Links zur Rezension Zum Interpreten:1991 begann Haggard als experimentelles Death-Metal-Quartett im Süden Deutschlands und mündete nur vier Jahre später in klassischeren Bahnen, indem man eine Violinistin, eine Cellistin, eine Sopranistin und einen Pianisten fest in die Band integrierte. Mit Hilfe dieser neuen Instrumentierung war es Assis Nasseri, dem geistigen Gründungsvater von Haggard, möglich seine kreativen Ideen nach seinen Vorstellungen umzusetzen, was soweit führte, dass die Band bei der Veröffentlichung des Debütalbums „And Thou Shalt Trust ... The Seer" im Jahre ‘97 bereits auf ein stattliches Orchester von 16 Musikern angewachsen war.
Zur musikalischen Ausrichtung:Trotz der klassischen Einflüsse entfernt sich Haggard niemals von den Ursprüngen des Death Metals, sondern verwebt beide Stilrichtungen geschickt zu einem vielfarbigen Mosaik orchestralen Metals. Das letzte Überbleibsel aus den alten Tagen ist eindeutig die Stimme von Assis und nur noch wenige Riffs erinnern noch an dunklere Zeiten. Den musikalischen Spielraum, den ein Orchester in Verbindung mit metallenen Tönen zu bieten hat, weiß Haggard schon ab dem ersten Song eindrucksvoll umzusetzen, was sich in teils eingängigen und komplexen Kompositionen niederschlägt. Die zahlreichen Stilbrüche sind jedoch nicht jedermanns Geschmack und wirken an einigen Stellen etwas stark konstruiert.
Das Konzept dieses Albums:Der ewige Wettstreit des Bösen gegen das Gute ist ein universelles Thema der Menschheitsgeschichte, das die unterschiedlichsten Formen der Künste seit Jahrhunderten durchzieht. Vielfach waren diese Darstellungen von klischeehaften Denkmustern geprägt, doch die Grenzen zwischen Licht und Dunkel sind selten einfach zu ziehen und zu erkennen. Mit „Tales From Ithiria“ erzählen Haggard nun ihre ganz eigene Sage dieses immerwährenden Kampfes, angesiedelt in der fantastischen Welt „Ithiria“.
Die Interpreten:Assis Nasseri – Gesang, Gitarre, Growling Susanne Ehlers – Gesang (Sopran) Veronika Kramheller – Gesang (Sopran) Fiffi Fuhrmann – Gesang (Tenor), Krummhorn Claudio Quarta - Gitarre Luz Marsen - Schlagzeug Hans Wolf – Piano, Keyboard, Cembalo Michael Stapf - Violine Judith Marschall - Violine Steffi Hertz - Viola Ivica Kramheller - Kontrabass Johannes Schleiermacher - Violoncello Florian Bartl – Oboe, Englischhorn Mark Pendry - Klarinette Michael Schumm – Percusson, Timpani + diverse, klassische Gastmusiker
Zur den einzelnen Songs:Leider ist diesem Promoexemplar kein Booklet beigelegt, daher kann ich zu den Texten nichts sagen.
1.) The Origin 01:57 2.) Tales From Ithiria 08:08 3.) From Deep Within 00:25 4.) Upon Fallen Autumn Leafs 06:37 5.) In Des Königs Hallen 02:03 6.) La Terra Santa 04:55 7.) Vor Dem Sturme 00:35 8.) The Sleeping Child 06:10 9.) Hijo De La Luna 04:20 (Coverversion) 10.) On These Endless Fields 01:03 11.) The Hidden Sign 06:25
Gesamtspielzeit 42:50
Fazit:Da es schwer möglich ist, eine persönliche Meinung zu objektivieren, möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass im Folgenden meine subjektive Meinung niedergeschrieben steht. Ein ausgefallener Mix aus klassischen und todesmetallenen Klängen tönt aus den Lautsprechern und weiß den geneigten Zuhörer sehr schnell in seinen Bann zu ziehen. Dieser Gegensatz der Stilrichtungen fügt sich auf diesem Album zu einem einzigartigen „Großen und Ganzen“ zusammen. Jedem Fan von orchestralen, klassischen, metallenen und düsteren Tönen sei dieses kleine Meisterwerk eng ans Herz gelegt. Das Konzept selbst gefällt mir nicht sosehr, wobei es sich um eine fantastische, jedoch recht simple Geschichte handelt. Krieg, Gewalt, Trauer und Tod stehen im Mittelpunkt dessen, was ich heraushören konnte. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt wäre, dass sich einige Songs recht ähnlich anhören, was ihrem technischen Anspruch jedoch keinen Abbruch tut.
RPG-Tauglichkeit:Durch die plötzlichen und harten Wechsel der Stilrichtungen innerhalb der einzelnen Songs und der erzählten Geschichte (durch eine wirklich tolle Stimme), eignet sich dieses Album nicht wirklich für einen „Hintergrund“. Die Musik drängt sich sehr prägnant in den Vordergrund und könnte bei einer ruhigen Spielsitzung eher stören. Als Alleinhörer ist dieses Werk jedoch eine gelungene, tiefgehende Abwechslung und Ablenkung.
Benotung:Wegen kleiner Abzüge in der B-Note (-0,4 Punkte) und der mangelnden RPG-Tauglichkeit (-0,5 Punkte) bewerte ich diese CD mit sehr guten 4,1 Punkten.
|
||||||||||||||||