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Powershot Fussball – Deutschland/Spanien
Bewertung:
(0.5)
Von: Matrix33
Alias: Matrix33
Am: 18.08.2008
Autor:PowerPlay Industries
Typ:Kartenspiel
VerlagPegasus Spiele
ISBN/ASIN:
Inhalt:112 Karten, 2 Anleitungen
Sprache:Deutsch

Powershot Fussball ist ein Kartenspiel für zwei Personen, dass sich selbst als „das ultimative Fußball-Kartenspiel“ bezeichnet, ausgerüstet mit „Non-Stop-Action, jederzeit und überall“.

 

Powershot Fussball besteht aus einzelnen Länderdecks, aus denen sich dann die einzelnen Begegnungen ergeben. Beim Rezensionsexemplar waren die Decks Deutschland und Spanien als Bundle zusammen gelegt. Jedes Deck besteht dabei aus 56 Karten, einer Anleitung, sowie 4 Torkarten, mit denen der aktuelle Punktestand dargestellt werden kann.

 

Bei Powershot Fussball gibt es 3 verschiedene Kartenarten. Die „Ballbesitzkarten“ kommen zum Zug, sobald der Spieler am Zug ist. Mit ihnen werden die Punkte erzielt. Die „Verteidigungskarten“ dienen dem Zweck, Angriffe des Gegners abzuwehren. Die Spezialkarten ermöglichen, die Stärke eines Schusses zu verbessern und andere Sonderaktionen durchzuführen.

Die Ballbesitzkarten sind dabei noch in „Passen“, „Dribbeln“ und „Schießen“, die Verteidigungskarten in „Abfangen“, „Tackling“ und „Halten“ unterteilt.

 

Karten:

Die Karten sind vollfarbig und beinhalten auf der Rückseite den einheitlichen Schriftzug „Powershot Fussball“. Auf der Vorderseite ist jeweils die Silhouette eines Fußballers abgebildet, während der Rest in rot (für Angriff) oder blau (für Verteidigung) die Spielwerte sowie die Art der Karte angibt. Hinter dem Spieler ist noch die jeweilige Flagge des Decks abgebildet in diesem Fall also Deutschland und Spanien. Die Karten machen im Allgemeinen einen Eindruck, wie er für ein normales Kartenspiel durchaus üblich ist, er hebt sich allerdings nicht aus der Masse hervor. Der Übersetzungsaufwand hat sich bei diesem Spiel wohl ebenfalls stark in Grenzen gehalten.

 

Regeln:

Die Regeln sind schnell erklärt:

 

Das Ziel besteht selbstverständlich daraus, Tore zu schießen. Um auf das Tor schießen zu können, muss der Spieler im Ballbesitz zweimal hintereinander den Angriff gewonnen haben.

Ein Angriff läuft dabei folgendermaßen ab:

Jede Karte ist mit einem Zahlenwert ausgerüstet, der die Stärke der Karte angibt. Bei einem Angriff legt nun Spieler A, der im Ballbesitz ist, eine „Passen“-Karte mit der Stärke 5 vor sich ab. Nun muss Spieler B mit der passenden Verteidigungskarte, in diesem Fall „Abfangen“, dagegenhalten. Ist der Zahlenwert höher als 5, ist die Verteidigung geglückt und Spieler B kommt in Ballbesitz. Sind die Zahlenwerte gleich groß, passiert nichts und Spieler A bleibt im Ballbesitz. Ist der Zahlenwert dagegen kleiner als 5, gewinnt Spieler A den Angriff und darf erneut angreifen.

Nachdem er ein weiteres Mal auf diese Weise gewonnen hat, darf er mit einer „Schießen“-Karte auf das Tor halten. Der verteidigende Spieler muss nun mit einer höheren „Halten“-Karte dagegenhalten oder Spieler A hat ein Tor erzielt. Dabei hat jeder Spieler immer 11 Karten auf der Hand.

 

Als besonderes Element kommen die Spezialkarten dazu:

Balltricks: Diese Karte muss direkt auf eine Dribbeln-Karte folgen. Beim Angriff zählt sie wie eine normale Dribbeln-Karte. War der Angriff erfolgreich, so gibt es +2 auf den Stärkewert, wenn sofort eine Schießen-Karte gespielt wird.

Doppelpass: Das gleiche wie bei den Balltricks, nur mit einer Passen-Karte.

Weitschuss: Mit dieser Karte ist nur ein erfolgreicher Angriff nötig um ein Tor erzielen zu können.

Starspieler: Diese Karte ist sozusagen der Joker und kann als jede Karte dienen.

 

Als letzte besondere Aktion bekommt der angreifende Spieler für jeden erfolgreichen Ballbesitzangriff, der über den benötigten 2. hinausgeht, einen Bonus von +2 auf den dann folgenden Torschuss.

 

Eine Halbzeit ist vorbei, wenn der Ziehstapel komplett aufgebraucht ist. Nach der zweiten Halbzeit hat natürlich der Spieler mit den meisten Toren gewonnen, bei Gleichstand geht es unentschieden aus.

 

Spielerlebnis:

Die Regeln waren beim Testspiel äußerst schnell geklärt, daher kamen wir schnell zum eigentlichen Spielen. Bereits zu Beginn kam das erste Problem auf: Jeder Spieler muss 11 Karten auf die Hand nehmen. Die Erfahrung war, dass 11 Karten auf der Hand zu viel sind, weswegen sogleich die erste Hausregel in Kraft trat: 9 reichen auch. Daraufhin begann das Spiel nach dem Angriffs- und Verteidigungs-System. Was bereits nach dem Lesen der Regeln befürchtet wurde, trat ein: Monotonie. Das Spiel beginnt sich durch den immer gleichen und monotonen Aufbau zu ziehen wie Kaugummi. Durch das ständige Ablegen und das damit verbundene Aufnehmen neuer Karten, wurde der Spielfluss deutlich gestört. Des Weiteren sind die Spezialkarten, die wohl als Sidekick gedacht waren, recht nutzlos, besitzen sie doch alle einen Punktewert von 5 und können so recht einfach übertrumpft werden. Neben den vielen Möglichkeiten, einen Angriff aufzuwerten, sollte es auch eine Möglichkeit geben, die Verteidigung zu stärken. Insgesamt besteht jedes Spiel aus 112 Runden, 56 pro Halbzeit. Doch bereits nach der ersten Halbzeit brachen wir das Testspiel ab, da es einfach furchtbar langweilig war. Die unterschiedliche Verteilung der einzelnen Karten, bedingt durch die Nationalität, fiel im Spiel nicht auf und hatte keinen sichtlichen Effekt.

 

Fazit:

Das Spiel scheint auf eine jüngere Zielgruppe abzuzielen. Denn ansonsten kommt die Frage auf: Wer soll dieses Spiel spielen? Die einfachen Regeln sind zwar schnell gelernt, doch kommt damit kein spannendes Spiel zustande. Durch die verschiedenen Decks (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Türkei, Österreich, Schweiz, England, Niederlande und Griechenland) fühlt man sich beinahe so, als wenn man ein Trading Card Game spielen würde, das durch einfache Regeln und den Sammelcharakter eher auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet zu sein scheint.

Alles in allem ein Spiel, dass als einzigen Pluspunkt die leichten Regeln zu verzeichnen hat.