstete Schlachtfelder die Geschichte. Belebt wird das Ganze von den dummen aber recht witzigen Orks und natürlich von den kalkulierenden und abgehärteten Space Marines. Prinzipiell ist die Geschichte kurzweilig und passt sehr gut zu Warhammer.

Die Zeichnungen stammen von drei unterschiedlichen Zeichnern, die sich vom Stil her aber nicht zu stark unterscheiden. So entstehen auch keine offensichtlichen oder störenden Stilbrüche. Dem förderlich ist, dass die unterschiedlichen Artworks sogar innerhalb eines Kapitels auftauchen, so dass der Unterschied wirklich eher selten auffällt. An der Qualität der Illustrationen gibt es eigentlich nichts zu meckern, denn sie passen wirklich sehr gut zum düster bedrückenden Setting von Warhammer 40K. Dabei rundet die Kolorierung die Sache gekonnt ab, denn neben der generell düsteren Optik der Panels, kommen immer wieder kräftige Farben bei den Orks und den Menschen durch. Ganz typisch für Warhammer.

 

Die Übersetzung ist mit Vorsicht zu genießen, was aber nicht unbedingt an den Fähigkeiten des Übersetzers liegt, sondern viel mehr an der grundlegenden Sprache der Goblinoiden in Warhammer. Diese reden nämlich ausnahmslos in einem gossenartigen Slang, denn man nur schwer wirklich gut ins Deutsche portieren kann. Für das vorliegende Buch bedeutet dies, dass die Gobbos in einem norddeutsch angehauchten Dialekt sprechen, der allerdings von verschiedenen anderen Dialekten durchzogen ist. Dadurch gestaltet sich das Lesen des graphischen Romans ungleich schwieriger, denn durch die vielen Apostrophe und verschluckten Buchstaben wird es einfach holpriger. Aber so reden die Gobbos nun mal und auf der anderen Seite kommen dabei sehr witzige Dialoge heraus.

 

Der Band an sich kommt als gut verarbeitetes Softcover mit hochqualitativen Seiten und einem hervorragenden Druck. Das Ganze im US-Comicformat.

Am Ende des Bandes gibt es noch zwei Kurzgeschichten, die zwar etwas Lückenfüllerhaftes haben, aber dennoch recht nett sind. Abgerundet wird der Band durch eine Covergalerie, die die Cover der verschiedenen US-Einzelhefte zeigt.

 

Fazit:

„Tod und Verderben“ ist der zweite Warhammer 40K Comicband, der in Deutsch bei Panini erschienen ist und ich persönlich finde ihn um einiges besser als den ersten Band. Das liegt zum einen daran, dass der Schwerpunkt auf den Orks liegt, zum anderen aber auch daran, dass mir das Artwork einfach besser gefällt. Zwar ist es teilweise etwas schwerer, die zerhackte Gossensprache der Gobbos von Warhammer zu lesen und das mindert auch etwas den Lesefluss des graphischen Romans, aber es passt nun mal zu den Grünhäuten und sorgt damit für ein passendes Flair. Das Artwork ist dabei schick und dem Warhammer-Setting angemessen. Das gleich drei Zeichner dafür verantwortlich sind, merkt man eigentlich nicht wirklich, denn ihre Stile sind sich relativ ähnlich, was auch gut so ist. Wer Warhammer 40.000 mag, sollte einen oder auch zwei Blicke riskieren. Mit Sicherheit wird er nicht enttäuscht werden. Ansonsten ist die Graphic Novel auch was für jeden anderen Sci-Fi und Fantasy Fan etwas, solange er sich ein wenig mit dem Warhammer Setting anfreunden kann.