Locke Lamora ist die Hauptfigur dieses Romans. Er ist ein Dieb, aber er hat Stil und plant nicht die kleinen Raubüberfälle, sondern macht nur das große Ding. Die Handlung spielt in der an Venedig erinnernde Küstenstadt Camorr. Eigentlich sind die örtlichen Adeligen geschützt vor den Verbrechern, denn ein geheimer Frieden zwischen den Adeligen und dem organisierten Verbrechen schützt sie. Doch Locke und seine Freunde halten sich nicht an diese Übereinkunft. Sie bezeichnen sich als „Gentleman-Ganoven“ und suchen ihrer Opfer unter den häufig sehr einfältigen Adeligen, die sie mit sehr gut durchdachten Aktionen schröpfen.
Nach dem Prolog, in dem kurz auf die Jugend von Locke eingegangen wird, beginnt der Roman sofort mit dem großen Angriff auf das Haus von Don Salvara. Locke gelingt es, das Ehepaar Salvara zu überzeugen, dass er das Haus bel Auster vertritt. Sie wollen dem drohenden Krieg entkommen und ihrer kostbaren Branntweinvorräte in Sicherheit bringen. Dazu sucht man potenzielle Geschäftspartner, die ihnen mit einem Zuschuss helfen. Zunächst ist der Don misstrauisch, doch dann siegt die Gier und Lockes geschickt aufgebautes Netz mit Lügen und Halbwahrheit zieht sich zu.
Unterdessen taucht in der Unterwelt von Camorr eine neue Person auf. Der „graue König“ will die Macht innerhalb des organisierten Verbrechens an sich bringen und bringt dazu zunächst die wichtigen Mitglieder der Organisation um. Dabei ist er äußerst brutal und schreckt auch nicht davor zurück, die Tochter des bisherigen Bosses umzubringen. Auch Locke und seine Freunde geraten mit der Zeit ins Fadenkreuz des „grauen Königs“. Sein Hexer macht sich auf, die Gentleman-Ganoven zur Strecke zu bringen. Locke und seinem engsten Freund Jean gelingt die Flucht, aber die anderen sterben. Nun gilt es, Rache zu nehmen und dabei auch unkonventionelle Wege zu gehen.
„Die Lügen des Locke Lamora“ ist ein flott geschriebener Roman, der einen von der ersten Seite an fesselt. Dem Autor gelingt es, seine Hauptfigur sympathisch erscheinen zu lassen und somit steht nicht die Tat an sich, sondern das geistige Duell mit dem Opfer im Vordergrund der Handlung. Über Locke erfährt man im Laufe des Romans immer mehr. Dafür sorgen auch die eingeschobenen Rückblicke in seine Jugend und Ausbildung. Auch die Stadt Camorr wird immer ausführlicher dargestellt und so bekommt man als Leser ein sehr gutes Bild von den Örtlichkeiten. Dabei hat der Autor auch einige interessante Ideen eingebaut wie die schwimmenden Gärten.
Fazit:Auch sprachlich ist der Roman zu empfehlen. Der Roman liest sich gut und hat einen sehr schnell gefangen. Die guten Charakterzeichnungen, nicht nur von Locke, sondern auch von den anderen Figuren, sorgen für sehr guten Lesespaß. |
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